Kategorie-Archiv: Nordrhein-Westfalen

Speed of Light Ruhr

NVAs Speed of Light Salford © McAteer
NVAs Speed of Light Salford © McAteer

Drei Nächte, sechs Orte, 120 Läufer: Vom 3. bis 5. Oktober 2013 haben die Ruhr Tourismus GmbH und der Regionalverband Ruhr die schottische Kunstorganisation NVA mit ihrem außergewöhnliches Kunst- und Sportprojekt Speed of Light ins Ruhrgebiet eingeladen. Ausgestattet mit LED-Lichtanzügen durchqueren 120 Läufer den Emscher Landschaftspark und zeichnen mit ihren Bewegungen faszinierende Lichtbilder in die Abendstimmung. Am Projekt nehmen trainierte Läuferinnen und Läufer aus allen 53 Städten und Gemeinden der Metropole Ruhr teil.

Mit dem Lichtkunstprojekt Speed of Light der schottischen Kunstorganisation NVA ist es der Ruhr Tourismus GmbH gelungen, eine außergewöhnliche Kultur-Veranstaltung ins Ruhrgebiet zu holen. „Speed of Light ist nach der Extraschicht unsere zweite große Veranstaltung für die Region in diesem Jahr. Sie verbindet auf völlig neue Art Kunst mit sportlicher Aktivität und wird im Wortsinn den Emscher Landschaftspark in völlig neuem Licht erstrahlen lassen“, erklärt Axel Biermann, Geschäftsführer der Ruhr Tourismus GmbH.

speed of light ruhr © RTG Nielinger
speed of light ruhr © RTG Nielinger

Bewegung zeigt Vielfalt

Der zentrale Park der Metropole Ruhr ist mit einer Fläche von rund 450 Quadratkilometern und über 200 umgesetzten Projekten der größte und am weitesten ausgebaute Regionalpark Europas. Dazu Ulrich Carow, Bereichsleiter Umwelt beim Regionalverband Ruhr: „In Bewegung wird die Vielfalt von Industriekultur und Städtelandschaft im Emscher Landschaftspark auf beeindruckende Weise deutlich, genauso wie das die Lichtläuferinnen und -läufer von speed of light ruhr tun werden. Denn der große Regionalpark mitten durch die Metropole Ruhr besteht aus vielen einzelnen Parks, Halden und Landmarken und ist tatsächlich am besten erlebbar, wenn man ihn bereist.“

An den drei Projektabenden legen die 120 Läuferinnen und Läufer jeweils rund 10 Kilometer Wegstrecke zurück. Es geht von der Halde Hoheward in Herten zur Jahrhunderthalle in Bochum, vom Gelsenkirchener Nordsternpark zum Essener Welterbe Zollverein und vom CentrO in Oberhausen zum Landschaftspark Duisburg-Nord.

Spezielle Lichtanzüge

An allen sechs Start- und Zielpunkten von speed of light ruhr absolvieren die mit eigens designten Lichtanzügen ausgestatteten Läufer speziell einstudierte Choreografien. Die an Armen, Beinen und Köpfen angebrachten LED-Leuchten werden über ein zentrales System gesteuert. So können die Künstler Lichtstärke, Frequenz und Farbe jedes einzelnen Lichtanzugs unmittelbar verändern. In Kombination mit den choreografierten Bewegungsabläufen entstehen auf diese Art und Weise faszinierende Lichtmuster in der Abendstimmung. Die jeweils etwa halbstündige Performance wird mit einem eigens komponierten Sound untermalt.

Neudefinition des Raums

Hinter dem internationalen Lichtkunstprojekt steckt die 1992 in Glasgow gegründete Kunstorganisation NVA. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, durch öffentliche Kunstprojekte eine Neudefinition von urbanen oder ländlichen Räumen durch die Teilnehmer herbeizuführen. Mit ihrem künstlerischen Leiter Angus Farquhar realisierte NVA bereits mehrere außergewöhnliche international anerkannte Projekte. Dazu gehörten Lichtanimationen in den Bergen der Insel Skye „The Storr: Unfolding Landscape“ oder Stadtfeste in Glasgow und Edinburgh. Speed of Light sorgte 2012 im Rahmen der Olympischen Sommerspielen und Paralympics in Großbritannien beim Edinburgh International Festival erstmals für Fuore. Weitere Stationen waren Yokohama (Japan) und Manchester (England).

Grüne Korridore

„speed of light ruhr ist die bisher ehrgeizigste Demonstration unserer künstlerischen Arbeit und zugleich auch diejenige, die dem Herzen unserer Arbeit am nächsten kommt“, erklärt Angus Farquhar, der künstlerische Leiter von NVA. „Es ist ein Zelebrieren des gemeinsamen Ausdauerlaufes, das die überwältigende Industriearchitektur der Region hervorhebt und gleichzeitig den Fokus auf die grünen Korridore legt, die die Städte im Ruhrgebiet verbinden.“

Genutzt wird als Licht als Medium, um sowohl die individuelle Energie jedes einzelnen Läufers aufzuzeigen, als auch – laut Angus Farquhar – die „Schönheit eines Kollektivs von Menschen zu vermitteln, die gemeinsam eine symmetrische Gesamtheit darstellen“.

Die Technik der Lichtanzüge

Mit großem Aufwand, ausführlichen Tests und Liebe zum Detail entwickelten die Designer
von NVA die für Speed of Light charakteristischen Lichtanzüge. Insgesamt 15 Prototypen
entstanden, die unter verschiedenen Bedingungen getestet wurden und bei denen
zunächst auch unterschiedliche Leuchttechniken ausprobiert wurden. Schließlich, im
Herbst 2011, wurde die Entwicklung der Anzüge abgeschlossen. Zum Einsatz kommen
nun LEDs (Lumineszenz-Dioden), die als Leuchtmittel direkt ins Gewebe der Anzüge
eingearbeitet werden.

Damit die „Stick Man“ genannten Anzüge während der Speed-of-Light-Performances
einwandfrei funktionieren, wurde einigen Funktionen besondere Aufmerksamkeit
gewidmet: Die Lichtanzüge sind so konzipiert, dass sie die Bewegungen nicht
beeinträchtigen. Das war gerade mit Blick auf die Licht-Choreografien für die Künstler
von besonderer Bedeutung. Außerdem wurde der Energieverbrauch möglichst weit
reduziert, damit die Anzüge aufgrund der Akkus nicht zu schwer werden. Nicht zuletzt
müssen die Anzüge sehr strapazierfähig sein, um sie problemlos in schwierigem Gelände
und unabhängig vom Wetter einsetzen zu können. Schlamm, Wind und Regen können
der robusten Technik nichts anhaben.

Jeder einzelne Anzug kann mittels einer drahtlosen DMX-Steuerung (DMX = Digital
Multiplex) selbst über größere Distanzen und in unübersichtlichen Gebieten angesteuert
werden. Dabei können die LEDs nicht nur ein- und ausgeschaltet werden, zusätzlich
können von den Künstlern Farbe, Leuchtfrequenz und Lichtstärke per Fernsteuerung
verändert werden.

Durch die Steuerung der LED-Anzüge entstehen die faszinierenden choreografierten
Lichtmuster. Selbst aus der Distanz vermitteln die „Stick Mans“ noch gute Eindrücke von
der Form des menschlichen Körpers und erschaffen über die Anordnung und die Wege
der Läufer im Gelände einzigartige Lichtstimmungen.
Ein Video mit ausführlicher Erklärung zur Technik der Lichtanzüge finden Sie hier:
http://thespace.org/items/e0000x7s?t=cg28z

Die Künstler

NVA
Hinter dem internationalen Lichtkunstprojekt Speed of Light steckt die 1992 in Glasgow
gegründete Kunstorganisation NVA. Im Jahr 2012 wurde Speed of Light im Rahmen des
Edinburgh International Festivals anlässlich der Olympischen Sommerspiele und
Paralympics in Großbritannien uraufgeführt. Weitere Stationen waren Yokohama (Japan)
und Manchester (England).

NVA hat mit ihrem künstlerischen Leiter Angus Farquhar weitere außergewöhnliche
international anerkannte Projekte realisiert. Dazu gehörten Lichtanimationen in den
Bergen der Insel Skye „The Storr: Unfolding Landscape“ oder Stadtfeste in Glasgow und
Edinburgh. Ziel der öffentlichen Kunstprojekte von NVA ist eine Neudefinition des
urbanen oder ländlichen Raums durch die Teilnehmer. Weiterhin wollen die Künstler
offenbaren, wie Orte ihre Bewohner formen und von diesen geformt werden.
NVA ist ein Akronym des Lateinischen „Nacionale Vitae Activa“ und bedeutet übersetzt
„das Recht, öffentliche Angelegenheiten zu beeinflussen“. Darin wird einer der
Gründungsgedanken der Demokratie zusammengefasst, nämlich dass die Bürger die
Welt, in der sie leben, aktiv mitgestalten.

Angus Farquhar
Angus Farquhar, der künstlerische Leiter von NVA, wurde 1961 in Aberdeenshire geboren
und wuchs in Edinburgh auf. Am Goldsmith’s College der University of London absolvierte er ein Studium der Fächer Englisch und Schauspiel. Anschließend gehörte er zehn Jahre lang als festes Mitglied zur Londoner Industrial Band Test Dept.
1989 kehrte Angus Farquhar in seine Heimat Schottland zurück und erweckte das
Beltane Fire Festival zu neuem Leben. Er leitet und produziert die permanenten oder
zeitlich begrenzten Kunstprojekte und Events von NVA seit deren Gründung.

Angus Farquhar über speed of light ruhr
„speed of light ruhr ist die bisher ehrgeizigste Demonstration unserer künstlerischen
Arbeit und zugleich auch diejenige, die dem Herzen unserer Arbeit am nächsten kommt.
Es ist ein Zelebrieren des gemeinsamen Ausdauerlaufes, das die überwältigende
Industriearchitektur der Region hervorhebt und gleichzeitig den Fokus auf die grünen
Korridore legt, die die Städte im Ruhrgebiet verbinden. Speed of Light nutzt Licht als
Medium, um sowohl die individuelle Energie und Hingabe jedes einzelnen Läufers
aufzuzeigen, als auch die Schönheit eines Kollektivs von Menschen zu vermitteln, die
gemeinsam eine symmetrische Gesamtheit darstellen.“
www.nva.org.uk
www.nvaspeedoflight.org.uk

Choreograf: Pipo Tafel

Der 1979 in Stuttgart geborene Choreograf studierte an der Folkwang Universität Essen
„Zeitgenössischen Tanz und Tanztheater“. Dass er in seinen bisherigen Arbeiten mühelos
zwischen den Disziplinen wechselte, prädestiniert ihn für speed of light ruhr. Gelobt wird
der „crossmediale Ansatz seiner Arbeit zur Verknüpfung von Performance und
Medienkunst“, wie die Jury des Baden-Württembergischen Kulturpreis Förderpreis für
Film / Neue Medien urteilteilte. Prof. Dietrich Hahne kommentierte in seinem Vorschlag,
den Choreografen mit dem NRW Förderpreis Medienkunst 2012 auszuzeichnen: „Pipo
Tafel ist ein Grenzgänger in den Bereichen Tanz, Medienkunst und Performance. Die
Offenheit, mit der er die Integration unterschiedlicher Disziplinen in seiner Kunst
anstrebt, ist kennzeichnend für ihn.“
http://vimeo.com/pipotafel

Weitere Informationen zu NVA: www.nva.org.uk

Weitere Informationen zur RTG: www.ruhr-tourismus.de

 

Ausbildung zum Heilerziehungspfleger

Von links: Michaele Grote, Schulleiterin Berufskolleg Lise Meitner, Friedhelm Böckermann, Bildungsgangleiter, und Barbara Bürger, Abteilungsleiterin, sowie Studierende in der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger in der bisherigen 2 plus 1 Form, zudem (erster von rechts) Jens Gronau, Studierender auf dem Weg ins Berufsanerkennungsjahr und (zweiter von rechts) Timo Pörsel, Fachlehrer für Gesundheit und Pflege
Von links: Michaele Grote, Schulleiterin Berufskolleg Lise Meitner, Friedhelm Böckermann, Bildungsgangleiter, und Barbara Bürger, Abteilungsleiterin, sowie Studierende in der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger in der bisherigen 2 plus 1 Form, zudem (erster von rechts) Jens Gronau, Studierender auf dem Weg ins Berufsanerkennungsjahr und (zweiter von rechts) Timo Pörsel, Fachlehrer für Gesundheit und Pflege

Mit dem neuen, erweiterten Angebot der praxisorientierten Ausbildung zum Heilerziehungspfleger reagiert das Berufskolleg Lise Meitner auf die geänderten Anforderungen des Arbeitsmarktes. Auf der BOMAH am 9. Oktober werden diese und viele andere Bildungsmöglichkeiten vorgestellt. „Wir setzen mit diesem Angebot neue Schwerpunkte“, begründet Michaele Grote, Leiterin des Berufskollegs Lise Meitner, die besondere Ausrichtung.

Seit über 15 Jahren gibt es die sogenannte 2 plus 1 Form der Fachschule mit dem Abschluss des Heilerziehungspflegers. Das bedeutet für die Studierenden zwei Jahre Ausbildung im Berufskolleg mit einem stärkeren Theorieanteil und insgesamt 16 Wochen Praktikum sowie ein drittes Jahr in der Praxis als Berufsanerkennungsjahr. Hier findet alle zwei Wochen ein Unterrichtstag statt.

Die Berufspraxis ist in der neuen Organisationsform in alle drei Ausbildungsjahre integriert. 20 Stunden pro Woche besuchen die Studierenden den Unterricht am Berufskolleg. Die restliche Zeit arbeiten sie in der Praxis in entsprechenden Einrichtungen mit festen Verträgen. „Da haben sie schon einen Fuß in der Tür“, konstatiert Grote. Voraussetzung ist die Fachoberschulreife oder eine einschlägige Berufsausbildung. Das kann die Ausbildung zum Sozialhelfer oder zum Heilerziehungshelfer sein. Nach Grote ist die Ausbildung in der Fachschule anspruchsvoll. Die Chancen, auf dem Arbeitsmarkt eine Stelle zu finden, schätzt sie sehr hoch ein.

Der Abschluss ist derselbe. In beiden Ausbildungsgängen sind die Schwerpunkte auf Erziehungswissenschaften und Pflege ausgerichtet. Abteilungsleiterin Barbara Bürger sieht in diesem Beruf zudem zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. Für Bildungsgangleiter Friedhelm Böckermann hat die neue praxisorientiertere Ausbildung noch einen weiteren Vorteil: „Mit dem Praxisbezug sind die Menschen mit Behinderung immer vor Augen.“ Timo Pörsel ist Fachlehrer für Gesundheit und Pflege am Berufskolleg Lise Meitner. Er setzt Grenzen zu einem anderen Berufsbild: „Wir bilden keine Altenpfleger aus.“ Denn das Motto der Ausbildung des Berufskollegs Lise Meitner heißt „Kompetent Assistenz leisten“. Möglich ist diese Ausbildung am Standort des Berufskollegs in Stadtlohn.

Jens Gronau (23 J.) hat gerade die theoretische Ausbildung zum Heilerziehungspfleger absolviert. Nach dem Vollabitur hat er Zivildienst in Haus Hall in Gescher geleistet. Es schloss sich ein Jahrespraktikum in den Werkstätten von Haus Hall in Ahaus an. Danach hat er sich für diese Ausbildung entschieden, die er in der 2 plus 1 Form absolviert. Nach zwei Jahren Schule folgt nun das Berufsanerkennungsjahr in der Wohnstätte Magdalena in Bocholt-Biemenhorst. Nebenbei hat er Ferienfreizeiten mitgestaltet und im Familienunterstützenden Dienst Menschen mit Behinderung in Familien betreut. „Weil ich schon so lange dabei bin, habe ich die Stelle sofort bekommen“, beschreibt Gronau seinen gesicherten Berufspraktikumsplatz in Biemenhorst. Berufsorientierungsmesse BOMAH am 9. Oktober 2013 soll wieder den Ausbildungsmarkt beleben

Das Damoklesschwert des Fachkräftemangels schwebt schon lange über den Köpfen der Gesellschaft, seitdem das Schlagwort vom demografischen Wandel geboren wurde. Unternehmer machen sich seit Jahren Gedanken, wie sie am besten um neue Auszubildende werben können. „Stellen suchen Bewerber“ hat deshalb das Institut der deutschen Wirtschaft Köln als neuen Slogan erfunden. In der Informationsbroschüre beschreibt das Institut die Situation auf dem deutschen Ausbildungsmarkt. Über 30.000 Ausbildungsstellen sind danach momentan unbesetzt geblieben.

Die Berufsorientierungsmesse (BOMAH) versucht seit 17 Jahren, zu informieren und zwischen Unternehmen und künftigen Auszubildenden zu vermitteln. Am 9. Oktober 2013 findet die nächste BOMAH statt auf dem Gelände des Berufskollegs für Technik, des Berufskollegs Lise Meitner und des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung in Ahaus. In der Zeit von 8 bis 16 Uhr werden wie im letzten Jahr über 5000 Gäste erwartet, darunter Schüler, Eltern und andere Interessierte.

Über 30 Schulen aus dem Norden des Kreises Borken haben ihren Besuch bereits angekündigt. Zielgruppe sind die 9. und 10.Klassen. Rund 100 Aussteller werden über 130 Berufe vorstellen, die im Westmünsterland von den Unternehmen angeboten werden. Unternehmen, Innungen, Kammern, Universitäten, Fachhochschulen und die Agentur für Arbeit bieten weitere Informationen. Zusätzlich werden die drei Berufskollegs ihre vielfältigen (Weiter-) Bildungsangebote vorstellen. Die Schirmherrschaft hat wieder Landrat Dr. Kai Zwicker übernommen.

Die BOMAH bietet den Schülern Orientierungshilfen bei ihrer Berufswahl. „Viele Schülerinnen und Schüler sind sich nicht bewusst, dass es neben den Klassikern häufig artverwandte Berufe gibt, die oft sogar noch bessere Zukunftsaussichten eröffnen“, rät Ulrich Josef Kipp, Leiter des Berufskollegs für Technik. Die Schülerinnen und Schüler sollten sich vorher klarmachen, in welche Richtung ihr Berufswunsch gehen könnte. „Zahlreiche Unternehmen und Institutionen bringen zur BOMAH Auszubildende mit, die aus ihrem Berufsalltag berichten können und wissen, welche Informationen für Jugendliche besonders interessant sind“, stellt Reinhard Wehmschulte, Leiter des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung heraus.

Michaele Grote, Leiterin des Berufskollegs Lise Meitner, sieht positive Seiten auch für die Lehrer: „Sie kommen mit den Vertreterinnen und Vertretern aus der Wirtschaft und von den Hochschulen ins Gespräch und erfahren so aus erster Hand, wie sich einzelne Berufsfelder und Branchen aktuell entwickeln.“ Die BOMAH ist allerdings keine Lehrstellenbörse, sondern eine reine Informations- und Orientierungsbörse. Darin sind sich alle Schulleiter und ihre Kollegen einig.

Der Eintritt zur BOMAH ist frei. Eine Anmeldung ist – mit Ausnahme der Schulen – nicht erforderlich. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.bomah.de.

Schätze suchen an Emscher und Lippe

Auch das Museums Schloss Lembeck in Dorsten macht bei der Herbstferienaktion "Schätze suchen an Emscher und Lippe". Foto: Schloss Lembeck
Auch das Museums Schloss Lembeck in Dorsten macht bei der Herbstferienaktion „Schätze suchen an Emscher und Lippe“. Foto: Schloss Lembeck

In den Herbstferien steht die Region um Emscher und Lippe im Mittelpunkt einer außergewöhnlichen Aktion: 30 Kulturinstitutionen haben gemeinsam eine dezentrale Ausstellung und eine Mitmachaktion organisiert. Museen, Archive und Heimatvereine haben dafür jeweils ein besonderes Exponat aus ihrer Sammlung ausgewählt, das sie vom 20. Oktober bis zum 3. November als ihren „Schatz“ präsentieren.

„Hinter jedem dieser Gegenstände verbirgt sich eine interessante, spannende oder kuriose Geschichte. Zusammen bilden die Schätze ein Kaleidoskop der reichen Kulturlandschaft dieser Region“, erklärt Dr. Arnulf Siebeneicker, Leiter des LWL-Industriemuseums Schiffshebewerk Henrichenburg. Im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) wird die Ausstellung am 19. Oktober eröffnet.

Die Herbstferienaktion erstreckt sich über 30 Ausstellungsorte (siehe Übersicht unten): Vom Stadtarchiv Bottrop bis zum LWL-Museum für Archäologie in Herne, vom Museum Schloss Lembeck bis zum Heimatmuseum Waltrop. „Auch zahlreiche kleine, vielen unbekannte Häuser machen mit. Wer von einem Ort zum anderen fährt, wird deshalb überrascht von der kulturellen Vielfalt und manches Neue entdecken“, sagt Dr. Christiane Schönebeck, Leiterin des Museums der Stadt Gladbeck.

Die Aktion verbindet die wichtigsten Sammlungen der Region und verknüpft ganz unterschiedliche Themen wie die römische Geschichte Westfalens, die Industriekultur und die moderne Kunst. Viele der Schätze schlummern im Verborgenen und sind normalerweise nicht öffentlich zugänglich. Einige sind weit gereist, andere sind lustig und wieder andere haben Trauriges erlebt.

Besucher erhalten an jedem der 30 Ausstellungsorte Aufkleber, die sie in den "Schätzeführer" einkleben können. Foto: LWL/Hudemann
Besucher erhalten an jedem der 30 Ausstellungsorte Aufkleber, die sie in den „Schätzeführer“ einkleben können.
Foto: LWL/Hudemann

Eine Broschüre dient als Wegweiser für die Reise durch das Gebiet zwischen Emscher und Lippe. Der „Schätzeführer“ enthält eine Karte, auf der alle Ausstellungsorte verzeichnet sind. Er liegt bei allen beteiligten Kulturinstitutionen kostenlos aus. Der „Schätzeführer“ gibt erste Hinweise zu den geheimnisvollen Gegenständen, verrät aber noch nicht, was vor Ort genau zu sehen ist. Erst im jeweiligen Museum, Archiv oder Heimatverein erhalten die Besucher ein Foto des Schatzes als Aufkleber, um es in das Heft einzukleben. Zusätzlich gibt es an jedem Ausstellungsort einen Stempel für die der Broschüre beiliegende Stempelkarte. Wer die meisten Stempel sammelt, dem winken Sachpreise, die zu weiteren Entdeckungstouren einladen, darunter ein Rucksack und ein Fernglas. „So wird die Schatzsuche zum Ferienspaß für die ganze Familie“, verspricht Siebeneicker.

Alle teilnehmenden Museen, Archive und Heimatvereine, alle Öffnungszeiten und weitere Informationen zum Gewinnspiel sind im Internet unter www.schaetzesuchen.de zu finden. Bis auf wenige Ausnahmen ist der Eintritt zu den Schätzen frei.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Samstag, 19. Oktober, um 16 Uhr im LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg statt. Dieter Gebhard, Vorsitzender der Landschaftsversammlung, und Cay Süberkrüb, Landrat des Kreises Recklinghausen, werden die Gäste begrüßen. Ab Sonntag (20.10.) warten dann in den 30 beteiligten Kulturinstitutionen die Schätze darauf, entdeckt zu werden.

Teilnehmende Museen, Archive und Heimatvereine:

Historische Gesellschaft Bottrop e.V.
Quadrat Bottrop, Museum für Ur- und Ortsgeschichte
Stadtarchiv Bottrop
Jüdisches Museum Westfalen Dorsten
Verein für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte Dorsten
Tüshausmühle Deuten
Museum Schloss Lembeck
Heimatmuseum Lembeck
Heimatverein Rhade
Heimatverein Wulfen 1922 e.V.
Museum Schloss Horst Gelsenkirchen
Bergbausammlung Rotthausen
Museum der Stadt Gladbeck
LWL-Römermuseum Haltern am See
Emschertal-Museum Herne, Schloss Strünkede
LWL-Museum für Archäologie, Westfälisches Landesmuseum Herne
Stadtarchiv Herten
Heimatkabinett Westerholt
Archiv der Arbeiterjugendbewegung Oer-Erkenschwick
Bergbau- und Geschichtsmuseum Oer-Erkenschwick
Verein für Orts- und Heimatkunde e.V. Oer-Erkenschwick
Stadtarchiv Oer-Erkenschwick
Heimathaus Erle
Ikonen-Museum Recklinghausen
Kunsthalle Recklinghausen
Stadt- und Vestisches Archiv Recklinghausen
Umspannwerk Recklinghausen – Museum Strom und Leben
Heimatmuseum Waltrop
LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg
Ausstellungspavillon des Wasser- und Schifffahrtsamts

LWL-Einrichtung:
LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg
Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur
Am Hebewerk 2
45731 Waltrop
Karte und Routenplaner

 

Töpfermarkt in Lage

Die Stände der Keramiker locken mit vielfältigen Angeboten. Foto: LWL
Die Stände der Keramiker locken mit vielfältigen Angeboten.   Foto: LWL

Bei vielen Besuchern hat er einen festen Platz im Terminkalender: der Töpfermarkt im LWL-Ziegeleimuseum Lage. Am Sonntag, 13. Oktober, lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zum 12. Mal zu der Veranstaltung in sein Industriemuseum im Kreis Lippe ein. Der Markt hat sich inzwischen zum größten der Region gemausert. Auf dem Außengelände und in den Räumen des LWL-Industriemuseums präsentieren 35 professionelle Keramiker von 10 bis 18 Uhr ihre Waren. Die Angebotspalette reicht von der frostfesten Gartenskulptur über Vasen und keramische Dachreiter bis zum zierlichen Schmuckstück. Die Aussteller kommen auch in diesem Jahr wieder aus ganz Deutschland.

Besucher finden in den Museumsräumen und auf dem Außengelände nicht nur eine große Auswahl an fertigen Produkten. An einigen Ständen zeigen Kunsthandwerker auch wie ihre Kunstwerke entstehen. So arbeitet Vorführerin Silke Schäfer an der Töpferscheibe und lädt Kinder ein, einmal selbst den Dreh mit dem feuchten Ton auszuprobieren.

Zum letzten Mal in diesem Jahr dreht die Feldbahn beim Töpfermarkt ihre Runden. Foto: LWL
Zum letzten Mal in diesem Jahr dreht die Feldbahn beim Töpfermarkt ihre Runden. Foto: LWL

Rund um den Töpfermarkt bietet das LWL-Industriemuseum viele Aktionen an: In der Handstrichziegelei können Besucher noch einmal selbst einen Ziegelstein herstellen und ihren Namen in die selbstgefertigten Ziegel schreiben, bevor die Außensaison endet. Mit beiden Händen im Lehm erfahren sie, wie schwer die Arbeit der lippischen Ziegler war. Nach sechs Wochen Trockenzeit und dem anschließenden Brand können die echten lippischen Unikate abgeholt werden. Außerdem findet zur Sonderausstellung „Schwarze Keramik“ aus Portugal eine Vorführung statt, wie Keramik schwarz gebrannt wird.

Vasen, Schalen, Dosen - aus Ton lassen sich die verschiedensten Objekte herstellen. Foto: LWL
Vasen, Schalen, Dosen – aus Ton lassen sich die verschiedensten Objekte herstellen.
Foto: LWL

Ein letztes Mal in diesem Jahr bieten die Eisenbahnfreunde Lippe von 11 bis 16 Uhr Fahrten mit der Feldbahn auf dem LWL-Museumsgelände an. Im offenen oder geschlossenen Waggon geht es 1.500 Meter rund um die ehemalige Lehmgrube der Ziegelei Beermann. Gezogen werden die Waggons von den Diesellokomotiven der ehemaligen Ziegelei.

Der Eintritt zum Töpfermarkt ist frei und berechtigt auch zum Besuch der Ausstellungen des LWL-Museums. Das Museumscafé backt an diesem Tag frisches Brot im Lehmofen.

LWL-Einrichtung:
LWL-Industriemuseum – Ziegeleimuseum Lage
Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur
Sprikernheide 77
32791 Lage
Karte und Routenplaner

 

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