Kategorie-Archiv: Nordrhein-Westfalen

Immer weniger Menschen in NRW rauchen

Zigarette im grünen Aschenbecher Foto: djp/newspol.de
Zigarette im grünen Aschenbecher
Foto: djp/newspol.de

(IT.NRW). Der Anteil der Raucherinnen und Raucher in Nordrhein-
Westfalen ist weiter zurückgegangen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt anhand jetzt vorliegender Ergebnisse des Mikrozensus 2013 mitteilt, rauchte im Jahr 2013 ein Viertel (25,9 Prozent) der nordrhein-westfälischen Bevölkerung ab 15 Jahren. 2005 hatte dieser Anteil noch bei 28,9 Prozent gelegen. Der Anteil der starken Raucher – das sind Raucher mit einem Konsum von mehr als 20 Zigaretten am Tag – an der Bevölkerung ist seit 2005 von 4,9 Prozent auf 3,2 Prozent gesunken.

Im Ruhrgebiet war der Anteil der Raucher an der Bevölkerung mit 28,1 Prozent höher als im Landesdurchschnitt; auch hier sank der Anteil gegenüber 2005 (31,4 Prozent) um über drei Prozentpunkte. Den höchsten Raucheranteil aller kreisfreien Städte und Kreise des Landes hatte im vergangenen Jahr Gelsenkirchen mit 34,1 Prozent, den niedrigsten der Kreis Paderborn mit 18,3 Prozent.

Männer greifen nach wie vor häufiger zu Zigarette, Zigarre oder Pfeife als
Frauen: Während 29,8 Prozent der Männer im Jahr 2013 angaben, gelegentlich oder regelmäßig zu rauchen, waren es bei den Frauen 22,3 Prozent. Auch beim Vergleich nach Alter zeigen sich Unterschiede im Rauchverhalten: Bei älteren Menschen ist das Rauchen vergleichsweise wenig verbreitet: Nur jede zehnte Person (10,7 Prozent) im Alter von 65 oder mehr Jahren raucht. Bei Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahren dagegen liegt der Raucheranteil fast doppelt so hoch; etwa jeder fünfte (20,5 Prozent) junge Mensch in dieser Altersgruppe rauchte.

Die Ergebnisse zu den Rauchgewohnheiten beruhen auf freiwilligen Angaben. 85,8 Prozent der Befragten in NRW hatten 2013 in der Mikrozensusbefragung Auskünfte über ihr Rauchverhalten erteilt. (IT.NRW)

„Dafür habe ich damals mein Studium angefangen“

Ebola-Einsatz in Afrika: Benjamin Meyer (li) und Dr. Doreen Muth. Fotos: Volker Lannert/Uni Bonn
Ebola-Einsatz in Afrika: Benjamin Meyer (li) und Dr. Doreen Muth. Fotos: Volker Lannert/Uni Bonn

Es ist der größte Ebola-Ausbruch aller Zeiten – Tausende haben sich in Westafrika infiziert, viele Infizierte sterben schließlich. Die Bundesregierung sucht händeringend Freiwillige. Dr. Doreen Muth (32) und Benjamin Meyer (29), zwei Wissenschaftler am Institut für Virologie des Universitätsklinikums Bonn, haben sich längst entschieden, dass die vor Ort helfen wollen. Im November und Dezember gehen die beiden für jeweils einen Monat nach Liberia, um dort in Laboratorien zu arbeiten.

Organisiert wird der Einsatz der beiden Virologen von einem Konsortium europäischer Forschungseinrichtungen, das die Weltgesundheitsorganisation WHO mit einem mobilen Laboratorium unterstützt.

Wie kommt man auf die Idee, freiwillig in einem medizinischen Labor in einer Krisenregion zu arbeiten? Dr. Doreen Muth antwortet: „Dafür habe ich damals mein Studium angefangen. Ich habe die entsprechende Ausbildung für diese Arbeit genossen und kann meine Kenntnisse nun anwenden, wo es gerade am nötigsten gebraucht wird.“ Die Virologin wird in einem Feldlabor mittels der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) Proben auf Ebolaviren und Malaria-Schnelltests durchführen. Ihr Kollege Benjamin Meyer sieht das ähnlich: „Wann hat man schon mal so unmittelbar die Möglichkeit, mit der Ausbildung, die man erhalten hat, Menschen direkt zu helfen?“

Erfahrung mit gefährlichen Erregern

Während der Doktorarbeit hat Doreen Muth drei Jahre lang Erfahrung im Umgang mit gefährlichen Viren im Hochsicherheitslabor des Hamburger Tropeninstituts gesammelt. Dort arbeitete sie unter anderem auch mit dem Ebola- und dem Marburg-Virus. Muth sagt: „Sicher ist das Labor kein Vergleich mit einem Feldeinsatz, aber immerhin habe ich bereits ‚persönliche Bekanntschaft‘ mit dem Virus geschlossen.“ Auch Benjamin Meyer hat bereits mit gefährlichen Erregern gearbeitet, darunter Vogelgrippe H5N1 und die Coronaviren SARS-CoV und MERS-CoV. „Ich kenne die Übertragungswege von Ebola und weiß, wie man sich effektiv schützen kann“, sagt Meyer. Weniger kalkulierbar als die Gefahren, die von dem Virus ausgehen, sei dagegen die politische Lage in den betroffenen Ländern. Hier müsse man sich ganz auf die Organisatoren der Hilfsmission verlassen.

Positives Feedback aus dem Kollegen- und Freundeskreis

Wie haben Freunde und Verwandte reagiert? Doreen Muth erzählt: „Meine Freunde und Kollegen teilen meine positive Aufregung. Meinen Eltern und meinem Freund wäre ein weniger ‚abenteuerlicher‘ Auslandsaufenthalt deutlich lieber gewesen.“ Benjamin Meyer hat positives Feedback aus dem Kollegen- und Freundeskreis erhalten. „Gut, meine Mutter war nicht wirklich begeistert, als ich ihr davon erzählt habe.“

Auf Bitten der Weltgesundheitsorganisation hat das Konsortium europäischer Forschungseinrichtungen sein mobiles Laboratorium eingerichtet. Finanziert wird die Maßnahme von der Europäischen Union. Die Koordination liegt beim Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg, die technische Umsetzung hat das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr übernommen. Die beiden Bonner Helfer werden jeweils für vier Wochen (einschließlich der An- und Abreise) zum Einsatz kommen. Zuvor wurden sie in einem fünftägigen Training in einem baugleichen Originallabor der Bundeswehr auf ihren Einsatz vorbereitet.

Erwerbstätige pendeln in NRW

(IT.NRW). Etwa die Hälfte der 8,73 Millionen Erwerbstätigen in Nordrhein-Westfalen pendelte im vergangenen Jahr arbeitstäglich über die Grenzen ihres Wohnortes hinweg zur Arbeit. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt anhand von aktuellen Ergebnissen der Pendlerrechnung 2013 mitteilt, war dabei die Zahl der Berufseinpendler (4,37 Millionen) höher als diejenige der innergemeindlichen Pendler (4,36 Millionen).

Allein nach Köln (304 600), Düsseldorf (287 500) und Essen (139 400) pendeln zusammen täglich nahezu eine dreiviertel Million Erwerbstätige. Die Landeshauptstadt Düsseldorf deckt ihren Bedarf an Arbeitskräften überwiegend aus dem Umland: 57,7 Prozent aller in Düsseldorf beschäftigten Erwerbstätigen sind Einpendler. Von den 28 NRW-Großstädten wies Moers mit 58,7 Prozent die höchste, Solingen mit 29,7 Prozent die niedrigste Einpendlerquote auf. Von allen 396 Städten und Gemeinden des Landes hatte Holzwickede (82,4 Prozent) die höchste und Marsberg (27,4 Prozent) die niedrigste Einpendlerquote.

Auch bei den Erwerbstätigen, die außerhalb ihres Wohnortes arbeiten, hatte Moers mit 62,3 Prozent die höchste Auspendlerquote der Großstädte in NRW; Münster wies hier mit 24,9 Prozent die geringste Quote der Großstädte auf. Damit hatte Münster auch die niedrigste Auspendlerquote aller 396 Städte und Gemeinden des Landes – die höchste Quote ermittelten die Statistiker hier für Alfter (83,5 Prozent).

Die Angaben beruhen auf der „Pendlerrechnung NRW 2013”, deren Ergebnisse IT.NRW jetzt hier veröffentlicht hat. Dort können die Pendlerverflechtungen zwischen einzelnen Städten und Gemeinden abgerufen werden. Für jede Gemeinde sind darüber hinaus weitere Merkmale der Pendler verfügbar. Hierzu gehört neben Geschlecht, Alter, Beschäftigungsumfang, Stellung im Beruf und Branche auch die Pendeldistanz. Wegen einer Revision der Beschäftigtenstatistik der Bundesanstalt für Arbeit sind die vorliegenden Ergebnisse nur bedingt mit denen früherer Pendlerrechnungen vergleichbar. (IT.NRW)

Wie lässt sich Frieden schließen und bewahren?

Wie lassen sich bewaffnete Konflikte möglichst dauerhaft beenden? Dieser derzeit in Europa wieder hochaktuellen Frage soll im Rahmen einer historisch-analytisch ausgerichteten Friedenserziehung im Schulunterricht nachgegangen werden. Am Donnerstag und Freitag, 6. und 7. November, findet dazu die Tagung „Friedensordnungen in geschichtswissenschaftlicher und geschichtsdidaktischer Perspektive“ der Universität Bonn im Bonner Haus der Geschichte statt. Wissenschaftler und Lehrer diskutieren darüber, wie sich das Thema epochenübergreifend und nach den neuesten Erkenntnissen der Forschung im Schulunterricht umsetzen lässt. Journalisten sind zur Berichterstattung herzlich willkommen. Um Anmeldung unter friedensordnungen@uni-bonn.de wird gebeten.

Das Thema „Friedensschlüsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne“ ist im neuen Kernlehrplan Geschichte für die Sekundarstufe II in Nordrhein-Westfalen ab dem Schuljahr 2015/16 vorgesehen. Dieser Schwerpunkt stellt wegen seiner inhaltlichen Komplexität und seines epochenübergreifenden Anspruchs Unterrichtende und Lernende vor besondere Herausforderungen. „Dabei geht es nicht um Friedenserziehung in einem moralisierenden Sinne“, sagt Dr. Peter Geiss, Professor für Didaktik der Geschichte an der Universität Bonn. Der Frage nach der Generierung und Sicherung von Frieden solle vielmehr historisch-analytisch nachgegangen werden.

Die Beiträge der Tagung zeigen Grundmuster und Veränderungen von Friedensschlüssen und -ordnungen seit der Frühen Neuzeit auf und beleuchten das Arbeitsfeld und die Aufgaben der Historischen Friedensforschung sowie ihre Relevanz für den Geschichtsunterricht: Gibt es epochenübergreifend Grundmuster gelungener und gescheiterter Friedensordnungen? Wie verändern sich Friedensprozesse von der Frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert? Wie kann die im neuen Kernlehrplan gestellte Frage nach „Lehren“ aus Friedensprozessen und Friedensordnungen der Vergangenheit in der Geschichtswissenschaft beantwortet werden? Lassen sich auch Impulse aus den Schulen für die historische Friedensforschung nutzbar machen?

Über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse berichten auch Mitglieder des Zentrums für Historische Friedensforschung der Universität Bonn. „Die Diskussion zwischen Fachwissenschaft, Didaktik und Schulpraxis ermöglicht, die Übertragbarkeit von Erkenntnissen der historischen Forschung auf den Unterricht auszuloten“, sagt Dr. Peter Arnold Heuser vom Zentrum für Historische Friedensforschung. Die Tagung richtet sich vor allem an Lehrer und Lehramtsanwärter der Fachrichtungen Geschichte sowie Politik und Sozialwissenschaften in der gymnasialen Oberstufe. Herzlich eingeladen sind darüber hinaus Medienvertreter, Wissenschaftler, Studierende und interessierte Bürger.

Die Tagung wird vom Zentrum für Historische Friedensforschung und vom Lehrstuhl für Didaktik an der Universität Bonn in enger Zusammenarbeit mit dem Bonner Haus der Geschichte ausgerichtet, das sich unter anderem mit der Bereitstellung des Tagungsortes und der Einbringung museumsdidaktischer Perspektiven zum Thema engagiert. Sie wird überdies von der Universitätsgesellschaft Bonn unterstützt.

Das Tagungsbüro ist während der Veranstaltung im Haus der Geschichte erreichbar unter der Rufnummer: (02 28) 9165-488.

Weitere Informationen im Internet:
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=25750
http://www.igw.uni-bonn.de/-1/didaktik-der-geschichte/fortbildung-friedensordnungen
http://www.zhf.uni-bonn.de/veranstaltungen/friedensordnungen-in-geschichtswissenschaftlicher-und-geschichtsdidaktischer-perspektive

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