Kategorie-Archiv: Politik

Krise in den USA: Clooney, Redford und Moore besorgt

Krise in den USA: Clooney, Redford und Moore besorgt – In den USA ist das öffentliche Leben gelähmt. Das entzürnt die Amerikaner. George Clooney, Julianne Moore und Robert Redford äußerten sich besorgt.

Deutsche Pflegebildung europaweit abgehängt

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) begrüßt, dass die EU-Kommission nach 35 Jahren die Richtlinie über die Anerkennung von Berufsqualifikationen reformiert und EU-weit die Mindeststandards für die Ausbildung angepasst hat. Die am 9. Oktober 2013 im Europaparlament in Straßburg verabschiedete Neufassung der Richtlinie macht deutlich, dass sich auch die Gesundheits- und Krankenpflege europaweit den Herausforderungen der Gesundheitsversorgung stellen muss.

Gute Allgemeinbildung ist dafür neben der fachlichen Qualifizierung wesentliche Voraussetzung! „Deutschland isoliert sich bei der Frage der Zulassung zur Pflegeausbildung. Die EU-Kommission wollte die Ausbildungsvoraussetzung auf zwölf Jahre Schulbildung oder Äquivalente anheben – den Standard in 24 von 28 Mitgliedsländern. Die deutsche Bundesregierung hat dieses Vorhaben mit allen Mitteln blockiert. Der noch amtierende Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr brüstet sich öffentlich, damit einen drohenden Pflegenotstand verhindert zu haben. Dabei wurde der deutschen Pflege ein Bärendienst erwiesen“, sagt DBfK-Vizepräsidentin Gertrud Stöcker heute in Berlin.

„Das deutsche Pflegeniveau driftet im internationalen Vergleich in die Zweitklassigkeit ab und die neue Richtlinie ist ein Beleg dafür. Das Zugeständnis, die Anerkennung auch nach 10 Jahren allgemeiner Schulbildung zu gewähren, ist ein Armutszeugnis für die Pflegebildungspolitik in Deutschland. Der auch in Brüssel äußerst kritisch gesehene Trend zur Dequalifizierung in der deutschen Pflege setzt sich fort. Die einzige Strategie deutscher Gesundheitspolitiker ist offenbar die Senkung des Bildungsniveaus, um den Zugang zum Pflegeberuf für möglichst alle offen zu halten. Persönliche und intellektuelle Eignung spielen immer weniger eine Rolle. So wird ein einstmals attraktiver Beruf mit Perspektiven systematisch abgewirtschaftet.“, so Stöcker.

Das Europaparlament in Straßburg hat in seiner heutigen Sitzung die Reform der Richtlinie über die Anerkennung von Berufsqualifikationen (RL 2005/36/EG) beschlossen. Aufgrund deutscher Interventionen enthält sie folgenden Kompromiss:

Die Zulassung zur Ausbildung zur Pflegefachperson, die für die allgemeine Pflege verantwortlich sind, setzt Folgendes voraus: entweder eine zwölfjährige allgemeine Schulbildung (…) oder eine mindestens zehnjährige allgemeine Schulbildung. Artikel 31, § 2

Darüber hinaus werden Kompetenzen als Mindestanforderungen definiert, die künftig alle Gesundheits- und Krankenpfleger/innen in ihrer Ausbildung erwerben müssen (Artikel 31, § 7 und Anhang V, Artikel 5.2.1). Die Umsetzung erfolgt in nationaler Gesetzgebung innerhalb einer Frist von 2 Jahren.

www.dbfk.de

Städtetag veröffentlicht Gemeindefinanzbericht 2013

Die aktuelle Finanzlage der Kommunen zeichnet sich durch starke Unterschiede zwischen einzelnen Kommunen und Regionen aus. Städten mit guten Einnahmen stehen Städte gegenüber, denen eine Negativspirale droht. Ihnen fehlt Geld für notwendige Investitionen, während die Sozialausgaben und die Verschuldung steigen. In vielen finanzschwachen Städten entsprechen die Kassenkredite inzwischen den städtischen Ausgaben eines ganzen Jahres. Bundesweit haben die kommunalen Kassenkredite ein Volumen von 48 Milliarden Euro überschritten. Das geht aus dem Gemeindefinanzbericht 2013 des Deutschen Städtetages hervor, den der kommunale Spitzenverband heute unter dem Titel „Mindestfinanzausstattung statt Nothaushalt“ veröffentlichte.

„Beim Deutschen Städtetag wächst die Sorge über die zunehmend deutlicher zutage tretenden Unterschiede zwischen Städten in großer finanzieller Not und wohlhabenden Städten. Die kommunalen Leistungsanforderungen und Leistungspotenziale klaffen immer weiter auseinander. Gerade bei denjenigen Städten, die sich den größten Anforderungen gegenüber gestellt sehen, bei denen die sozialen und auf Teilhabe und Integration ausgerichteten Leistungen und Infrastrukturen besonders nötig sind, können diese nur noch um den Preis der Verschuldung erbracht werden“, erklärt Dr. Stephan Articus, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages.

„Wir leiten daraus ab: Die Kommunen brauchen eine finanzielle Mindestausstattung als absolute Untergrenze, um ein angemessenes Angebot an Leistungen für die Bürgerinnen und Bürger gewährleisten zu können“, so Articus weiter. Wo die Grenze für eine solche Finanzausstattung liege, müsse diskutiert werden. Gerade strukturschwache Städte würde eine solche Mindestausstattung schützen, die durch die Länder garantiert werden müsste.

Eine finanzielle Mindestausstattung sei notwendig, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht zu gefährden und ein Minimum an Chancengleichheit zu gewährleisten, ergänzt Helmut Dedy. Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer und Finanzdezernent des Deutschen Städtetages verweist auf ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zur Mindestfinanzausstattung: „Wenn Kommunen dauerhaft strukturell unterfinanziert sind, ist das nach Auffassung des höchsten Verwaltungsgerichts nicht mehr hinnehmbar. Damit ist klargestellt: Zur kommunalen Selbstverwaltung gehören auch ausreichende Finanzmittel.“

Im Jahr 2012 konnte erstmals seit der Finanz- und Wirtschaftskrise wieder ein positiver kommunaler Finanzierungssaldo erzielt werden. Zugleich stiegen aber die Kassenkredite weiterhin an. Auch für die Jahre 2013 und folgende ist zu befürchten, dass trotz eines auf ca. 4 Milliarden Euro steigenden durchschnittlichen Finanzierungssaldos der Abbau der Kassenkredite nicht in entscheidendem Umfang gelingen wird.

Dedy: „Ein positiver Finanzierungssaldo für die Gesamtheit der Kommunen rettet strukturschwache Städte also leider nicht. Gerade dort gibt es einen großen Nachholbedarf an kommunalen Investitionen. Die kommunale Investitionsschwäche konnte in den vergangenen Jahren durch das Konjunkturprogramm des Bundes lediglich überdeckt, aber nicht behoben werden.“ Das KfW-Kommunalpanel 2012 beziffere den Investitionsstau in den Kommunen auf bundesweit ca. 128 Milliarden Euro.

Die Unterschiede in der kommunalen Finanzlage werden bei einem Blick auf die Höhe von Finanzierungssalden und Kassenkrediten in den einzelnen Ländern deutlich: Die Kommunen in Bayern und Baden-Württemberg konnten im Jahr 2012 im Vergleich zu 2011 im Durchschnitt ihren „Vorsprung“ gegenüber den Kommunen anderer Länder halten bzw. geringfügig ausbauen. Zugleich profitieren in einigen Ländern, in denen die kommunale Finanzsituation ohnehin schwierig ist, die Kommunen nur unterdurchschnittlich oder gar nicht von der allgemein verbesserten Finanzlage, so z. B. in Rheinland-Pfalz oder dem Saarland.

In diesen und weiteren Ländern, deren Kommunen besonders viele Kassenkredite aufnehmen mussten – hierzu zählen auch Nordrhein-Westfalen und Hessen – haben die Kassenkreditbestände der Kommunen mit einem durchschnittlichen (!) Betrag von mehr als 1200 Euro je Einwohner mittlerweile eine Größenordnung erreicht, bei der die Zinsänderungsrisiken ein sehr ernst zu nehmendes Haushaltsrisiko darstellen und jederzeit Konsolidierungsanstrengungen konterkarieren können.

Link: www.staedtetag.de

„Vereinheitlichung der Honorarsysteme würde das Ende der Freiberuflichkeit einläuten“

Der Prozess der Regierungsbildung ist noch nicht abgeschlossen. Entsprechend unklar ist, ob in der Gesundheitspolitik ein Richtungswechsel bevorsteht. Der FVDZ-Bundesvorsitzende Dr. Karl-Heinz Sundmacher zeigte sich jedoch in seiner Rede an die Delegierten der Hauptversammlung in Bonn überzeugt, dass die im Vorfeld der Wahlen viel diskutierte Bürgerversicherung und die damit verbundene Vereinheitlichung der Honorarsysteme auch bei einer von der CDU geführten Regierung noch längst nicht vom Tisch sind. Fest steht für ihn jedoch: „Sollte die Vereinheitlichung der Honorarsysteme Realität werden, würde dies das Ende der freien Berufsausübung einläuten.“

In seinem Appell an die kommende Generation von Gesundheitspolitikern hält Sundmacher fest: „Ein freier Beruf, dem die Vertragsfreiheit genommen wird, ist kein freier Beruf mehr.“ Die Folgen für die Zahnmedizin liegen für den Standespolitiker auf der Hand: „Ein freier Beruf, der seinen Angehörigen nur Pflichten, Bürokratie und finanzielle Risiken, aber keine wirtschaftliche Entwicklungsperspektive bietet, ist unattraktiv und wird keinen Nachwuchs mehr finden.“

Nach der Bundestagswahl sieht Sundmacher deshalb vor allem das konservative Lager in der Verantwortung, sich gegen das System „Bürgerversicherung“ zu stellen, um die Zukunft der freien Berufsausübung und damit auch die flächendeckende hochwertige zahn/medizinische Versorgung im Land nicht zu gefährden.

Link: http://www.fvdz.de

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