Kategorie-Archiv: Sonstiges

Der Euterinfektion den Kampf ansagen

Die Gesundheit des Euters ist für das Wohlbefinden von Milchkühen von entscheidender Bedeutung. Deshalb gilt es, der Entzündung eines solch großen Organs besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Neben dem Leid für das Rind sind auch die ökonomischen Folgen für den Landwirt relevant. Schätzungen zufolge erkranken 15 Prozent der Rinderbestände an Mastitis. Allein bei Milchkühen wird in Deutschland der wirtschaftliche Schaden durch Mastitiden pro Jahr auf 255 Millionen Euro geschätzt.

Dabei ist Mastitis nicht gleich Mastitis. Die Infektion erfolgt zwar im Regelfall als aufsteigende, bakterielle Besiedlung der Milchdrüse über den Strichkanal. Doch der Krankheitsverlauf ist vor allem abhängig von der Spezies des Erregers. Das zeigte eine Untersuchung des Instituts für Genombiologie am Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN). Demnach werden zwei typische Infektionsverläufe unterschieden: Bei einer akuten Mastitis, ausgelöst durch Darm-Bakterien wie Escherichia coli, verläuft die Krankheit häufig mit starken Symptomen. Die Immunabwehr im Euter überwindet jedoch nicht selten die Eindringlinge vollständig und reinigt die Milchdrüse.

Der Befall mit Bakterien wie Staphylococcus aureus oder Streptococcus uberis führt hingegen oft nur zu einer schwachen Entzündungsreaktion, der sogenannten subklinischen Mastitis, bei der häufig dauerhaft hohe Zellzahlen in der Milch vorhanden sind. Der Krankheitsverlauf ist unauffällig, das Abwehrsystem greift nur verzögert und nicht in vollem Umfang. In der Folge können sich die Keime vermehren und sich auch in den Zellen des Euters einnisten. Auf diese Weise bleiben sie nicht nur über einen längeren Zeitraum unentdeckt, sondern sind damit einer nachhaltigen Antibiotikabehandlung entzogen. Neben dem nur geringgradigen Immunverhalten verhindern die Keime der S. aureus die sonst übliche Signalweiterleitung in weitere Körperzellen. S. uberis verursachen hingegen keinerlei Abwehrsignal, sie verfügen über eine Art Tarnkappe und bleiben daher unerkannt.

Ein weiteres Experiment zur Genomanalyse wurde anhand von Jungrindern und deren spezifischen Genom-Informationen vorgenommen. Nach dem ersten Abkalben zeigten Tiere mit der eher „unvorteilhaften“ Genom-Information sehr schnell erste Anzeichen für eine gestörte Eutergesundheit, während sich ihre Artgenossen mit der „vorteilhaften“ genetischen Ausstattung als völlig unauffällig erwiesen. Offenbar hat nicht nur die Art des Keims, sondern auch die genetische Prädisposition der Milchkuh Einfluss auf die Qualität des Immunverhaltens. Mastitis ist somit eine vielgestaltige Erkrankung, deren Heilung sowohl von der Art des Erregers, als auch vom Abwehrvermögen des Tieres abhängt.

Künftig könnte somit die Selektion und Zucht der Milchkühe gezielt anhand des genetischen Merkmals für ein verbessertes Abwehrvermögen erfolgen. Auch für die Therapie der Tiere mit der schlechteren genetischen Veranlagung sind diese Erkenntnisse von Bedeutung.

Anke Klabunde, www.aid.de

Weitere Informationen:

Die erregerspezifische Behandlung von Mastitis durch Streptococcus agalactiae, Staphylococcus aureus und Streptococcus uberis erläutert das aid-Heft „Eutergesundheit – Grundlage der Qualitätsmilcherzeugung“, Bestell-Nr. 61-1275, Preis: 4,00 Euro,
www.aid-medienshop.de

Stoff aus der Provinz – Textile Experimente

Einen außergewöhnlichen Workshop bietet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Sonntag, 20. Oktober, in seinem TextilWerk Bocholt an. Unter dem Titel „Stoff aus der Provinz-Textile Experimente“ entstehen unter Anleitung der Künstlerin Christa Maria Kirch zwei- und dreidimensionale Werkstücke.

Zwei- und dreidimensionale Werkstücke entstehen beim Workshop im LWL-Textilwerk Bocholt. Foto: LWL/Holtappels
Zwei- und dreidimensionale Werkstücke entstehen beim Workshop im LWL-Textilwerk Bocholt.
Foto: LWL/Holtappels

Die Teilnehmer verwenden dazu Baumwollerzeugnisse oder technische Textilien aus der Region. Darüber hinaus steht eine optisch und haptisch interessante Auswahl aus der Stoffsammlung der Künstlerin zur Verfügung. Die Teilnehmer fertigen Collagen auf Bildträgern und Objekte aus einfachen Formen oder Alltagsgegenständen, die den Begriff Stoff nicht nur in seiner Eigenschaft als Textil darstellen. Je nach Idee experimentieren die Teilnehmer mit Materialien und es entsteht eine Vielfalt individueller Werke. Wörter wie zum Beispiel Bau-Stoff, Süss-Stoff, Lock-Stoff, Wirk-Stoff, Zünd-Stoff können Gestalt bekommen. Auch für thematisch freies Arbeiten bietet der Workshop Entfaltungsmöglichkeiten.

Außer Freude am Gestalten sollte jeder Teilnehmer eine scharfe Stoffschere und persönliche Verpflegung mitbringen. Der Workshop findet von 10 bis 16 Uhr statt und kostet inklusive Material 50 Euro, zuzüglich 3 Euro Museumseintritt.

Eine Anmeldung ist erforderlich unter Tel. 02871 21611-0. Maximal können zwölf Personen teilnehmen.

Christa Maria Kirch
Die Künstlerin Christa Maria Kirch lebt und arbeitet in Bocholt. Sie realisierte 2007 zum Jubiläum der Spinnerei Herding die 100-teilige Installation „Hemdener Weg“. Ein Jahr später präsentierte sie im Rahmen der Aktion „TatOrt Kunst“ am gleichen Ort die Serie „Gewissen auf Kissen“. Sie brachte Platanen auf dem Bocholter Gasthausplatz mit farbigen Garnspulen zum Blühen. Im Herbst 2012 lud sie acht Künstlerinnen ein, im LWL-TextilWerk Bocholt einen „Ägyptischen Salon“ zu gestalten, der sich mit der Revolution in der arabischen Welt beschäftigte.

Ort: LWL-Industriemuseum TextilWerk Bocholt. Spinnerei, Industriestraße 5
Datum: Sonntag, 20 Oktober 2013
Zeit: 10-16 Uhr
Kosten: 50 Euro (inkl. Material), zzgl. 3 Euro Museumseintritt.

LWL-Einrichtung:
LWL-Industriemuseum – Textilmuseum
Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur
Uhlandstr. 50
46397 Bocholt
Karte und Routenplaner

Original rekonstruierten VW T1 Bus

Wendig, praktisch, vielseitig, anspruchslos und über 100 km/h schnell – der VW T1 war der ideale Transporter für die ADAC Straßenwacht in den 1950er und 1960er Jahren. Ein besonderes Schmuckstück wurde jetzt bei Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer in Hannover-Limmer dem ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e. V. übergeben. In mühevoller Kleinarbeit wurde dort ein VW T1 Bus im Auftrag des Automobilclubs in einen originalen Straßenwachtbus rekonstruiert.

„Wir freuen uns, dass wir nun mit dem VW T1 Bus unsere Flotte der historischen ADAC Straßenwachtfahrzeuge komplettieren können. Der VW T1 als Straßenwachtbus ist ein echtes Unikat. Bundesweit gibt es davon nur noch einige wenige Exemplare. Dass wir vor Ort bei Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer, die besten Fachmänner für die Rekonstruierung gefunden haben, ist ein echter Glücksfall. In Zukunft wollen wir den Bus bei Veranstaltungen einsetzen“, sagte der komm. Vorsitzende des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e. V. und Vorstandsmitglied für Technik, Dipl.-Ing. Ulrich Krämer.

Der VW T1 Bus, Baujahr 1966, war 2011 vom ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e. V. in Kalifornien entdeckt und gekauft worden, um diesen in einen Straßenwachtbus umzuwandeln. Für die aufwendige Rekonstruierung musste das originale Fahrzeug in der Abteilung Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer einmal vollständig zerlegt werden. Aufgrund des trockenen, heißen Klimas Kaliforniens war die Karosserie relativ gut erhalten, lediglich Gummi- und Kunststoffteile hatten unter der Sonne sehr gelitten.

Die ADAC Straßenwacht gibt es seit 1928, hieß damals noch Straßen-Hilfsdienst und eilte den Autofahrern erst auf einem Motorrad-Beiwagen-Gespann, später dann mit dem Auto, zur Hilfe. Der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e. V. besitzt mit dem neuen ADAC Straßenwachtbus nun neun historische ADAC Straßenwachtfahrzeuge. Das älteste, ein Hanomag, im Volksmund aufgrund seiner Form auch Kommißbrot genannt, stammt aus dem Jahre 1926.

Der neue ADAC VW T1 Straßenwachtbus wird seine Jungfernfahrt am 3. Oktober 2013 beim Oldtimertag im ADAC Fahrsicherheits-Zentrum Hannover-Messe in Laatzen antreten.

Wettbewerb „Jugend testet 2014“

Wer liefert Pizza, die knusprig und heiß beim Empfänger ankommt? Mit welchem Textmarker lässt sich am meisten markieren? Und welcher Online-Tanzkurs hilft, sich schnell auf die nächste Party vorzubereiten? Fragen wie diese können Jugendliche beim Wettbewerb „Jugend testet“ untersuchen. Zu gewinnen gibt es Geldpreise im Gesamtwert von 9.000 Euro sowie Reisen nach Berlin. Die Anmeldung zum Wettbewerb ist ab sofort unter jugend-testet.de möglich.

Ob einzeln, mit Freunden oder mit der ganzen Klasse – wer zwischen 12 und 19 Jahre alt ist, kann mitmachen. Und was kann man testen? Alles, was interessiert, von Apps zur Musikerkennung über Collegeblöcke und Pausensnacks bis zu Fahrschulen. Hauptsache, es passt in eine der beiden Wettbewerbskategorien Produkttests oder Dienstleistungstests.

Wichtig fürs Mitmachen sind: Eine interessante Testidee, genaue Beobachtung und eine nachvollziehbare Dokumentation. Denn die Teilnehmer führen ihren Test komplett eigenständig durch. Dem Sieger in jeder Wettbewerbskategorie winken 2.000 Euro. Ein Tipp: Erfahrungsgemäß ist die Konkurrenz in der Kategorie Dienstleistungstests weniger groß als bei den Produkttests.

Insgesamt gibt es Geldpreise im Gesamtwert von 9.000 Euro und Reisen nach Berlin zu gewinnen.

Teilnehmer können sich bis zum 30. November 2013 online unter jugend-testet.de anmelden. Dort gibt es auch alle Informationen zum Wettbewerb.

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...