Gasexplosion in Rheinland-Pfalz – Brandstifter schuld am Unglück in Harthausen? Nach der Gasexplosion im rheinland-pfälzischen Harthausen schließt die Polizei Brandstiftung nicht aus. Ersten Hinweisen aus dem Internet werde nachgegangen. Bei der Explosion wurden 16 Feuerwehrleute verletzt – zum Teil schwer.
Kategorie-Archiv: Sonstiges
Gasexplosion – Anwohner dürfen zurück
Gasexplosion in Harthausen – Anwohner dürfen nach Evakuierung zurück in ihre Häuser: Nach der schweren Gasexplosion auf einem Firmengelände im rheinland-pfälzischen Harthausen wurde die Evakuierung am frühen Nachmittag aufgehoben. Die rund 3000 Bewohner des Ortes dürfen wieder in ihre Häuser zurückkehren.
Naturschutzgebiet „Bollenberg“ wird angepasst

Noch bis zum 4. Oktober 2013 können sich alle betroffenen Bürger am Verfahren zur Änderung des Landschaftsplanes Nr. 2 „Balve – Mittleres Hönnetal“ beteiligen. Auf der Homepage des Märkischen Kreises (www.maerkischer-kreis.de) ist es möglich, alle Plan- und Textunterlagen online anzusehen, auszudrucken oder herunterzuladen. Für Erläuterungen und mündliche Eingaben steht während der Dienstzeiten insbesondere Dieter Dirks, Mitarbeiter der Unteren Landschaftsbehörde unter der Rufnummer 02351/966-6365 zur Verfügung. Schriftliche Eingaben richten sich an den Fachdienst Naturschutz und Landschaftspflege – Untere Landschaftsbehörde – des Märkischen Kreises in 58509 Lüdenscheid, Heedfelder Straße 45, oder per e-mail: landschaft@maerkischer-kreis.de.
Hintergrund: „Wachholderheide Bollenberg“
Der Landschaftsplan 2 wurde 1989 als einer der ersten Landschaftspläne im Märkischen Kreis 1989 rechtsverbindlich. Die wesentlichen Änderungen erfolgen – wie zum Teil bereits vorgestellt – in den Gebieten „Hönnetal“, „Balver Wald“ und „Wacholderheide Bollenberg“. Das Naturschutzgebiet Bollenberg besteht aus zwei Teilflächen und steht bereits seit 1955 unter Naturschutz. 1989 ist das Gebiet im Landschaftsplan Balve ebenfalls als Naturschutzgebiet mit zwei Flächen festgesetzt worden. Seit mehr als zehn Jahren ist der mit Wacholderheide bestockte Teil des Naturschutzgebietes auch als europäisches Natura2000-Schutzgebiet also als FFH-Gebiet gemeldet. Hier gibt es den gut ausgebildeten Lebensraumtyp der Wacholder-Bergheide. Mit der zurzeit laufenden Änderung des Landschaftsplanes Balve soll das Naturschutzgebiet „Bollenberg“ um die FFH-Erhaltungsziele erweitert werden; eine flächenmäßige Erweiterung erfolgt nicht.
Die Wacholderheide Bollenberg, in der u. a. Waldeidechse und Schlingnatter leben, liegt in Balve östlich von Langenholthausen bzw. südlich von Mellen und ist Teil des Naturparks „Homert“. Über dem Wasser stauenden Lehm bilden sich stellenweise nasse Senken, die von ausgedehnten Torfmoospolstern bewachsen sind. Viele säulenförmige Wacholder prägen das Bild der Heide. In der Krautschicht wechseln Bestände von Besenheide, Waldbeere, Drahtschmiele und Pfeifengras miteinander ab. Es kommen dort zahlreiche gefährdete Pflanzen- und Tierarten, die nur durch ständig durchgeführte geeignete Pflegemaßnahmen erhalten werden können. Deshalb werden regelmäßig aufkommende Gehölze entfernt und seit 1999 wird die Heide alljährlich mit einer Wanderschafherde beweidet. Zeuge der historischen Weide-Nutzung ist noch heute eine tief und weit ausladend beastete Hudebuche im bachdurchflossenen Buchenbestand am Westrand des Gebietes.
Pferdekennzeichnung: Mikrochips gut lesbar
Pferde werden traditionell mit Brandzeichen markiert. Eine Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien hat gezeigt, dass implantierte Mikrochips als Alternative zum Heißbrand sehr gut zur Identifizierung von Pferden geeignet sind und die Lesbarkeit der Informationen bei Verwendung hochwertiger Scanner gewährleistet ist.
Die Wissenschaftler hatten bei 428 Pferden im Alter von bis zu 16 Jahren die Lesbarkeit von Mikrochips mit verschiedenen Scannern untersucht. Drei verschiedene Lesegeräte wurden getestet. Das hochwertigste Gerät mit einem Filter gegen Störsignale erkannte den Chip an der Halsseite mit dem Implantat zu 100 Prozent und an der gegenüberliegenden Seite immerhin noch zu 90 Prozent. Die beiden anderen Scanner konnten 90 bis 94 Prozent der Chips auf der „richtigen“ Seite und 22 bis 27 Prozent auf der „falschen“ Seite korrekt auslesen.
Ob implantierte Mikrochips gesundheitliche Folgen für die Pferde haben, wurde gemeinsam mit der Tierärztlichen Hochschule in Hannover untersucht. Gewebeproben von 16 verstorbenen Tieren verschiedener Rassen und unterschiedlichen Alters wurden analysiert. Das Resultat: Die Chips waren sehr gut verträglich und hatten in der Regel keine schädlichen Auswirkungen auf das Gewebe. Demnach wären Mikrochips eine für die Tiere gut verträgliche und verlässliche Kennzeichnungsmethode, wenn hochwertige Scanner verwendet werden, so die Wiener Veterinäre. In vielen Ländern werden Mikrochips bereits eingesetzt.
In Deutschland ist mit dem dritten Gesetz zur Änderung des Tierschutzgesetzes laut Beschluss des Bundesrates vom 11. Januar 2013 der Heißbrand zur Kennzeichnung von Pferden weiterhin zulässig.
Um die Belastung der Tiere möglichst gering zu halten, werden vom Referat Ethologie und Tierschutz am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Freiburg jedoch Verbesserungen beim Schenkelbrand für erforderlich gehalten. Die Tierärztliche Umschau stellte dazu Ergebnisse eines Feldversuchs aus dem Jahr 1997 vor, die bisher nur als Merkblatt für Brennbeauftragte vorlagen. Das CVUA hatte an insgesamt 50 Warmblutfohlen untersucht, wie der Schenkelbrand praktiziert wird und welche Faktoren das Brennergebnis maßgeblich beeinflussen. Faktoren wie Temperatur (im Mittel 657 Grad Celsius), Andruckstärke (8,6 kg Druck) und Andruckzeit des Brenneisens (0,63 Sekunden) sowie Alter, Hautfaltendicke, Herzfrequenz und Verhalten der Tiere wurden berücksichtigt.
Das Alter und die Hautfaltendicke spielen eine große Rolle für die Belastung des Tieres und das Brennergebnis. Wenn die Fohlen jung sind beziehungsweise die Haut zu dünn ist, reagieren sie stärker und länger auf den Schenkelbrand und zeigen eine höhere Herzfrequenz als ältere Tiere. Daher sollten Fohlen erst ab einem Alter von drei Monaten gebrannt werden.
Andruckstärke und Andruckzeit standen mit der Lesbarkeit der aufgebrannten Symbole in Zusammenhang. Nach einem Jahr waren nur 52 Prozent der Nummernbrandzeichen noch vollständig zu erkennen.
Die Andruckzeit wird nicht nur vom Brennmeister, sondern auch vom Fohlen bestimmt, das dem Schmerz ausweicht. Ab dem Jahr 2019 sollen die Tiere beim Brennen betäubt werden. Das ist laut CVUA allerdings äußerst kritisch zu sehen, denn es sei damit zu rechnen, dass zahlreiche zu starke Verbrennungen auftreten. Ob selbst bei optimalen Bedingungen die Lesbarkeit der Brandzeichen auf über mehr als 52 Prozent wesentlich erhöht werden könne, bleibe fraglich. (Heike Kreutz, www.aid.de)
Weitere Informationen:
Veterinärmedizinische Universität Wien, www.vetmeduni.ac.at/de/infoservice/news
