Vermooste Stellen, Unkraut, Flecken und sogar größere Lücken – viele Rasenflächen sehen oft nicht so aus, wie man es gerne hätte. Statt sich in vielen kleinen Reparaturen zu verzetteln, ist es oft besser, die Fläche gleich zu sanieren. Die meisten Rasenbesitzer scheuen diese Maßnahme, weil sie befürchten, den Boden tief bearbeiten zu müssen. Das ist aber meist gar nicht nötig. Für eine erfolgreiche Sanierung genügt es in der Regel, die folgenden 8 Schritte sorgfältig umzusetzen.
Der erste Schritt ist das tiefe Abmähen des Altbestandes. Damit verbessert man die Startchancen neuer Gräser. Dann folgt das Vertikutieren. Diesen Schritt sollte man besonders gründlich vornehmen, am besten mehrmals in Längs- und Querrichtung. Denn durch das Vertikutieren bekommen die Rasensamen später besseren Bodenkontakt, der optimale Keim- und Entwicklungsbedingungen garantiert. Anschließend ebnet man die Oberfläche ein, indem man sandigen Oberboden aufbringt oder Erde abträgt, soweit dies notwendig ist.
Wichtig für ein schnelles Wachstum der neuen Gräser ist der passende Dünger. Er sollte neben Stickstoff und Kalium vor allem Phosphor enthalten, der das Wurzelwachstum fördert. Dafür gibt es im Fachhandel spezielle Starterdünger. Eine gleichmäßige Verteilung des Düngers gelingt am besten mit einem Streuwagen. Für die anschließende Aussaat ist ein Streuwagen ebenfalls gut geeignet, da er auch hier eine gleichmäßige Ausbringung garantiert. Danach gilt es, für das Saatgut optimalen Bodenkontakt zu schaffen. Dafür verteilt man einfach eine dünne Schicht Torf (max. 0,5 cm) auf der Fläche. Das schützt die Samen zusätzlich vor Austrocknung und hungrigen Vögeln. Genauso wichtig wie die Abdeckung mit einer dünnen Torfschicht ist das regelmäßige Wässern der ausgebrachten Rasensaat.
Da das Wurzelsystem junger Keimlinge noch schwach entwickelt ist, entscheidet eine geregelte Wasserversorgung in dieser Entwicklungsphase über den Erfolg der gesamten Sanierungsmaßnahme. Die oberste Bodenschicht muss in dieser Phase durchgehend feucht gehalten werden. Bei trockener Witterung heißt das, dass man die Fläche täglich vier- bis fünfmal etwa zehn Minuten lang wässert. Auch wenn die Fläche nach etwa 14 Tagen durchgehend ergrünt ist, muss die Bewässerung konsequent fortgesetzt werden. Denn nur so erhalten auch spätere, langsam wachsende Gräser genügend Feuchtigkeit. Der achte und letzte Schritt umfasst die ersten Pflegemaßnahmen. Dazu gehören nach etwa einem Monat der erste Schnitt und nach sechs Wochen eine weitere Düngung mit einem stickstoffbetonten Langzeitdünger.
Wer sein neu angelegtes Grün anschließend ein Mal pro Woche mäht und in trockenen Phasen auf die Bewässerung achtet, wird seinen sanierten Rasen lange Zeit genießen können.
Jürgen Beckhoff, www.aid.de
Weitere Informationen: aid-Heft „Rasen anlegen und pflegen“, Bestell-Nr.: 1597, www.aid-medienshop.de