Die Verantwortlichen illegaler Online-Plattformen werden weiterhin konsequent verfolgt: Mit Hausdurchsuchungen bei mehr als 120 Akteuren der Plattform boerse.bz gab es heute unter Leitung der Staatsanwaltschaft Köln eine der bisher größten bundesweiten Durchsuchungsaktionen im Umfeld eines illegalen Portals.
Der Bundesverband Musikindustrie e.V. (BVMI) begrüßt das Ermittlungsverfahren und verfolgt es mit hoher Aufmerksamkeit. Im April 2012 hatten einige seiner Mitgliedsunternehmen Strafanzeige gegen boerse.bz gestellt. Boerse.bz bietet illegal etwa 200.000 urheberrechtlich geschützte Werke an, darunter Musikaufnahmen, Filme, Serien und eBooks. Mit 2,5 Mio. registrierten Benutzern und täglich mehr als 220.000 Seitenaufrufen gehört boerse.bz zu den meistbesuchten Webseiten Deutschlands. Man kann davon ausgehen, dass die Plattform über zahlreiche verschiedene Strukturen und Modelle substantielle Einnahmen generiert.
Dazu Dr. Florian Drücke, Geschäftsführer des BVMI: „Gerade weil das Geschäft mit Rechtsverletzungen mittlerweile einen sehr hohen Organisationsgrad aufweist, ist es wichtig und richtig, dass die Staatsanwaltschaft Fälle so gründlich und schnell ausermittelt wie den vorliegenden. Für Künstler, Rechteinhaber und all diejenigen, die im Interesse der vielen Fans und Nutzer in neue legale Angebote investieren, ist es nach wie vor eine Zumutung, dass oft genug der Eindruck erweckt wird, illegale Angebote seien zu vernachlässigen oder stellten einen selbstverständlichen Bestandteil der Internetkultur dar.“
Der Strafanzeige der Musikunternehmen hatten sich auch geschädigte Film- und Verlagsunternehmen angeschlossen. Das Strafverfahren wurde durch die Münchner Medienkanzlei Waldorf Frommer begleitet, verantwortliche Behörde ist die Staatsanwaltschaft Köln, Abteilung 119. Erst vor zwei Wochen war der Staatsanwaltschaft Dresden bei einer Großrazzia gegen die Betreiber des illegalen Streaming-Portals kinox.to die Festnahme von zwei Hauptbeschuldigten gelungen. Kinox.to zählt mehr als 30 Millionen Nutzer im deutschsprachigen Raum.
Der Blick auf die rasante Entwicklung des boerse.bz-Nachahmerportals boerse.to macht das Ausmaß des Problems deutlich, das illegale Plattformen für die Kultur- und Kreativwirtschaft darstellen: Boerse.to besteht erst seit August dieses Jahres, hat aber wie das Original bereits 2,5 Mio. registrierte Nutzer und etwa 60.000 Seitenaufrufe täglich. Daneben entwickeln sich kontinuierlich weitere Nachahmerportale. Umso wichtiger ist das konsequente und zügige Vorgehen der Staatsanwaltschaft wie im vorliegenden Fall.
Quelle: http://www.musikindustrie.de