Das Frankfurter Städel würdigt Albrecht Dürer derzeit in einer großen Werkschau, und auch das hr-fernsehen widmet sich dem wohl bedeutendsten deutschen Renaissancekünstler. In ihrer 45-minütigen Dokumentation „Ich – Albrecht Dürer“ spürt Autorin Stefanie Appel am Donnerstag, 24. Oktober, um 23.15 Uhr dem Leben des Mannes nach, der in exzentrischen Outfits durch Nürnberg lief, der Verkaufsagenten beschäftigte und dessen Arbeitspensum enorm war.
Dürer war Nürnbergs Stolz, ein „Superstar“ im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Seine Kupferstiche und Holzschnitte waren im späten Mittelalter etwas völlig Neues, keine Illustrationen mehr, sondern eigene Kunstwerke. Mit schwarzen Linien probte er die künstlerische Revolution und begründete so seinen eigenen Ruhm. Durch den seriellen Druck seiner Kupferstiche und Holzschnitte machte er sich unabhängig von Auftraggebern und wurde als Künstler auch noch Unternehmer.
Der Film zeichnet nach, wie Dürer diesen Aufstieg schaffen konnte und warum er dabei oft zu drastischen Methoden griff. Albrecht Dürer ist der erste wirkliche Selbstdarsteller in der Geschichte der Kunst. Mit seinem berühmten Selbstbildnis im Pelzrock, in dem er sich zur Christus-Ikone stilisiert, erfindet er das autonome Künstlerporträt. Und indem er sich als eine Art irdischer Schöpfer präsentiert, stilisiert er nicht nur das eigene Ich, sondern betont den neuen Künstlerstatus in der Renaissance.
Bereits um 22.45 Uhr steht Dürer auch auf dem Programm von „Hauptsache Kultur“: Das Kulturmagazin des hr-fernsehens war mit der Kamera dabei, als in Frankfurt Dürer-Werke von unschätzbarem Wert und aus Museen der ganzen Welt ausgepackt und aufgehängt wurden.
Auf duerer.hr-online.de porträtiert zudem ein Webspecial von hr-online den Künstler und vollzieht fünf seiner Reisen nach: die Gesellenreise an den Oberrhein, die beiden Italienreisen, seine letzte große Reise in die Niederlande – und eine kleinere nach Frankfurt am Main.