Biologie im Kompostwerk, Erdkunde im Eine-Welt-Laden, Chemie im Industriebetrieb oder Latein in der Klosterbibliothek: Außerhalb der Schule zu lernen, das ist an vielen Orten möglich und sinnvoll. Aber wie findet man sie? Die Zeit der mühsamen Internet-Recherche ist für die Lehrer in Westfalen-Lippe vorbei: Sie können schon rund 700 Lernangebote an über 400 außerschulischen Lernorte unter der Adresse http://www.paedagogische-landkarte.lwl.org im neuen Internetservice „Pädagogische Landkarte Westfalen-Lippe“ finden. LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch hat am Mittwoch (29.01.) das neue Angebot des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Ennigerloh (Kreis Warendorf) freigeschaltet.
„Das Besondere an diesem neuen Online-Portal ist, dass Schulen hier neben den „klassischen“ Lernorten wie Museen auch eher ungewöhnliche Orte und Einrichtungen finden können“, sagte Kirsch bei der Vorstellung des neuen Portals. Ein Beispiel dafür ist das „Entsorgungszentrum Ecowest“ in Ennigerloh mit seinem praxisnahen Schulangebot zur Abfallwirtschaft, das deshalb als Auftaktort ausgewählt wurde. „Wichtig ist uns, dass die Einrichtungen Schülern praktische, konkrete und wirklichkeitsnahe Lernwege und Kulturerfahrungen eröffnen“, beschrieb Kirsch das grundlegende Aufnahmekriterium für die Lernorte auf der pädagogischen Landkarte.
Jeder Lernort präsentiert sich im neuen Internetangebot übersichtlich mit den unverzichtbaren Angaben für einen reibungslosen Besuch. Verschiedene Suchmöglichkeiten führen ans Ziel: über eine interaktive Karte, ein Stichwort, die Auswahl nach Orten, Rubriken, Schulfächern oder Klassenstufen.
Erstellt wurde die „Pädagogische Landkarte“ vom LWL-Medienzentrum für Westfalen in Zusammenarbeit mit den Kreisen und kreisfreien Städten in Westfalen-Lippe – „alle 27 Gebietskörperschaften sind dabei“, wie Kirsch betonte. Auch wegen dieser vorbildlichen westfalenweiten Vernetzung wurde das Projekt mit 180.000 Euro von der LWL-Kulturstiftung gefördert.
Mit dem Online-Start geht die „Pädagogische Landkarte“ in den Regelbetrieb – und wird weiter wachsen, kündigte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale an: „Die außerschulischen Einrichtungen profitieren von der Möglichkeit, sich als attraktive Lernorte in einem gut vernetzten Portal zu präsentieren und sich so neue Besuchergruppen zu erschließen.“
Einrichtungen, die sich dafür interessieren, als Lernort auf die „Pädagogischen Landkarte“ aufgenommen zu werden oder Interessierte, die einen geeigneten Lernort vorschlagen möchten, können dies direkt auf der Internetseite tun.
In den nächsten Monaten wird die „Pädagogische Landkarte“ auch mit anderen Kultur- und Bildungsplattformen vernetzt – insbesondere mit der zentralen Bildungssuchmaschine learn:line NRW des Schulministeriums.
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