Idris Elba, zurzeit als „Mandela“ auf der Leinwand, begrüßt Hollywoods Aufarbeitung der Rassismus-Geschichte: „Es sieht so aus, als würde Hollywood die Scheuklappen abnehmen“, sagte er im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstagausgabe). Dass mit Werken wie „Mandela“ und „Twelve Years A Slave“ Apartheid und Sklaverei Filmstoff werden, führte der41-jährige Star auch auf Obamas Präsidentschaft zurück: „Die Geschichte von Afroamerikanern wird dringlicher, wenn ein schwarzer Präsident regiert. Es ist noch nicht lange her, dass Schwarze Sklaven waren“, sagte der Brite, dessen Eltern aus Sierra Leone und Ghana stammen.
Auf die jahrzehntelange Benachteiligung schwarzer Künstler bei den Oscars hat er eine klare Antwort: „Wir brauchen einfach mehr Filme von Schwarzen, mehr schwarze Schauspieler – wenn ihre Arbeit dann gut ist, kommt die Anerkennung.“ Wäre das ein Grund für ihn, Daniel Craig in der Rolle des Geheimagenten James Bond zu beerben? Zu den Spekulationen über sein Engagement als nächster 007 sagte Elba: „Es ist ein Gerücht. Ich habe keine Ahnung, wer es in die Welt gesetzt hat. Aber es hat an Dynamik gewonnen, als Daniel Craig sagte, ich wäre ein guter Bond.“ Abgeneigt ist Idris Elba allerdings nicht: „Es wäre eine Ehre“, sagte der in Blockbustern wie „Thor“ und „Pacific Rim“ erprobte Star. „Warum nicht?“
Dass sein aktueller Film „Mandela – Der lange Weg zur Freiheit“ bei den Oscars nur eine Nominierung für den besten Song verbucht, kränkt Elba nicht. „Ich habe die Oscar-Verleihung immer im Fernsehen angesehen, mitten in der Nacht. Auch mit ‚Mandela‘ habe ich mich all dem nicht näher gefühlt“, sagte er. „Natürlich wäre eine Nominierung eine Auszeichnung gewesen; aber sie hätte mein Leben nicht verändert, sie hätte nichts daran geändert, wie ich meine Rollen auswähle, wie ich spiele. Anerkennung von den Kollegen ist schön, aber es geht auch ohne. Ich ärgere mich nicht über die verpasste Nominierung. Ich werde die Verleihung einfach wieder im Fernsehen ansehen.“