Gemeinsames Handeln gefragt! Rund 11 Prozent der Frauen in Deutschland rauchen während der Schwangerschaft. Damit werden jährlich etwa 75.000 Kinder bereits im Mutterleib den Giftstoffen von Tabakrauch ausgesetzt [1]. Die Risiken des Rauchens in der Schwangerschaft und die Gefährdung durch Passivrauchen im Säuglings- und Kleinkindalter sind gravierend.
„Werdende Eltern sind aufgeschlossen für Gesundheitsbotschaften. Sie tragen zu einem gesunden Start für ihr Kind bei, wenn sie gemeinsam für eine rauchfreie Schwangerschaft sorgen“, erläutert Hellmers das Präventionspotenzial. Die Hebamme rät Fachkräften, Schwangere und ihre Lebenspartner explizit und einfühlsam auf ihren Zigarettenkonsum bzw. auf ihr Rauchverhalten anzusprechen und mit positiven Botschaften zu Entwöhnungsmaßnahmen zu motivieren. Auch Paare mit Kinderwunsch profitieren vom Rauchverzicht, denn Rauchen mindert die Fruchtbarkeit von Männern und Frauen.
Frauen mit niedrigem Sozialstatus, alleinstehende Frauen und junge Frauen rauchen häufiger in der Schwangerschaft [3], so dass diese Gruppen gezielt angesprochen werden sollten. Ein großer Teil der Frauen, die in der Schwangerschaft aufhören zu rauchen, greifen im ersten Jahr nach der Geburt wieder zu Zigaretten. Fortlaufende Information und Unterstützung sowie die Zusammenarbeit der begleitenden Fachkräfte ist deshalb unabdingbar.
Gesund ins Leben hat mit seinen 400 Partnern eine weltweit einzigartige Struktur geschaffen, die viele Ansätze für flächendeckende Zugänge und sozial gerechte lebensweltbezogene und kassenübergreifende Präventionsmaßnahmen bietet. In diesem Netzwerk haben sich alle Akteure, die Familien zu Ernährung, Bewegung und Allergieprävention von der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter begleiten, auf einheitliche Empfehlungen und Maßnahmen verständigt.
Quellen:
[1] Scholz R et al: Analyse der Deutschen Perinatalerhebung der Jahre 2007–2011 und Vergleich mit den Daten von 1995–1997: maternale Charakteristika. Geburtshilfe Frauenheilkd 2013; 73(12): 1247–51. doi: 10.1055/s-0033-1350830
[2] Koletzko B et al.: Ernährung in der Schwangerschaft. Handlungsempfehlungen des Netzwerks „Gesund ins Leben – Netzwerk Junge Familie“. Deutsche Medizinische Wochenschrift, Sonderdruck Juni 2012
[3] Schneider S et al: Who smokes during pregnancy? An analysis of the German Perinatal Quality Survey 2005. Public Health 2008; 122(11):1210–6. doi: 10.1016/j.puhe.2008.02.011
Über Gesund ins Leben – Netzwerk Junge Familie
Das Netzwerk Gesund ins Leben ist ein Projekt des Nationalen Aktionsplans IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung der Bundesregierung und wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft finanziell gefördert. Es vereint die führenden Institutionen, Fachgesellschaften und Verbände zur praxisnahen Unterstützung junger Familien bei der Entwicklung eines gesunden Lebensstils. Mehr Infos: www.gesund-ins-leben.de
Über IN FORM
IN FORM ist Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung. Sie wurde 2008 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) initiiert und ist seitdem bundesweit mit Projektpartnern in allen Lebensbereichen aktiv. Ziel ist, das Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Menschen dauerhaft zu verbessern.
Weitere Informationen unter: www.in-form.de