Mehr als 1,3 Millionen Menschen haben im vergangenen Jahr die 17 Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) besucht (2012: 1,2 Millionen/genauer Zuwachs: 81.000). „Zum ersten Mal haben die LWL-Museen in einem Jahr ohne die Skulptur Projekte (findet alle 10 Jahre in Münster statt, zuletzt 2007) die 1,3-Millionen-Marke überschritten. Das ist ein hervorragendes Ergebnis unserer Museen, über das ich mehr sehr freue und das zeigt, dass wir auch 2013 ein interessantes und ausgewogenes Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm geboten haben“, so die LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale. „Uns war besonders wichtig, den Inklusionsgedanken bei der Programmgestaltung zu beachten. Dafür haben wir die museale Infrastruktur und die begleitenden Angebote weiter ausgebaut.“
Mit über 245.000 Besuchern war das LWL-Museum für Naturkunde in Münster das nachgefragteste LWL-Museum (2012: 244.000). Die beiden Sonderausstellungen „Wale – Riesen der Meere“ (läuft noch bis zum 27. April) und „Sex und Evolution“ (läuft noch bis zum 19. Oktober) waren Besuchermagneten. Besonders freut sich das LWL-Museum darüber, dass die neuen Führungen für blinde und sehbehinderte Menschen gut angenommen werden: Seit April wurden bereits 23 dieser Führungen für Menschen mit Behinderung gebucht.
Auch das LWL-Freilichtmuseum Detmold hat die 200.000-Besuchermarke überschritten: 201.000 Besucher kamen ins größte Freilichtmuseum Deutschlands im Kreis Lippe (2012: 186.000). Im Themenjahr „Verflixt“ drehte sich alles um Geister, Hexen und Dämonen. Das LWL-Freilichtmuseum Hagen feierte im vergangen Jahr Jubiläum: Es ging vor 40 Jahren an den Start. Im Jubiläumsjahr eröffnete das Museum für Handwerk und Technik die überarbeitete Weißgerberei wieder, zeigte zwei Sonderausstellungen und bot eine neue Führung zum Thema Kinderarbeit. Unter anderem hierfür interessierten sich – trotz teilweise schlechtem „Museumswetters“- rund 134.000 Museumsbesucher (2012: 143.000).
Das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Stiftung Kloster Dalheim verzeichnete 2013 einen leichten Anstieg der Besucherzahlen: Insgesamt ließen sich 68.000 Besucher vom Flair des Museums inspirieren (2012: 66.000). Zu Steigerung der Besucherzahlen trug auch die Sonderausstellung „Heiter bis göttlich bei, die den Besuchern die Kultur des Spiels näher brachte.
Leichte Einbußen verzeichnet das LWL-Industriemuseum mit seinen acht Standorten in Westfalen-Lippe bei den Besucherzahlen 2013. Mit insgesamt 423.800 Gästen konnte die Vorjahreszahl (452.000) nicht erreicht werden. Rüschoff-Thale: „Das Museum bewegt sich aber mit einem Mix aus Ausstellungen und attraktiven Veranstaltungen weiter auf einem sehr hohen Besucherniveau.“ Die Zahlen im Einzelnen:
Auch während der dritten, um mehrere Wochen kürzeren „Spinnerei-Saison“ konnte das TextilWerk Bocholt (Kreis Borken) seine Besucherzahlen auf hohem Niveau halten: 52.400 Besucher zeigt die Statistik für 2013 an (Vorjahr: 56.800). Ausstellungen und zahlreiche Veranstaltungen füllten die Säle der historischen Fabrik und der Weberei mit Leben. Publikumsmagnete waren das Museumsfest am 1. Mai sowie der Adventsmarkt, der an fünf Tagen über 10.000 Gäste anlockte.
Wasser, Schiffe und Ausstellungen lockten im vergangenen Jahr 67.700 Menschen (2012: 80.100) ins Schiffshebewerk Henrichenburg nach Waltrop (Kreis Recklinghausen). Das kalte und verregnete Frühjahr sowie zwei Baustellen machten dem LWL-Museum zu schaffen: Monatelang lag das Oberwasser wegen Abdichtungsarbeiten trocken und es wurde am neuen Wasserspielplatz gebaut. Viel Lob erntete die Ausstellung „Regen, Schnee & Hagel“, die wegen der guten Resonanz bis Mai 2014 verlängert wurde.
Einen Rekord vermeldet die Zeche Hannover in Bochum. Mit 37.900 Besuchern (2012: 36.100) besuchten mehr Menschen als jemals zuvor Ausstellungen und Veranstaltungen im Bochumer LWL-Museum. Publikumsmagnet war das alle zwei Jahre stattfindende „Dampf-Festival“, das diesmal rund 3.900 Gäste anlockte. Guten Zuspruch fanden auch die Sonderausstellungen „Im guten Glauben“ mit Fotos von Brigitte Kraemer und „Zum Wohl“ zur Trinkkultur in Westfalen.
Auf seinen zehnten Geburtstag blickte das LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis) 2013 zurück. Im Mai wurde dieses Ereignis mit über 2.000 Gästen gefeiert. Insgesamt kamen im letzten Jahr 40.900 Menschen (2012: 48.200), um auf der Zeche Nachtigall Bergbaugeschichte und Kultur zu erleben. Höhepunkte waren die Stollenführungen im Besucherbergwerk Nachtigall.
Zuwachs meldet die Henrichshütte Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis). Mit 91.200 Menschen besuchten mehr Gäste als 2012 (88.800) das ehemalige Hüttenwerk an der Ruhr. Mit den Ausstellungen „Atelier.Industrie. Karl Manfred Rennertz“ und „Arbeit zeigen“ präsentierte das LWL-Museum im letzten Jahr gleich zwei hochkarätige Ausstellungen in der historischen Gebläsehalle. Zugpferde bei den Veranstaltungen waren die Extraschicht und die Gewerbeschau „Das Fest“ mit jeweils mehreren tausend Besuchern.
Ein Höhepunkt des Jahres im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund war die „Extraschicht“ am 6. Juli mit einem Licht- und Feuerspektakel. Über 6.000 Gäste erlebten das Schauspiel am Himmel über den Fördergerüsten. Insgesamt besuchten 2013 rund 79.200 Menschen Ausstellungen und Veranstaltungen im „Schloss der Arbeit“, etwas weniger als im Jahr zuvor (87.100).
Mit einem Programm aus Veranstaltungen und Ausstellungen konnte das LWL-Ziegeleimuseum Lage (Kreis Lippe) 2013 genauso viele Besucher anziehen wie im Jahr zuvor: 34.300 Menschen kamen, um live zu erleben, wie Ziegel produziert werden – oder auch, um schöne Objekte auf den beliebten Märkten mit Töpferwaren und Adventsschmuck zu kaufen. Viel Beachtung fand darüber hinaus die Sonderausstellung zur Geschichte und Gegenwart der Wanderarbeit.
Mit Ausstellungen hochkarätiger Glaskunst hat sich die Glashütte Gernheim in Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke) in den vergangenen Jahren international einen Namen gemacht. 2013 konnte das LWL-Industriemuseum an der Weser dieses Profil weiter ausbauen – unter anderem mit einer Ausstellung finnischer Glaskunst. Ausstellungen, Veranstaltungen und die Vorführungen der Glasmacher zogen insgesamt rund 20.000 Menschen an (2012: 20.400).
32.400 Interessierte zog es 2013 in das LWL-Römermuseum in Haltern (Kreis Recklinghausen). Die Besucherzahl ging im Vergleich zum Vorjahr zurück, als 41.000 Interessierte kamen, da im abgelaufenen Jahr die alle zwei Jahre stattfindenden besucherstarken Römertage nicht auf dem Terminkalender standen.
Obwohl das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster wegen der Um- und Neubauarbeiten geschlossen ist, kamen zu einigen Preview-Terminen über 24.000 Interessierte, die sich ein Bild vom Museumsneubau machten wollten, den der LWL im September eröffnen wird.
Die Sonderausstellung „Credo“ sorgte für ein Vielfaches der Besucherzahl im Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn: 119.000 Besucher sahen die Schau zur Christianisierung Europas im Mittelalter. Im Vorjahr kamen 13.000 Besucher in die Kaiserpfalz.
Die Sonderausstellung „Schädelkult“ und vor allem die Präsentation der Megacity „Uruk“ (läuft noch bis zum 21. April) sowie das neu eröffnete Grabungscamp sorgten dafür, dass das LWL-Museum für Archäologie in Herne im vergangenen Jahr seine Besucherzahlen mehr als verdoppeln konnte. Insgesamt besuchten mehr als 83.000 Gäste 2013 das Museum (2012: 41.000).