Wenn Gemüsepflanzen von Blattläusen befallen sind, müssen Gartenbesitzer nicht zu chemischen Mitteln greifen. Der Einsatz von Nützlingen wie Marienkäfern ist effektiv und umweltfreundlich, informiert die Deutsche Wildtier Stiftung. Eine einzige Marienkäfer-Larve vertilgt täglich bis zu 150 Blattläuse. Auch die erwachsenen Käfer gehen auf Beutejagd und fressen bis zu 50 Blattläuse am Tag.
Die Insekten kann man problemlos im Internet bestellen. Sie werden im Larvenstadium verschickt, da sie dann besonders gefräßig sind. Auch andere nützliche Helfer sind online erhältlich: So werden Florfliegen, Gallmücken und Raubmilben gegen unerwünschte Spinnmilben, Woll- und Schmierläuse eingesetzt.
Optimale Bedingungen für die Marienkäferlarven sind Temperaturen von rund 18° Celsius und eine relative Luftfeuchte von bis zu 60 Prozent. Öffnen Sie den Behälter erst am Einsatzort und berühren Sie die Nützlinge nicht. Die Larven werden freigelassen und suchen dann aktiv nach ihrer Beute. Da sie blind sind, finden sie die Blattläuse vor allem über den Tastsinn.
Über einen Zeitraum von zwei Wochen werden drei Häutungen durchlaufen, bis sich die Larve verpuppt und nach rund einer Woche der erwachsene Marienkäfer schlüpft. Zunächst sind seine Hinterflügel noch gelb gefärbt und ohne Punkte. An einem geschützten Ort können sie aushärten und die typische Färbung ausbilden. Zur Überwinterung brauchen die erwachsenen Käfer Verstecke wie Nischen in Fassaden und unter Holzrinde. Dann können die Nützlinge auch im nächsten Jahr die Schädlinge in Schach halten. Sie legen ihre Eipakete, aus denen die Larven schlüpfen, in der Nähe der Blattläuse ab.
Im Garten können Blattläuse sich in kurzer Zeit stark vermehren und eine echte Plage sein. Sie saugen Pflanzensäfte und übertragen auch Pflanzenkrankheiten, sodass Pflanzenteile vertrocknen und junge Triebe absterben. Die tierische Schädlingsbekämpfung hat viele Vorteile. Das Gemüse aus dem eigenen Garten bleibt frei von Pflanzenschutzmittel-Rückständen. Zudem ist der Einsatz von Marienkäfer & Co. selektiv, verschont andere Nützlinge wie Wildbienen oder Falter und entlastet Boden und Grundwasser. / Heike Kreutz, www.aid.de
Weitere Informationen:
aid-Broschüre „Nützlinge im Garten“, Bestell-Nr. 1536, Preis: 7,00 Euro,
aid-Heft „Biologischer Pflanzenschutz“, Bestell-Nr. 1030, Preis: 4,00 Euro, www.aid-medienshop.de