Die großen Molkereien in Norddeutschland verfolgen nach wie vor „klassisch“ die Kostenführerschaft als Wettbewerbsstrategie. Die Investition der dänisch-schwedischen Genossenschaftsmolkerei ARLA in ein eigenes Innovationszentrum zeigt jedoch, dass sich die großen Molkereien nicht ausschließlich auf diese Strategie verlassen wollen. Mit dem Thema „Differenzierung in der Molkereiwirtschaft – Implikationen für die Vertragsgestaltung“ setzt sich Dr. Birgit Schulze auseinander. Die Wissenschaftlerin, die an der Kieler Christian-Albrechts-Universität forscht, stellte ihre Arbeit im Rahmen der 64. Öffentlichen Hochschultagung der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät vor.
Bei der Produktdifferenzierung der Molkereien lassen sich sowohl rohstoffbasierte als auch verarbeitungs- und verpackungsbasierte Ansätze unterscheiden. Bei rohstoffbasierten Ansätzen wie z. B. im Bereich der Weidemilch oder der GVO-Freiheit von Futtermitteln ist eine Einbindung der anliefernden Landwirte notwendig, um Produktionsrichtlinien einzuhalten und die nötigen Garantien zu geben. Üblicherweise werden hierzu mit den Landwirten Verträge abgeschlossen, um die definierten Qualitäten zu erhalten. Im Gegenzug werden zumeist höhere Preise gewährt.
Landwirte, die als Vertragspartner in Frage kommen, müssen dafür in der Regel besondere Investitionen vornehmen oder zumindest Zeit für eine produktionstechnische Weiterbildung investieren. Unsicherheit oder gar Ablehnung resultiert z. B. daraus, dass sich der erhoffte Markterfolg der Produktinnovation nicht einstellt und die Produktion aufgegeben werden muss. Bei der Ausgestaltung von Verträgen sollte deshalb berücksichtigt werden, dass Landwirte über eigene Kosten- und Nutzenvorstellungen verfügen. Damit Innovationsprojekte nicht scheitern, sollten Molkereien versuchen, bestehende Handlungsbarrieren durch frühzeitige Kommunikation mit ihren Lieferanten abzubauen. Schulze betonte, dass eine vertrauensvolle Geschäftsbeziehung zwischen Molkerei und Landwirt dazu beitragen kann, Vorbehalte und Kompensationsforderungen der Landwirte zu verringern.
Dr. Uwe Scheper, www. aid.de
Bundeswettbewerb „Landwirtschaftliches Bauen“ Energie clever nutzen (aid) – Noch bis 14. März 2014 ist eine Bewerbung im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Landwirtschaftliches Bauen“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) möglich. Themenschwerpunkt ist „Energie clever nutzen – Innovative Energiekonzepte für die landwirtschaftliche Tierhaltung“. Der Wettbewerb ist mit insgesamt 20.000 Euro dotiert. Gesucht werden Konzepte, die sowohl zur Steigerung der Energieeffizienz, der Energieeinsparung oder auch zur effizienten Erzeugung und Verwendung von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energieträgern geeignet sind. Alle Informationen und die Teilnahmeunterlagen sind beim KTBL unter www.ktbl.de abrufbar.
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