Mit dem Ehrenring des Rheinlandes ausgezeichnet

(v.r.) Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, mit den beiden neuen Ehrenringträgern des Rheinlandes, Ferdinand Esser, Landesdirektor a.D. (LVR), und Wolfgang Schäfer, Landesdirektor a.D. (LWL) zusammen mit ihren Frauen. Foto: LVR
(v.r.) Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, mit den beiden neuen Ehrenringträgern des Rheinlandes, Ferdinand Esser, Landesdirektor a.D. (LVR), und Wolfgang Schäfer, Landesdirektor a.D. (LWL) zusammen mit ihren Frauen.
Foto: LVR

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) zeichnete die beiden früheren Landesdirektoren Ferdinand Esser, ehemaliger Direktor des LVR, und Wolfgang Schäfer, ehemaliger Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), mit dem „Ehrenring des Rheinlandes“ aus.

Die höchste Auszeichnung des LVR gehe an „zwei herausragende Persönlichkeiten, die sich für den Erhalt der regionalen Identität durch unsere Regionalverbände, die ortsnahe Versorgung der Menschen durch Schulen, Heime und Einrichtungen anderer Art, namentlich der vielen tausend behinderten Menschen, stark gemacht haben“, sagte der Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, in der Laudatio und nahm die Verleihung der Ehrenringe am Montag in Köln vor.

Ulrike Lubek, Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) (m.), bei der Ehrenringverleihung an Ferdinand Esser (r.) und Wolfgang Schäfer (l.) im LVR-Landeshaus in Köln. Foto: LVR / L. Kornblum
Ulrike Lubek, Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) (m.), bei der Ehrenringverleihung an Ferdinand Esser (r.) und Wolfgang Schäfer (l.) im LVR-Landeshaus in Köln.
Foto: LVR / L. Kornblum

Ferdinand Esser leitete den LVR als dessen Direktor von 1995 bis 2001. Wolfgang Schäfer war LWL-Direktor von 1998 bis 2006. „Sowohl in diesen Funktionen, als auch in vielen anderen Verantwortlichkeiten auf kommunaler Ebene haben der Rheinländer Ferdinand Esser und der Westfale Wolfgang Schäfer sich für den Erhalt der Landschaftsverbände in ihrer Form und Qualität eingesetzt. Ihr gemeinsamer Erfolg, die Landschaftsverbände zu erhalten und zukunftssicher zu gestalten, beweist, dass Rheinländer und Westfalen – entgegen häufig kolportierter Vorurteile – sehr viel Gutes zusammen erreichen können“, so Wilhelm. Gemeinsam hätten beide wirkungsvoll die Interessen ihrer Regionen und damit der Menschen in ganz NRW vertreten. In vielfältigen Aktivitäten haben sich beide über Jahrzehnte kontinuierlich für die kommunale Selbstverwaltung und die regionale Identität stark gemacht.

Der in Jülich geborene und in Titz aufgewachsene Ferdinand Esser begann seine Verwaltungslaufbahn 1952 als Verwaltungsvolontär bei der Stadt Jülich. Nach Dienstzeiten bei den damaligen Regierungspräsidenten in Düsseldorf und Aachen sowie bei der Stadt Grevenbroich trat er 1961 in die Dienste des Innenministers des Landes Nordrhein-Westfalen ein. 1977 wechselte er ins NRW-Finanzministerium und wurde dort Referent für kommunale Angelegenheiten. 1980 trat Ferdinand Esser sein Amt als Leiter der Abteilung Finanzen und Wirtschaft beim LVR an. Fünf Jahre später wurde er zum Ersten Landesrat und ständigen Vertreter der Landesdirektion ernannt. 1995 wählte ihn die Landschaftsversammlung Rheinland zum Landesdirektor des LVR.

Jürgen Wilhelm würdigte das umfassende Engagement Essers in seiner Laudatio. Während seines gesamten Berufslebens sowie auch ehrenamtlich – unter anderem als Kommunalpolitiker im ehemaligen Erftkreis – habe Ferdinand Esser die kommunale Selbstverwaltung kompetent mitgestaltet und gesteuert.

„Sie haben argumentiert, aber auch protestiert und demonstriert. Bei Kundgebungen – in Düsseldorf, Lüdenscheid und in Kamen – bekräftigten Sie Ihre Überzeugung: Die Landschaftsverbände erledigen wichtige Aufgaben. Und sie sind als Institutionen für die Rheinländer und Westfalen identitätsstiftend“, lobte Jürgen Wilhelm.

Der in Detmold geborene Wolfgang Schäfer ist Jurist und arbeitete nach seinem Studium in Münster zunächst als Angestellter im Rechtsdezernat der Universität Münster, danach im Planungsstab des Oberstadtdirektors von Dortmund. 1981 wechselte er als persönlicher Referent des Direktors zum Landschaftsverband Westfalen-Lippe und arbeitete später als Stellvertreter des Dezernenten in der LWL-Krankenhausabteilung. 1988 wechselte er als Sozialdezernent nach Herne und übte ab 1991 dieselbe Funktion für die Stadt Dortmund aus. 1993 wurde Wolfgang Schäfer in Dortmund zusätzlich zum Stadtdirektor gewählt. 1998 kehrte er als Landesdirektor zum LWL zurück.

Zu dieser Zeit plante die ehemalige NRW-Landesregierung unter Wolfgang Clement im Rahmen ihrer sogenannten Verwaltungsstrukturreform, die Aufgaben von LVR und LWL an fünf neu zu schaffende Regionale Dienstleistungszentren zu übertragen. „Wolfgang Schäfer argumentierte sehr entschlossen und mit großer Sachkompetenz und überzeugte viele Menschen, Organisationen und Vereine davon, für den Erhalt der zwei bewährten regionalen Kommunalverbände zu kämpfen. Denn LVR und LWL sichern Professionalität bei der Aufgabenerfüllung und ermöglichen eine gerechtere Lastenverteilung unter den Städten und Kreisen,“ erinnerte Wilhelm.

Im Namen des Schwesterverbandes LVR bedankte Wilhelm sich für Schäfers Einsatz und für sein konsequentes Engagement für die regionale Selbstverwaltung. Er habe somit nicht nur für die Menschen in Westfalen-Lippe, sondern auch für die Menschen im Rheinland viel erreicht.

Der Ehrenring des Rheinlandes wird nach einem 2001 beschlossenen Statut vom Landschaftsausschuss vergeben. Um die herausragende Bedeutung der regionalen Selbstverwaltung in einem wachsenden Europa zu würdigen, zeichnet der Landschaftsverband Rheinland mit dem Ehrenring des Rheinlandes Persönlichkeiten aus, die sich um den Gedanken der regionalen Selbstverwaltung als Baustein eines künftigen Europas besonders verdient gemacht haben. Die Ringe sind Unikate und wurden von dem Kölner Goldschmiedemeister Rudolf Klein gefertigt. Neben dem Wappen des LVR schmückt ein Achat den goldenen Ring.

Den Ehrenring erhielten unter anderem auch Bundespräsident a.D. Dr. Walter Scheel, Bundesminister a.D. Dr. Norbert Blüm, NRW-Staatsministerin a.D. Bärbel Höhn, und NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.

Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)
LWL-Landeshaus
Freiherr-vom-Stein-Platz 1
48147 Münster
Karte und Routenplaner

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...