Seelische Erkrankungen besser behandeln

Foto: LWL
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Ob Depressionen, Wahnvorstellungen oder Suizidgedanken – bei der Behandlung seelischer Erkrankungen ist in der „sprechenden“ Medizin, der Psychiatrie, das Miteinander-Reden entscheidend für den Erfolg. Das neue Konzept dafür heißt an der LWL-Universitätsklinik Bochum ‚Trialog‘.

‘Trialog‘ bedeutet: „Nicht mehr dieser Stil vom ‚Arzt in Weiß‘ und ‚von oben herab‘, sondern die Patienten auf Augenhöhe zu beraten, miteinander zu verhandeln, eine gemeinsame Strategie zur Besserung zu entwickeln“, sagt der Bochumer Ärztliche Direktor Prof. Dr. Georg Juckel. Der Trialog lässt betroffene Kranke und ihre persönlichen Vertrauenspersonen wie zum Beispiel Angehörige und Freunde gleichberechtigt mit den professionellen Behandlern zu Wort kommen.

Eine besondere Vertrauensperson in diesem neuartigen Kommunikationsdreiklang ist Jürgen Trösken. Er ist eine Art Übersetzer, Mittler, Moderator im ehrenamtlichen Dienst für all diejenigen Patienten, die sich – oftmals krankheitsbedingt – nicht recht artikulieren können. Trösken hat selbst einen jahrelangen Leidensweg mit einer bipolaren Störung zu Beginn und einem Selbsttötungsversuch am (Beinahe-)Ende hinter sich. Seine Sicht als Patienten-Sprachrohr im ‚Trialog‘:“Ich weiß wie es ist, sich wie nichts zu fühlen. Diese Dinge kenne ich eben persönlich selber richtig, das kann kein Arzt so kennen.“

Ein neuer LWL-Film erzählt am Beispiel Tröskens, warum im ‚Trialog‘-Konzept das aus eigener Krankheits-Betroffenheit und -Erfahrung beigesteuerte Wissen so wichtig ist und wie sogenannte Patienten(für)sprecher, Genesungsbegleiter oder ExIn-ler (von Engl.: Experienced Involvement = Erfahrenenbeteiligung) helfen.

Den neuen LWL-Film finden Sie unter folgendem Link:
http://www.lwl.org/LWL/Der_LWL/PR/tv_audioservice/Filme_Psychiatrie/trialog

LWL-Einrichtung:
LWL-Universitätsklinikum Bochum
Alexandrinenstr. 1
44791 Bochum
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