Nicht jeder Herzinfarkt kündigt sich durch Schmerzen im Brustkorb an

(ots) – Stuttgart, 30. April 2013. Jedes Jahr erleiden in Deutschland rund 300.000 Menschen einen Herzinfarkt, bei etwa 59.000 endet er tödlich. In Österreich sterben circa 6.000 der jährlich 25.000 Infarktpatienten. Wie könnte die Überlebensrate verbessert werden? Das Magazin Reader’s Digest widmet sich in seiner Mai-Ausgabe2013 ausführlich dem Thema Herzinfarkt und erklärt wie Symptome rechtzeitig erkannt werden können. Grundsätzlich gilt: Rauchen, erhöhte Blutfettwerte, ein hoher Blutdruck, Diabetes, Bewegungsmangel, Stress und die Einnahme der Antibabypille in Verbindung mit Nikotingenuss erhöhen das Risiko, einen Infarkt zu erleiden.

„Ein Herzinfarkt ist ein Notfall, der sofort behandelt werden muss. Schon in der ersten Stunde drohen dem Herzen irreversible Schäden, und es kann zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie Kammerflimmern kommen“, sagt Professor Markus Haass, Chefarzt der Kardiologie am Mannheimer Theresienkrankenhaus und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der deutschen Herzstiftung, in der neuen Ausgabe von Reader’s Digest. Es sei deshalb entscheidend, die manchmal vagen Symptome wie Schmerzen im Brustbereich oder Kurzatmigkeit richtig zu deuten und darauf zu reagieren. Manchmal geraten die Signale des Körpers auch durcheinander und regen Nerven an, die dann Schmerzen im Magen, im Hals, im linken Arm oder im Rücken auslösen.

„Wenn diese Körperbereiche plötzlich scheinbar grundlos schmerzen, ist das ebenso bedrohlich wie der klassische Brustschmerz“, bestätigt Professor Heribert Schunkert, Direktor der Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen am Deutschen Herzzentrum in München. Professor Schunkert warnt, solche Beschwerden zu unterschätzen. Die Stärke des Schmerzes spiele dabei keine Rolle, „auch ein leichter Schmerz kann auf einen schweren Infarkt hindeuten“. Gerade Menschen über 60 dürften extreme Kurzatmigkeit und körperliche Mattigkeit nicht einfach auf ihr Alter zurückführen. „Sie deuten auf eine akute Schwäche des Herz-Kreislauf-Systems hin und sollten ernst genommen werden.“

Dass Herzinfarkte eher bei Männern vorkommen, stimmt übrigens nicht. Der Infarkt gilt neben dem Schlaganfall auch bei Frauen als häufigste Todesursache. „Frauen spüren beim Herzinfarkt viel seltener als Männer den typischen Brustschmerz“, erklärt Professorin Annette Geibel-Zehender, Kardiologin am Universitäts-Herzzentrum in Freiburg-Bad Krozingen. Frauen würden stattdessen deutlich häufiger an einem Druckgefühl im Brustkorb, an starker Kurzatmigkeit, Übelkeit sowie Schmerzen in Oberbauch, Rücken oder Kopf leiden.

Das Magazin Reader’s Digest gibt zugleich Tipps, wie man einem Herzinfarkt vorbeugen kann. Dazu zählen eine gesunde Ernährung mit Fisch, Gemüse und Obst, Vollkorn- und fettarmen Milchprodukten, aber auch ausreichend Bewegung. Ob die Nutzung der Treppe statt des Aufzugs oder ein Spaziergang am Feierabend, um etwas aus der Puste zu kommen: All dies hält den Blutdruck auf einem gesunden Niveau. Zudem sollte man Dauerstress vermeiden, ausreichend schlafen und dem Herzen zuliebe aufs Rauchen verzichten.

Quelle:  http://www.readersdigest.de

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