Die Offensive Junger Christen (OJC) im südhessischen Reichelsheim darf Jugendlichen und jungen Erwachsenen weiterhin das Freiwillige Soziale Jahr anbieten. Das haben nach hr-iNFO-Informationen das Bundesfamilienministerium und die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland beschlossen. Grundlage war eine bundesweit bisher einmalige Sonderprüfung der OJC. Dabei ging es um die Frage, ob und wie sehr die jungen Freiwilligen mit umstrittenen Thesen zur Heilung Homosexueller in Berührung kommen.
Diese umstrittenen Thesen werden im Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft vertreten. Das Institut ist Teil der OJC und steht immer wieder in der Kritik, weil es eine mögliche „Heilung“ von Homosexualität propagiert.
Das Familienministerium und die evangelische Jugend sehen in dieser Haltung des Instituts keinen Grund, die Trägerschaft der OJC für das Soziale Jahr grundsätzlich in Frage zu stellen. Sie machen der OJC aber Auflagen: Die Arbeit der Offensive junger Christen und die Arbeit des Instituts müssten deutlicher getrennt werden, heißt es in dem Prüfungsbericht. Unter anderem dürften bei Seminaren für die Freiwilligen keine Referenten des umstrittenen Deutschen Instituts für Jugend und Gesellschaft mehr eingesetzt werden.
Die pädagogische Begleitung des Sozialen Jahres in der OJC soll von nun an kontinuierlich überprüft werden. „Das zeigt der Offensive, dass sie unter Beobachtung steht“, sagte Jens Kreuter, Leiter des Arbeitsstabes Freiwilligendienste im Bundesfamilienministerium, hr-iNFO.