Warum gilt Salatessen als so gesund?

(aid) – Auch wenn es keine Neuigkeit ist und der Salat oft nur als kleines Beiwerk zu „richtigem“ Essen belächelt wird, ist er ein fester Beitrag zu gesunder Ernährung. Denn das frische Grün enthält wichtige Nährstoffe und andere Inhaltsstoffe, dafür aber nur wenig Energie. Zudem haben die Blätter ein großes Volumen und viele Ballaststoffe, sodass sie gut sättigen. Auf diese Weise werden bei einer Mahlzeit insgesamt wenig Kalorien aufgenommen – wenn man nicht gerade ein Sahnedressing verwendet. Ein weiterer Vorteil ist, dass Salat meist roh verzehrt wird und dadurch hitzeempfindliche Vitamine und Mineralstoffe kaum abgebaut werden. Voraussetzung ist, dass der Salat möglichst frisch verwendet wird und die Blätter erst nach dem Waschen zerkleinert werden. Wer wenig Zeit hat, kann auch fertige Salatmischungen verwenden. Dabei sollten Verbraucher allerdings auf einwandfreie Ware achten und waschen sollte man diese trotzdem.

Im Salat finden sich viele lebensnotwendige, gesundheitsfördernde Stoffe, zum Teil aber in relativ geringen Mengen. Der Wassergehalt liegt bei 90 bis 95 Prozent. Die meisten Sorten enthalten Betacarotin und die Vitamine A, B1, B2, B6, Folat und Vitamin C. Hinzu kommen reichlich Ballaststoffe und Mineralstoffe wie Kalium, Phosphor und Magnesium. Besonders vitamin- und mineralstoffreich sind Salate der Zichorien-Gruppe wie Chicorée, Endivie, Frisée und Radicchio. Die enthaltenen Bitterstoffe regen den Stoffwechsel an und steigern den Appetit. Der bittere Geschmack wird etwas abgemildert, wenn man den Salat vor der Zubereitung gut wäscht, den Strunk und die derben Blattrippen entfernt. Es hilft auch, eine halbe gekochte Kartoffel in das Dressing zu drücken oder eine Mischung aus kräftigerem Olivenöl und Balsamessig zu verwenden.

Salate enthalten unterschiedlich große Mengen Nitrat. Ein Teil des Nitrats kann in der Mundhöhle zu Nitrit umgesetzt werden, das die Sauerstoffversorgung der Organe beeinträchtigen kann. Eissalat, Endivie, Feldsalat, Kopfsalat und Rucola zählen zu den Gemüsearten mit hohem Nitratgehalt (1.000 bis 4.000 mg/kg Frischmasse), wobei Eissalat weniger als Kopfsalat enthält. Deswegen brauchen Sie jedoch nicht auf den Salatgenuss zu verzichten. Die Nitrataufnahme lässt sich nämlich reduzieren, indem man die Salate mit weniger nitratreichem Gemüse mischt und Stiele, Stängel, Strünke, große Rippen und äußere Blätter entfernt. Salat aus ökologischem Anbau und dem Freiland enthält in der Regel weniger Nitrat. Generell ist ein gemischter Salat aus verschiedenen Salatsorten und anderem rohen Gemüse und Kräutern besonders zu empfehlen.
Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:

Lebensmittelkette Salate
www.was-wir-essen.de/abisz/salate.php

Schlank durch Schokolade

Schokolade als Schlankmacher? - die Diät ist so absurd, dass man sie eigentlich nicht ernst nehmen dürfte.  Foto:  obs/ZDF/ZDF/Ricardo Garzon
Schokolade als Schlankmacher? – die Diät ist so absurd, dass man sie eigentlich nicht ernst nehmen dürfte. Foto: obs/ZDF/ZDF/Ricardo Garzon

(ots) – Die Diätindustrie benutzt und kauft die Wissenschaft systematisch für ihre Zwecke. Das beweist die Dokumentation „Schlank durch Schokolade – Der Trick mit den Diäten“, die in Gemeinschaftsproduktion von ZDF und ARTE entstanden ist. Mit Hilfe einer völlig absurden wissenschaftlichen Studie, die die Wirksamkeit einer neuen Diät untermauern soll, zeigen die Autoren Diana Löbl und Peter Onneken: Wer die Wissenschaft hinter sich weiß, kann sogar Schokolade als Abnehmbeschleuniger verkaufen. Die ZDF-Umweltreihe „planet e.“ zeigt die Doku am Sonntag, 7. Juni 2015, 15.30 Uhr, bei ARTE steht eine Langfassung des Films am 5. Juni, 21.50 Uhr, auf dem Programm. Die Auflösung des Experiments hat bereits jetzt in den Medien im In- und Ausland hohe Wellen geschlagen. Die Berichterstattung reicht über alle Kontinente: Bis in die USA, Brasilien, Indien und Australien wurde über den „Schokoladen-Diät-Fake“ berichtet.

Fast 15 Prozent der Deutschen gelten als fettleibig. Viele von ihnen haben Erfahrungen mit Diäten, die nicht funktionieren. Was die meisten nicht wissen: Sie sind auf dubiose Studien hereingefallen, die ihnen von den Medien regelmäßig als die neue Abnehmformel präsentiert werden. Die „planet e.“-Autoren Diana Löbl und Peter Onneken zeigen, wie einfach das geht. Sie erfinden eine Schokoladen-Diät – „The Chocolate Transformation“ – und behaupten: Wer Schokolade isst, nimmt schneller ab. Um ihre Aussage zu untermauern, führen sie eine wissenschaftliche Studie mit 15 Probanden durch. Für die Veröffentlichung der Studie in einem Wissenschaftsmagazin müssen lediglich 100 Dollar investiert werden. Es folgt eine Vermarktungskampagne mit Pressemitteilungen, einem Facebook-Auftritt und gekauften Testimonials. Und es gibt nicht wenige Medien im In- und Ausland, die auf die „neue Diät“ anspringen und sie ungefiltert ihren Lesern als neue Abnehmformel anpreisen – schließlich hat die Schokoladen-Diät eine wissenschaftliche Grundlage. Und diese wird nicht hinterfragt.

Apothekerlicher Sachverstand auch bei Antibiotika-Gabe im Krankenhaus unerlässlich

(ots) – Bei der Antibiotika-Gabe im Krankenhaus kann die enge Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apothekern dazu beitragen, die Bildung von Resistenzen zu vermeiden. Dazu referierte die Krankenhausapothekerin Edith Bennack, St. Elisabeth-Krankenhaus in Köln, beim pharmacon, einem internationalen Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer. Bennack: „Eine Therapie mit Antibiotika im Krankenhaus ist nur erfolgreich, wenn sie interdisziplinär erfolgt. Neben der genauen Kenntnis des Erregers und der aktuellen Resistenzlage müssen auch das Wissen um die Eigenschaften und Wirkspektren der Antibiotika vorhanden sein. Dazu benötigen wir Ärzte, Apotheker, Infektiologen, Hygieniger und Mikrobiologen.“ Fachwissen alleine reiche dabei nicht aus, es müssten auch die notwendigen personellen Ressourcen vorhanden sein. Denn bei Überlastungen von Ärzten und Pflegekräften könne es trotz aller Schulungen zu Hygienelücken kommen.

Bennack kritisierte auch die unkritische Verordnung und Einnahme von Protonenpumpenhemmern (PPI) gegen Magenbeschwerden. Diese Arzneimittel sorgen dafür, dass in der Magenwand weniger Säure gebildet wird. Zu dieser Wirkstoffgruppe gehören die Wirkstoffe Omeprazol und Pantoprazol, die teilweise rezeptfrei verfügbar sind. „Protonenpumpenhemmer sind kurzfristig sinnvoll und können z.B. die Nebenwirkungen von hoch dosierten Schmerzmitteln reduzieren. Langfristig eingenommen vermindern sie aber die Abtötung von Bakterien im sauren Magensaft. Dadurch steigt die Gefahr von Infektionen, z.B. mit den Problemkeimen Clostridien.“

In der S3-Leitlinie „Strategien zur Sicherung rationaler Antibiotika-Anwendung im Krankenhaus“ aus dem Jahr 2013 wird den Krankenhausapothekern eine zentrale Rolle zugewiesen. In den deutschen Krankenhäusern werden pro Jahr zwischen 80 und 160 Tonnen Antibiotika verbraucht. Wie viele Antibiotika im stationären Bereich pro Patienten benötigt werden, hängt dabei vom jeweiligen Krankenhaus ab. Im ambulanten Bereich werden 640 bis 720 Tonnen und in der Veterinärmedizin weitere 1400 bis 1500 Tonnen verbraucht.

Weitere Informationen unter www.abda.de

Natur in der Stadt

Artenvielfalt braucht Platz

(aid) – Die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt in der Stadt wird offenbar vor allem durch die Größe des Lebensraums und von Korridoren, also Grünzüge und Hecken, geprägt. Das ist das Resultat einer weltweiten Meta-Analyse der Universität Trier, in die Daten von 87 Publikationen eingingen. Für die Untersuchung wurden Daten aus 75 Städten über die Verbreitung von Tier- und Pflanzenarten ausgewertet. Dazu gehörten unter anderem das Verbreitungsgebiet, Fragmentierung und Vegetation.

Mehr als die Hälfte der Menschen auf der Erde lebt in Städten. Biodiversität ist nicht nur für die Temperaturregulation und die Verbesserung der Luftqualität von Bedeutung, schreiben die Wissenschaftler im Fachjournal „Ecology Letters“. In und am Rand von Städten ist sie häufig auch die erste und einzige Kontaktmöglichkeit für Menschen mit der Natur.

Es hat sich gezeigt, dass Bereiche mit mindestens 50 Hektar Größe erforderlich sind, um das Aussterben von empfindlichen Arten zu verhindern. Wir brauchen mehr Natur in der Stadt: Um Biodiversität in städtischen Räumen auf einem hohen Niveau zu halten, sei die Vergrößerung von Lebensräumen und ein Netzwerk von Korridoren die wichtigste Strategie. Korridore sind funktionelle Habitate, die verschiedene Lebensräume verbinden und die Verbreitung von Tieren und Pflanzen fördern.

In weiteren Studien möchten die Wissenschaftler herausfinden, ob sich die Biodiversität in Korridoren und größeren Habitaten unterscheidet.
Heike Kreutz, www.aid.de

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