Stadtgrün hilft gegen Stress und Angst

Heutzutage sind vielmehr Menschen von Stress und Ängsten geplagt. Angst um den Job, überfüllte Städte, hohe Temperaturen, ein permanent hoher Lärmpegel, schlechte Luftqualität – alles das führt zu geistiger Ermüdung und ruft Stress und neue Ängste hervor. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage empfinden fast sechs von zehn Deutschen ihr Leben als stressig, jeder Fünfte steht unter Dauerdruck. Besonders die Menschen in der Stadt sehen sich vermehrt Stress ausgesetzt.

Dabei kann schon die Zugangsmöglichkeit zur Natur, zum Beispiel in Form eines Stadtparks, eine Vielzahl von gesundheitsschädigenden Faktoren entschärfen. Eine natürliche Umgebung wirkt sich positiv auf die Psyche aus, ermuntert Menschen zu körperlicher Betätigung und animiert zum Knüpfen sozialer Kontakte und bietet Erholung für Körper und Geist. „Wir wissen aus verschiedensten Studien, dass Grünflächen einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen haben.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass das Thema „urbanes“ Grün als wichtiges Gestaltungselement in der Stadtentwicklung stärker verankert wird“, fordert BGL-Vizepräsident Eiko Leitsch. Schon die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat festgestellt, dass das Fehlen von nahegelegen Grünflächen sich negativ auf die tägliche Erholung und das Wohlbefinden der Menschen auswirkt und fordert von den kommunalen Verwaltungen, diese Erkenntnisse in den Planungen zu berücksichtigen.

Studien belegen positive Auswirkungen von Grün auf die Gesundheit

Neben der Studie der WHO haben verschiedene Untersuchungen den Einfluss von Grünflächen auf die Gesundheit der Menschen – speziell der Stadtbewohner – untersucht. So hat zum Beispiel die Studie „Vitamin G für eine lebenswerte Umwelt und die Gesundheit“ eine direkte Verbindung zwischen einer begrünten Umgebung und der menschlichen Gesundheit nachgewiesen. Eine Gruppe von niederländischen Wissenschaftlern hatte sich während des Untersuchungszeitraums von 2005 bis 2010 dieses Themas angenommen. Die Ergebnisse der Vitamin G-Studie („G“ steht für Grünfläche) zeigen, dass Menschen, die im grünen Umfeld leben, seltener zum Arzt gehen und sich insgesamt gesünder fühlen.

Außerdem sind diese Menschen weniger anfällig für Stressbelastungen aber offener für soziale Kontakte, was zusätzlich zur besseren Gesundheit beiträgt. Weiterhin kommt die unter Jolanda Maas, PhD der VU Universität Amsterdam, durchgeführte Studie zu dem Ergebnis, dass die Planung und Anlage städtischer Grünflächen in Zukunft eine zentrale Position in der Gesundheitspolitik einnehmen sollte.

Mut, Inspiration und Orientierung sind bei der Planung von Grünflächen notwendig

Die Erkenntnisse der unterschiedlichen Studien unterstreichen eindrucksvoll den Nutzen von Grünflächen im Bereich der Gesundheitsvorsorge. Sie bieten gleichzeitig die Chance Stadtentwicklung mit nachhaltiger Planung von Grünflächen in dichtbesiedelten Gebieten zu etablieren und damit die Lebensqualität in den Städten zu sichern. Innovative Lösungen und Maßnahmen – gerade von den Kommunen und Stadtplanern sind hier gefragt. Damit Grün zu einem unverzichtbaren Bestandteil für eine moderne Infrastruktur im urbanen Raum wird, müssen grüne Technologien und grünes Expertenwissen bei der Planung und Pflege von Grünanlagen stärker berücksichtigt werden.

„Eine nachhaltige grüne und damit gesunde Stadtentwicklung ist heutzutage eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Es gilt vielmehr Faktoren in der nachhaltigen Stadtentwicklung zu beachten als in der Vergangenheit. Das erfordert mehr Praxisorientierung und Flexibilität von Planern und Entscheidungsträgern“, so BGL-Vizepräsident Eiko Leitsch.

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