Schlagwort-Archiv: Bildung

120 084 junge Menschen begannen eine Berufsausbildung

Im Berufsbildungsjahr 2013 (Oktober 2012 bis September 2013) wurden in Nordrhein-Westfalen 120 084 Verträge in anerkannten Ausbildungsberufen des dualen Systems neu abgeschlossen. Wie Information und Technik als statistisches Landesamt mitteilt, waren das 3,2 Prozent weniger als im Jahr 2012.

Das Berufsziel der meisten jungen Menschen war Verkäufer/-in (6 615) oder Kaufmann/-frau im Einzelhandel (6 483). Auch die Ausbildungen zum Industriekaufmann/-frau (5 223), Bürokaufmann/-frau (4 485), Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel (3 927), Kraftfahrzeugmechatroniker/-in (3 927), medizinische/-r Fachangestellte/-r (3 768), Bankkaufmann/-frau (3 111), Industriemechaniker/-in (2 754) und Fachinformatiker/-in (2 733) waren sehr gefragt. 55,6 Prozent der jungen Frauen und 37,0 Prozent der jungen Männer konzentrierten sich auf zehn Ausbildungsberufe. Spitzenreiter waren hier die Berufe Verkäuferin bzw. Kraftfahrzeugmechatroniker.

Der Ausbildungsbereich Industrie und Handel bildete knapp zwei Drittel aller Berufsanfänger aus. Im Handwerk wurde ein Viertel aller Neueinsteiger registriert. Im größten Ausbildungsbereich „Industrie, Handel, Banken, Versicherungen, Gast- und Verkehrsgewerbe“, sank die Zahl der Neuabschlüsse gegenüber dem vorigen Berufsbildungsjahr um 3,0 Prozent auf 74 208, im Handwerk um 3,5 Prozent auf 30 012, in der Landwirtschaft um 5,0 Prozent auf 2 259, bei den Freien Berufen um 3,5 Prozent auf 10 593 und in der Hauswirtschaft um 30,6 Prozent auf 390. Lediglich im öffentlichen Dienst war ein Anstieg (+2,3 Prozent auf 2 622 Ausbildungsverträge) zu verzeichnen.

Im Berufsbildungsjahr 2013 wurde die Umstrukturierung der Bezirke der Bundesagentur für Arbeit in der Statistik umgesetzt. Daher sind Vorjahresvergleiche auf regionaler Ebene nur bedingt möglich. (IT.NRW)

Lehrer im grünen Bereich: Vier Wege zum Ziel

Keine andere Berufsgruppe hat so viele Zugangsmöglichkeiten und Ausbildungsmöglichkeiten wie Lehrkräfte an Berufs- und Fachschulen im Agrarbereich. „Grundständige Lehrkräfte“, Seiten- Quer- und Direkteinsteiger sowie Landwirtschaftsassessoren mit Doppelqualifikation prägen das Bild. Die aid-Fachzeitschrift B&B Agrar beschreibt in ihrer Ausgabe 6/2013 vier Wege, die ins Lehramt führen.

In einigen Bundesländern (z. B. Rheinland-Pfalz) gibt es das Kombinationsreferendariat. Die Absolventen sind Landwirtschaftsassessoren, die in Schule und Beratung arbeiten können.

Absolventen eines agrarwissenschaftlichen Lehramtsstudiums oder als Seiteneinsteiger mit einem fachwissenschaftlichen Studium können den regulären Vorbereitungsdienst für das Lehramt an berufsbildenden Schulen absolvieren. Dabei muss neben der Fachrichtung die Lehrberechtigung in einem Fach erworben werden. Ein Quereinstieg ist nach mehrjähriger beruflicher Praxis und einer zwei- bis dreijährigen berufsbegleitenden Qualifikationsphase möglich.

Derzeit gibt es nur wenige Absolventen eines Lehramtsstudiums für Agrar- und Gartenbauwissenschaften, so dass nach wie vor der größte Teil der erforderlichen Lehrkräfte über Fachwissenschaftler rekrutiert werden muss.

Die meisten Lehrkräfte sind mit ihrem Zugangsweg zum Lehramt zufrieden. Auch würden die meisten bei einer nochmaligen Berufswahl wieder Lehrer werden. Die hohe Zufriedenheit wird in Zusammenhang mit dem bestehenden System der Lehrerausbildung gesehen. Berufspraxis als Einstiegsvoraussetzung bedingt, dass am Lehrerberuf Interessierte vorher „über den Tellerrand schauen müssen“, heißt es in dem Beitrag in B&B Agrar.

Renate Kessen, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.aid.de/fachzeitschriften/bub/bubonline/bub_aktuell_dezember_2013.php

Schulen des längeren gemeinsamen Lernens weiterhin gefragt

Der Trend zum längeren gemeinsamen Lernen setzt sich fort: Zum kommenden Schuljahr haben 34 Schulträger Anträge auf Errichtung von 33 Sekundarschulen gestellt, und 22 Schulträger haben die Errichtung von 20 neuen Gesamtschulen beantragt. „Die Schulen des längeren gemeinsamen Lernens sind weiterhin gefragt“, sagte Schulministerin Sylvia Löhrmann. „Die erneut hohe Zahl der Anträge spiegelt das Anliegen vieler Eltern wider: Sie wünschen sich für ihre Kinder eine wohnortnahe weiterführende Schule, die die Bildungswege länger offen hält und dadurch größere Bildungschancen ermöglicht.“

Alle Anträge befinden sich im Genehmigungsverfahren. Ob die genehmigten Schulen tatsächlich zum kommenden Schuljahr starten können, hängt vom Ergebnis des Anmeldeverfahrens ab. Für eine dreizügige Sekundarschule sind mindestens 75 Anmeldungen erforderlich, eine vierzügige Gesamtschule benötigt mindestens 100 Anmeldungen. „Die zahlreichen Anträge sind eine Bestätigung für den Schulkonsens und zeigen, wie breit er von unseren Städten und Gemeinden getragen wird. Wir richten die Schulentwicklung in NRW gemeinsam konsequent an den Bedürfnissen von Eltern und Kindern sowie den Gegebenheiten vor Ort aus“, erklärte Schulministerin Löhrmann.

Durch den Schulkonsens vom 19. Juli 2011 wurde es den Kommunen ermöglicht, Sekundarschulen als weitere Regelschulform des längeren gemeinsamen Lernens zu errichten, wenn dies von den Eltern vor Ort gewünscht wird. Seit dem Schuljahr 2011/12 wurden innerhalb von nur drei Jahren insgesamt 155 neue Schulen des längeren gemeinsamen Lernens errichtet: 84 Sekundarschulen, 58 neue Gesamtschulen, eine PRIMUS-Schule und zwölf Gemeinschaftsschulen.

Folgende Kommunen und private Träger haben zum Schuljahr 2014/15 die Errichtung einer Sekundarschule beantragt:

Regierungsbezirk Arnsberg (13 Kommunen, 1 private Träger, 13 Schulen)
Brilon, Ense, Hagen (2), Kirchhundem, Lennestadt, Marsberg, Meschede, Möhnesee, Neunkirchen/Herdorf (Rheinland-Pfalz), Selm, Warstein, Rüthen (privater Träger)

Zudem hat die Sekundarschule Olsberg einen neuen Teilstandort in Bestwig erhalten.

Regierungsbezirk Detmold (7 Kommunen, 7 Schulen)
Beverungen, Stemwede, Rahden, Büren, Höxter, Paderborn, Blomberg

Regierungsbezirk Düsseldorf (6 Kommunen, 6 Schulen)
Dormagen, Duisburg-Hamborn, Duisburg-Süd, Geldern/Issum, Neuss, Velbert

Regierungsbezirk Köln (5 Kommunen, 5 Schulen)
Bonn, Hückeswagen, Wermelskirchen, Radevormwald, Bedburg

Regierungsbezirk Münster (3 Kommunen, 2 Schulen)
Gronau, Horstmar-Schöppingen

Drei der Anträge wurden im Rahmen eines regionalen Zusammenschlusses von mehreren Kommunen gestellt, im Fall der Sekundarschule Neunkirchen/Herdorf von einer Gemeinde in NRW und einer Gemeinde in Rheinland-Pfalz

Folgende Kommunen haben zum Schuljahr 2014/15 die Errichtung einer Gesamtschule beantragt:

Regierungsbezirk Arnsberg
./.
Regierungsbezirk Detmold (3 Kommunen, 3 Schulen)
Delbrück, Halle, Schloß Holte-Stukenbrock

Regierungsbezirk Düsseldorf (6 Kommunen, 5 Schulen)
Kevelaer/Weeze, Emmerich, Kempen, Neuss, Solingen

Zudem hat die Sekundarschule Krefeld einen neuen Teilstandort in Kerken erhalten.

Regierungsbezirk Köln (9 Kommunen, 9 Schulen)
Köln (2), Aldenhoven/Linnich, Euskirchen, Heinsberg, Elsdorf, Hürth, Pulheim, Rheinbach

Zudem hat die Sekundarschule Bad Honnef einen neuen Teilstandort in Königswinter erhalten.

Regierungsbezirk Münster (4 Kommunen, 3 Schulen)
Gelsenkirchen, Gronau, Lotte/Westerkappeln
Drei der Anträge wurden im Rahmen eines regionalenZusammenschlusses von mehreren Kommunen gestellt.

Auf dem Weg zur inklusiven Schule

Schulministerin Sylvia Löhrmann hat in Düsseldorf den ersten Moderato¬rinnen und Moderatoren der landesweiten Qualifizierung „Auf dem Weg zur inklusiven Schule“ die Zertifikate für den erfolgreichen Abschluss der Maßnahme überreicht. Die rund 140 Absolventinnen und Absolventen der zweijährigen Qualifizierung für die Primarstufe und die Sekundarstufe I können Schulen in Nordrhein-Westfalen mit Fortbildungsangeboten zur Inklusion kontinuierlich und nachhaltig dabei begleiten, Grundlagen und Strukturen für inklusives Lernen zu schaffen. Die Qualifizierungsmaßnahme ist ein Kooperationsprojekt des Ministeriums für Schule und Weiterbildung mit den Universitäten Köln und Oldenburg sowie der Medienberatung NRW.

Ministerin Löhrmann sagte bei der Zertifikatsverleihung die Schlüsselrolle der Moderatorinnen und Moderatoren im Prozess der Inklusion: „Es ist wichtig, Lehrerinnen und Lehrer durch qualifizierte Schulung und Unterstützung auf die Vielfalt einer inklusiven Schülerschaft vorzubereiten, damit sie sich den neuen Herausforderungen gewachsen fühlen. Dies leisten die Absolventinnen und Absolventen der Qualifizierungsinitiative ‚Auf dem Weg zur inklusiven Schule‘.“

Besonders hob Ministerin Löhrmann den flexiblen Einsatz der Moderatorinnen und Moderatoren hervor: „Jede Schule braucht Unterstützung in unterschiedlichem Umfang bei der Verwirklichung von Inklusion – genau hier setzt die pro¬zessorientierte Begleitung durch die Moderatorinnen und Moderatoren der Qualifizierungsinitiative an. Je nach individuellem Bedarf kann von den Schulen kontinuierliche Beratung und Unterstützung in Anspruch genommen werden, um eine erfolgreiche Teilhabe von Kindern mit Behinderungen am Schulleben zu ermöglichen und sie bestmöglich in ihrer Lernentwicklung zu fördern.“

Die rund 140 Moderatorinnen und Moderatoren sind Mitglieder der 53 Kompetenzteams in NRW, die landesweit Fortbildungsarbeit im Bereich der Schul- und Unterrichtsentwicklung leisten.

Die Qualifizierung „Auf dem Weg zur inklusiven Schule“ umfasst 13 Module mit insgesamt 208 Fortbildungsstunden und folgenden Themenschwerpunkten: „Grundlagen der Inklusion“, „Schulentwicklung“, „Kooperative Beratung“, „Diagnostik“, „Förderplanung“ und „Classroom Management“. Möglichkeiten der Prävention und Intervention bei Lern-, Entwicklungs- und Sprachstörungen werden modulübergreifend thematisiert.

Im Herbst 2014 werden etwa 150 weitere Moderatorinnen und Moderatoren die Qualifizierung abschließen und den Schulen zur Verfügung stehen.

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