Schlagwort-Archiv: Ernährung

Ernährung – was Sie schon immer über Gesunde Ernährung, Diäten, Kochen und Backen wissen wollten

Senioren in der Gemeinschaftsverpflegung

Was macht eine vollwertige Ernährung für Senioren aus? Wie können Bedarf und Bedürfnisse gleichzeitig erfüllt werden? Diese Fragen sind in der Gemeinschaftsverpflegung von Pflegeeinrichtungen von besonderer Bedeutung. In Deutschland leben derzeit rund 2,1 Millionen Pflegebedürftige über 65 Jahre. Rund 70 Prozent von ihnen werden laut der aktuellen Pflegestatistik des Statistischen Bundesamtes zu Hause versorgt, 30 Prozent werden in Pflegeeinrichtungen betreut.

Die Anforderungen an die Verpflegung in stationären Senioreneinrichtungen sind breit gefächert. Sie reichen von den Wünschen und Bedürfnissen „rüstiger und selbstständiger“ Senioren bis hin zu speziellen Angeboten und Kostformen für Kranke, Pflegebedürftige und Menschen am Lebensende. Darüber hinaus bringt jeder Bewohner individuelle Essensvorlieben, Gewohnheiten und Rituale mit. Diese verschiedenen Ansprüche miteinander zu vereinbaren, der Individualität gerecht zu werden sowie die soziale und kulturelle Funktion der Mahlzeiten zu berücksichtigen, ist eine große Herausforderung.

Als Unterstützung für alle, die in einer stationären Senioreneinrichtung tätig sind, gibt es den Ordner „Senioren in der Gemeinschaftsverpflegung“. In zehn Kapiteln informiert das Nachschlagewerk unter anderem über altersbedingte Veränderungen und ihren Einfluss auf die Lebensmittel- und Nährstoffzufuhr, über Kostformen bei verschiedenen Erkrankungen, über Maßnahmen zur Gestaltung einer appetitfördernden Essatmosphäre sowie über Bewohnerorientierte Konzepte. Rechtliche Aspekte bei der Verpflegung von Senioren wie auch die Bedeutung eines Qualitätsmanagementsystems werden ebenfalls ausführlich dargestellt. Hinzu kommen zahlreiche Medientipps und Adressen für vertiefende Informationen. Neu ist das Kapitel „Essen auf Rädern“. Es ist insbesondere für stationäre Senioreneinrichtungen konzipiert, die auch Essen auf Rädern oder einen Mittagstisch für externe Gäste anbieten möchten.

Für diese vollständig überarbeitete und auf den aktuellen wissenschaftlichen Stand gebrachte dritte Auflage des Ordners wurden als Basis der „DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in stationären Senioreneinrichtungen“ und der „DGE-Qualitätsstandard für Essen auf Rädern“ zugrunde gelegt. Der Ordner ist für den täglichen Einsatz in der Seniorenverpflegung und als umfassendes Nachschlagewerk konzipiert. / www.aid.de

aid/DGE-Ringordner „Senioren in der Gemeinschaftsverpflegung“, A4, 270 Seiten
Bestell-Nr. 3840, ISBN 978-3-8308-1092-6
Link: http://www.aid-medienshop.de

 

Süßstoffe: Falsches Feedback für den Körper?

Neben klassischen Süßstoffen wie Aspartam und Cyclamat ist mit Stevia mittlerweile auch eine natürlichere Alternative auf dem Markt erhältlich. Doch hilft die kalorienfreie Ersatzsüße tatsächlich auch bei Übergewicht und Diabetes?

Süßstoffe liefern keine Kalorien und wirken sich nicht auf den Blutzuckerspiegel aus. Gerade für Übergewichtige und Diabetiker scheinen diese eine gesunde Alternative zu herkömmlichem Zucker zu sein. Süßstofftabletten und Light-Getränke erfreuen sich bei ihnen daher großer Beliebtheit. Dabei ist es wissenschaftlich nach wie vor umstritten, ob die Ersatzsüße tatsächlich die ideale Lösung zum Kalorieneinsparen ist. Viele Wissenschaftler vermuten weiterhin, dass Süßstoffe Appetit auf süße Speisen fördern und so zur weiteren Kalorienzufuhr beitragen.

Tatsächlich erzeugen diese ein hundert- bis fünfhundertfach höheres Süßempfinden auf der Zunge als normaler Haushaltszucker. Bei regelmäßigem Genuss einer bestimmten Geschmacksrichtung – sei es nun süß, salzig oder würzig – stumpfen die Geschmacksnerven zunehmend ab und es bedarf einer immer höheren Menge, um den jeweiligen Geschmack wahrzunehmen.

Wissenschaftliche Experimente und Bevölkerungsstudien versuchen seit Jahrzehnten die Frage nach dem Nutzen oder Risiko von Süßstoffen zu klären – bislang mit mehr als widersprüchlichen Ergebnissen. Unter experimentellen Bedingungen reduzieren diese sicherlich die Kalorienaufnahme und folglich das Gewicht. In der Realität tragen allerdings mehr Faktoren als nur der Zucker- und Kaloriengehalt eines Nahrungsmittels zu Übergewicht bei.

In langjährigen Beobachtungsstudien an großen Bevölkerungsgruppen blieb ein Gewichtsverlust durch Light-Getränke aus. Vielmehr brachten regelmäßige Süßstoffkonsumenten nach einigen Jahren teilweise mehr auf die Waage als andere Studienteilnehmer. Zwar lässt sich aus der Beobachtung nicht ableiten, dass die Ersatzsüße selbst zur weiteren Gewichtszunahme beiträgt. Diesem vorbeugen oder das Gewicht langfristig reduzieren konnte der Gebrauch von Süßstoff aber offensichtlich nicht. Der Nutzen bleibt folglich zweifelhaft.

Gerade für Abnehmwillige und Diabetiker, die mit Zucker sparsam umgehen sollten, ist es sinnvoller, sich die Süßvorliebe „abzutrainieren“. Die für das Geschmacksempfinden zuständigen Sinneszellen der Zunge erneuern sich innerhalb von drei bis vier Wochen. Wer für diese Zeitspanne konsequent auf Süßes verzichtet, sensibilisiert seine Zunge wieder und nimmt bereits geringe Mengen Zucker als ausreichend süß wahr. Vieles schmeckt plötzlich auch ohne den Zusatz von Zucker oder Süßstoffen.

Im Übrigen lässt sich auf diesem Wege auch die Vorliebe für andere intensive und appetitfördernde Geschmacksgeber wie Salz, Glutamat, Brühwürfel oder Würzsoßen abschwächen. Bleibt die Süßvorliebe dennoch hartnäckig bestehen, kann dies auf psychologische Hintergründe hindeuten. Zuckerreiche Speisen aktivieren das Belohnungszentrum im Gehirn und wirken als Emotionsarznei gegen Stress, Traurigkeit oder Melancholie. Auf Dauer hilft hier nur die Suche und Beseitigung der emotionalen Auslöser. Süßstoffe sind auch in diesem Falle wenig hilfreich.

Quelle: Yang Q: Gain weight by „going diet?“ Artificial sweeteners and the neurobiology of sugar cravings: Neuroscience 2010. Yale J Biol Med; 83(2):101-8: 2010

Dipl.troph. Christine Langer, www.fet-ev.eu

 

Der Stille Hunger

Weltweit leiden Milliarden Menschen an einer Nährstoffunterversorgung, am sogenannten Stillen Hunger. Die vor allem in Entwicklungsländern starke Unterversorgung an Mikro-Nährstoffen wie Eisen, Zink und Vitaminen führt zu gesundheitlichen Problemen, zum Beispiel zu einer gestörten Organentwicklung oder zum Erblinden.

Im Rahmen des internationalen „Science Forum 2013: Nutrition and Health Outcomes: Targets for Agricultural Research� in Bonn diskutierten Wissenschaftler das Zusammenspiel von Landwirtschaft, Nahrungsaufnahme und Gesundheitskonsequenzen. Professor Joachim von Braun vom Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn und Vizepräsident der Welthungerhilfe thematisierte die Möglichkeiten der agrarwissenschaftlichen Forschung zur Bekämpfung von Ernährungsproblemen. Nährstoffreiche Nahrungsmittel könnten hierzu einen entscheidenden Beitrag leisten. Innovative Züchtungen bringen Pflanzen hervor, die mehr Nährstoffe enthalten als durchschnittliche Züchtungen.

Dabei arbeiten Wissenschaftler mit Sorten, die auch in Entwicklungsländern angebaut und konsumiert werden. Erste Ergebnisse erzielte das internationale HarvestPlus Programm durch Züchtung von Süßkartoffeln mit einem höheren Gehalt an Vitamin A. Auf diese Weise erhalten breite Bevölkerungsschichten in der Stadt und auf dem Land Zugang zu mikronährstoffreicher Nahrung. Von Braun betonte, dass für eine erfolgreiche Entwicklungshilfe Wissenschaftler aus allen Bereichen – Ernährung, Landwirtschaft, Sozialwissenschaft und Gesundheit – zusammenarbeiten müssen.

Annalena Schraut, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.harvestplus.org,
www.ifpri.org

Mineralwasser: Mehr als ein kalorienarmer Durstlöscher

Mineralwasser ist ein Multitalent – und nicht nur ein Durstlöscher. Speisen lassen sich beispielsweise mit kohlensäurehaltigem Mineralwasser verfeinern. Eier- und Mehlspeisen gelingen besser, wenn man einen Schuss Mineralwasser zugibt. Der Teig wird dadurch besonders luftig und locker. Das gilt sowohl für Rühreier als auch für Pfannkuchen, Waffeln oder Spätzleteig.

Kohlensäurehaltiges Mineralwasser hilft auch Fett und damit Kalorien einzusparen, denn es macht Magerquark so cremig wie Sahnequark. Mineralwasser mit viel, etwas oder ganz ohne Kohlensäure verdünnt Fruchtsäfte zu durstlöschenden und kalorienärmeren Schorlen. Sie bieten vor allem im Sommer eine herrliche Erfrischung und sind gleichzeitig eine gesunde Alternative zur herkömmlichen Limonade. Denn eine Schorle enthält nicht nur weniger Kalorien, sondern liefert gleichzeitig mehr Mineralstoffe und Vitamine. Es muss aber nicht immer nur Apfelschorle sein. Mixen Sie auch Schorlen aus Saft von Trauben, Kirschen, Birnen oder Rhabarber. Das sorgt für Abwechslung im Geschmack und in der Farbe, denn besonders Kinder lieben farbige Getränke. Auch Cocktails mit oder ohne Alkohol verleiht Mineralwasser mit Kohlensäure ein angenehmes Prickeln.

Wem das Mineralwasser auf Dauer zu langweilig schmeckt, kann es einfach mit Eiswürfeln aus Säften aufpeppen. Das Getränk erhält so einen fruchtig-spritzigen Geschmack und sieht zudem appetitlich bunt aus.

Und noch ein Tipp: Mineralwasser mit Kohlensäure hilft bei einigen Flecken. Geben Sie etwas davon auf den Fleck, lassen es rund fünf Minuten einwirken und saugen dann die Flüssigkeit mit einem Schwamm oder Tuch ab. Danach den Fleck wie gewohnt weiterbehandeln.

Dr. Claudia Müller, www.aid.de

Weitere Informationen rund um das Thema Wasser und Mineralwasser finden Sie im aid-Heft „Wasser“, Bestell-Nr. 1598, Preis: 4,00 Euro, www.aid-medienshop.de.
www.was-wir-essen.de/abisz/wasser.php.

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