Schlagwort-Archiv: Gesundheit

Natürliche Helfer bei Rheuma

Durch die moderne Schulmedizin wurden viele Erkenntnisse der Erfahrungsheilkunde verdrängt. Heute besinnt man sich wieder mehr auf die Heilkräfte der Natur, um die Anwendung von Medikamenten mit ihren teilweise erheblichen Nebenwirkungen einzuschränken.

Aktiver Manuka-Honig hilft, Schmerzen zu stillen und abzuschwellen. Foto: © Wirths PR / neuseelandhaus.de
Aktiver Manuka-Honig hilft, Schmerzen zu stillen und abzuschwellen.
Foto: © Wirths PR / neuseelandhaus.de

Rheuma-Kuren lindern häufig die Beschwerden. Dafür sorgen entzündungshemmende Salben mit Arnika, Majoran und Kiefern- oder Fichtennadelöl. Das Einreiben mit Rosmarinspiritus und Johanniskrautöl hilft ebenfalls bei schmerzenden Gelenken. Wahre Wunder wirken auch heiße Umschläge mit gequetschten Leinsamen oder Sonnenhut-Tinktur. Diese Schmerztherapie wird durch Wacholderbäder, durch Heublumen- oder Haferbäder sowie durch Packungen mit Fangoschlamm oder Heilerde wirksam ergänzt.

Langfristig lassen sich rheumatische Beschwerden jedoch nur abwenden, wenn der Körper von Giftstoffen und Schlacken befreit wird, die an der Entstehung der Entzündungen mit beteiligt sind. Ideal hierfür sind Trinkkuren mit Frischpflanzensäften. Hilfreich und besonders effektiv sind Löwenzahnsaft und Birkensaft sowie Brennnessel- und Zinnkrautsaft, die es in Apotheken und Reformhäusern gibt. Diese Pflanzensäfte sind äußerst kaliumreich. Sie fördern die Entwässerung sowie die Entgiftung und sollten daher bei keiner Rheuma-Kur fehlen.

Anwendungen mit Honig haben sich bei Rheuma gleichfalls bewährt. Zum Beispiel hilft ein Bad mit 500 Gramm Honig und 200 Gramm Meersalz: Beide Zutaten in warmem Wasser vermischen und darin 10 Minuten baden. Anschließend sich nur leicht abtrocknen und warm eingepackt ins Bett legen.

Honig-Umschläge helfen ebenfalls. Dazu bestreicht man das Gelenk oder die betroffene Stelle dick mit Honig und deckt diese dann mit einem Baumwoll- oder Leinentuch ab. Der Umschlag wird anschließend mit Mullbinden fixiert. Darüber kommt ein Plastikbeutel oder ähnliches, in den für die Hand oder den Fuß eine zweite Öffnung geschnitten wurde. So bleiben Kleidung oder Bett sauber. Dieser Umschlag sollte einige Stunden, am besten über Nacht, einwirken. Danach wechseln. Für Honig-Umschläge ist am besten Manuka-Honig geeignet. Er wird von Bienen aus dem Blütennektar des Manukastrauches gewonnen, der nur in Neuseeland wächst.

Die Maori, die Ureinwohner Neuseelands, nutzen traditionell die Blätter des Manukastrauches sowie den Honig zur Desinfektion und zur Unterstützung der Heilung von Entzündungen, Infektionen und Erkältungskrankheiten. Manuka-Honig enthält im Vergleich zu normalem Blütenhonig einen überaus hohen Gehalt an Methylglyoxal (MGO). Dieses MGO ist für die stark antibakterielle („aktive“) Wirkung des Honigs verantwortlich. Ab 100 mg MGO pro kg Honig spricht man von einem aktiven Manuka-Honig (erhältlich in Apotheken, Reformhäusern oder bei www.neuseelandhaus.de). Aktiver Manuka-Honig hilft durch das MGO die Schmerzen zu stillen und abzuschwellen, da er die Entzündung effektiv bekämpft.

Bei Arthrose, die auch zu den rheumatischen Erkrankungen zählt, gibt es ein probates Hausmittel: man mische den Saft von zwei Zitronen mit Manuka-Honig und Wasser oder Mineralwasser und trinke es tagsüber. Dies reinigt den Körper und hilft von Innen gegen die Arthritis. Ähnlich hilft auch ein Glas heißes Wasser mit einem Esslöffel Apfelessig und einem Teelöffel Manuka-Honig.

Besser mit rheumatischen Erkrankungen leben

Der Fachbereich Internistische Rheumatologie am Universitätsklinikum Bonn lädt gemeinsam mit dem Kooperativen Rheumazentrum Aachen Köln Bonn für Samstag, 13. September, zum 12. Bonner Patiententag Rheumatologie ein. Ärzte, Betroffene und Interessierte können sich über aktuelle Themen rund um diese schmerzhaften Erkrankungen informieren. Zudem stellen sich die Bonner Selbsthilfegruppen vor, denen der Eintrittsbeitrag von drei Euro in vollem Umfang zu Gute kommt. Die Veranstaltung findet von 9.30 bis 14 Uhr im Bonner Universitätsclub, Konviktstraße 9, statt.

Geschwollene und schmerzende Gelenke, steife Knie oder Rückenschmerzen: Etwa 20 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter rheumatischen Beschwerden. Häufig sind viele Krankheitsbilder des rheumatischen Formenkreises miteinander verbunden. Beispiel ist die Schuppenflechtenarthritis, hier richtet sich die Erkrankung nicht nur gegen die äußere Haut, sondern auch gegen die Gelenke. Beim Morbus Bechterew, einer chronisch verlaufenden entzündlich-rheumatischen Erkrankung vorwiegend der Wirbelsäule, kann zusätzlich auch ein Befall der Augen auftreten.

Selbsthilfegruppen als Bindeglied zwischen Arzt und Patient

Rheumatische Erkrankungen verändern das Leben der Betroffenen teilweise erheblich. „Für viele ist die Information über das Krankheitsbild oft der erste Schritt, sich mit der eigenen Erkrankung auseinander zu setzen und die daraus resultierenden Veränderungen anzunehmen“, sagt Privatdozent Dr. Matthias Seidel, Leiter des Fachbereichs Internistische Rheumatologie an der Medizinischen Klinik III des Universitätsklinikums Bonn. Nur so könne der Erkrankte mit seiner Situation besser umgehen und letztendlich eine erfolgreiche Bewältigungsstrategie entwickeln. „Hier leisten Selbsthilfegruppen einen nicht zu unterschätzenden Beitrag“, weiß Seidel aus Erfahrung. Durch Erfahrungs- und Informationsaustausch untereinander ermöglichen sie ein besseres Verständnis der Erkrankung. Darüber hinaus bieten sie Hilfestellung bei Problemen im sozialen und beruflichen Umfeld.

Am 12. Bonner Patiententag Rheumatologie gibt es vielfältige medizinische Vorträge, die von operativen Behandlungsmöglichkeiten bei bakteriellen Gelenkentzündungen bis hin zum sicheren Umgang mit der Sonne für Rheumapatienten reichen. Offene interaktive Sprechstunden informieren unter anderem über das Krankheitsbild der rheumatoiden Arthritis, Schuppenflechtenarthritis, der Kollagenosen, der Osteoporose sowie über die Möglichkeiten physiotherapeutischer Behandlungen. Nach den Vorträgen bietet sich die Gelegenheit zum Austausch untereinander.

Das Programm gibt es unter: www.rheumazentrum-ac-k-bn.de

Quelle/Text/Redaktion: Universität Bonn

Weder gesund noch krank?

Wie wahrscheinlich es ist, dass ein Mensch im Laufe seines Lebens an einer bestimmten Krankheit leiden wird, lässt sich dank moderner Medizin inzwischen berechnen. Doch gilt dieser Mensch dann bereits als krank, auch wenn die Krankheit noch gar nicht ausgebrochen ist? Wie beurteilen Krankenversicherungen solche Vorhersagen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich ein bundesweites Forschungsvorhaben, an dem RUB-Juristen unter Leitung von Prof. Dr. Stefan Huster (Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sozial- und Gesundheitsrecht und Rechtsphilosophie, Juristische Fakultät der Ruhr-Universität) beteiligt sind. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt mit insgesamt 840.000 Euro über drei Jahre.

Prominenter Fall: Angelina Jolie

Als sich die Schauspielerin Angelina Jolie im vergangenen Jahr prophylaktisch beide Brüste abnehmen ließ, rief das ein großes Medienecho hervor: Jolie war nicht an Krebs erkrankt, warum also dieser radikale Schritt? Da ihre Mutter früh an Brustkrebs verstorben war, ließ sich Jolie auf bestimmte Genmutationen testen, die die Krankheit auslösen können. Das Resultat: Die Ärzte berechneten eine 87-prozentige Wahrscheinlichkeit an einem hereditären Mammakarzinom, so der Fachausdruck, zu erkranken. Eine beidseitige Amputation der Brüste minimierte das Risiko auf ca. fünf Prozent.

Müssen Kostenträger für vorbeugende Eingriffe zahlen?

Möglich gemacht hat eine solche Vorhersage die Systemmedizin. In diesem Ansatz erfassen Forscher molekulare sowie umwelt- und verhaltensbedingte Faktoren, um neue Therapieansätze und maßgeschneiderte Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. Ärzte bringen beispielsweise molekularbiologische Ergebnisse mittels neuer informationstechnologischer Programme mit klinischen Daten zusammen und bestimmen so die individuellen genetischen Risiken für bestimmte Erkrankungen. Doch dieser technische Fortschritt bringt auch Probleme mit sich. Denn durch die Vorhersage, wie wahrscheinlich eine bestimmte Krankheit bei einem Menschen ausbricht, verschwimmen die Grenzen zwischen Gesundheit und Krankheit. Dies wirft auch für das Recht schwierige Fragen auf. Müssen etwa die Kostenträger derartige prophylaktische Maßnahmen bezahlen, auch wenn die Krankheit noch gar nicht ausgebrochen ist, sondern nur ein – wenn vielleicht auch hohes – Erkrankungsrisiko besteht?

Forscher entwickeln ein Rahmenkonzept

In dem Verbundforschungsprojekt „SYKON: Re-Konfiguration von Gesundheit und Krankheit. Ethische, psychosoziale, rechtliche und gesundheitsökonomische Herausforderungen der Systemmedizin“ soll ein Rahmenkonzept für den gesellschaftlichen Umgang mit systemmedizinischen Innovationen entwickelt werden. Neben den Bochumer Juristen sind an dem Projekt beteiligt: Ökonomen um Prof. Dr. Jürgen Wasem von der Universität Essen-Duisburg, Medizinerinnen und Psychologinnen um Prof. Dr. Rita Schmutzler vom Universitätsklinikum in Köln und Medizinethiker und Theologen um Prof. Dr. Peter Dabrock, Leiter des Verbundprojektes und Inhaber des Lehrstuhls für Systematische Theologie II (Ethik) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU).

Quelle/Text/Redaktion: Meike Drießen (RUB)
Dezernat Hochschulkommunikation
Stand: 29.08.2014

Toben macht schlau und fit: Spielerisch Motorik trainieren

Spielkonsole und TV sind heute die liebsten Spielkameraden der „Generation Stubenhocker“. Mit durchschnittlich 1,6 Stunden pro Tag sitzen Grundschulkinder deutlich länger vor dem Bildschirm als sich zu bewegen, draußen zu spielen und zu toben (1,3 Stunden). Das zeigt eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Zwei von zehn Kindern bewegen sich sogar weniger als eine Stunde am Tag. Jedes fünfte Grundschulkind wird außerdem mit dem Auto zur Schule gebracht. Die Folgen: Motorik, Gleichgewicht und Geschicklichkeit leiden.

Foto: Techniker Krankenkasse
Foto: Techniker Krankenkasse

So fallen immer mehr Kindern einfache Bewegungsabläufe schwer – ob rückwärts balancieren, einen Ballfangen oder mit geschlossenen Augen eine Weile auf einem Bein stehen. Verglichen mit Mädchen und Jungen, die in den 80er Jahren aufgewachsen sind, haben Kinder heute bis zu 15 Prozent weniger Ausdauer und Kraft,auch sind sie langsamer und unbeweglicher.

Die TK hat deshalb zusammen mit den Sportwissenschaftlern Professor Dr.Klaus Roth und Dr. Mareike Pieper von der Universität Heidelberg und dem Filmemacher Holger Braack das Bewegungspaket „Koordination ist kinder-Koordination ist kinderleichtleicht“ entwickelt. In kurzen Filmen, Interviews und einer Broschüre wird gezeigt, wie Eltern von Grundschulkindern ihren Sprösslingen im Alltag unkompliziert mit einfachen Spielen helfen können, ihre Koordination zu verbessern. Von den Spielen profitieren vor allem Kinder, die leichte Defizit bei der Koordination haben. Aber auch alle anderen Kinder können ihre Fähigkeiten damit noch weiter entwickeln. Im Mittelpunkt steht die Freude an der Bewegung. Schritt für Schritt soll das Kind seine Fähigkeiten ausbauen und durch Erfolgserlebnisse motiviert werden weiterzumachen.

„Kinder mit guten koordinativen Fähigkeiten bewegen sich im Alltag, beim Sport und im Straßenverkehr sicherer“, sagt Roth. Die Jungen und Mädchen haben mehr Spaß an der Bewegung und lernen auch schneller neue Bewegungsabläufe. Auch später als Erwachsene sind sie meist noch sportlich aktiv. Studien haben zudem gezeigt, dass Kinder, die sich viel bewegen,motivierter und mit mehr Lust lernen. Außerdem knüpfen sie leichter Kontakt zu anderen Kindern und haben mehr Selbstvertrauen.

Quelle/Text/Redaktion:
Techniker Krankenkasse
Stand: Juni 2012

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