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Bei Akne auf scharfes Gesichtswasser verzichten

Pickel, Papeln, Pusteln – solche lästigen Hautunreinheiten bilden sich besonders dann, wenn man sie am wenigsten braucht. Akne, die weltweit häufigste Hauterkrankung, betrifft vor allem Jugendliche. Bei den meisten klingt die Erkrankung mit etwa 20 Jahren von selbst ab. Zehn Prozent der Betroffenen haben über das 25. Lebensjahr hinaus Akne, einige noch mit über 30. „Mit mangelnder Hygiene hat die Krankheit nichts zu tun“, sagt Dr. Eike Eymers, Ärztin im AOK-Bundesverband.

In der Pubertät stellt sich der Hormonhaushalt um. Bei beiden Geschlechtern bildet der Körper verstärkt das männliche Geschlechtshormon Androgen; es regt unter anderem die Haut an, Fett zu produzieren. Im Gesicht und Nacken, auf der Brust und am Rücken gibt es besonders viele Talgdrüsen. Produzieren sie zu viel Fett und verstopft eine Hornschicht den Ausgang der Talgdrüse, sammelt sich der Talg in der Haut und es entstehen Mitesser. Gelangen Bakterien in die Drüsenausgänge, entzünden sich die Mitesser – dann entstehen mit Eiter gefüllte Bläschen, Pusteln oder Pickel.

„Mediziner unterscheiden zwischen leichter, mittelschwerer und schwerer Akne“, erklärt AOK-Ärztin Eymers. Bei der leichten, nicht entzündlichen Form bilden sich Mitesser, die sich zum Teil schwarz verfärben. Das liegt nicht an Schmutz, sondern am Hautfarbstoff Melanin. Bei schweren Formen leiden die Betroffenen unter sehr vielen Pusteln und Knoten in der Haut. Auch nach Abklingen der Erkrankung können Narben zurückbleiben.

Hormonumstellung in der Pubertät

Auslöser für Akne ist die Hormonumstellung in der Pubertät. Vermutlich spielt auch eine genetische Veranlagung eine Rolle; darauf weist eine aktuelle Leitlinie medizinischer Fachgesellschaften hin. Bei Frauen können laut Leitlinie ein unregelmäßiger Menstruationszyklus und eine Schwangerschaft den Verlauf der Hautkrankheit beeinflussen. Außerdem lösen verschiedene Medikamente Akne aus oder verschlechtern sie. Dass Stress Einfluss auf die Krankheit hat, konnte bislang nicht bewiesen werden, genauso wenig wie ein Zusammenhang zwischen einer bestimmten Ernährung und der Entstehung von Akne. Sowohl Stress als auch die Ernährung können aber den Verlauf der Erkrankung beeinflussen.

Sind die Pickel erst einmal da, ist es sinnvoll, die Haut täglich mit seifenfreien, pH-neutralen Mitteln zu reinigen. Dass viel auch viel hilft, gilt hierbei allerdings nicht; das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) rät von mehrmals täglichem Waschen ab, da dies die Haut austrocknen und die Probleme verstärken kann. „Aus dem gleichen Grund sollten Betroffene auch auf scharfes Gesichtswasser, das Alkohol enthält, verzichten“, sagt AOK-Ärztin Eymers. Beim Rasieren sollten junge Männer ebenfalls vorsichtig sein und die Haut nicht zu sehr verletzen.

Öl- und fettarme Cremes verwenden

Es empfiehlt sich, die Haut mit öl- und fettarmen Cremes mit viel Feuchtigkeit zu pflegen. Wer will, kann parfüm-, öl- und fettfreies Make-up verwenden. Pickelstifte sollten Betroffene nicht großflächig auftragen, sondern nur einzelne Pickel damit abdecken. Wichtig ist es, sich abends wieder sorgfältig abzuschminken.

Tipps – Was tun bei Eiterpusteln?

„Vermeiden Sie es, Eiterpusteln auszudrücken“, rät Eymers. Dies kann zu Entzündungen und zur Bildung von Narben führen. Als Alternative bietet sich der Besuch in einem medizinischen Kosmetikstudio oder in einer Hausarztpraxis an; dort können Fachleute die Pickel unter hygienischen Bedingungen öffnen und entfernen. Wer nicht darauf verzichten will, Pickel selbst auszudrücken, sollte auf Folgendes achten:

  • nur Pickel entfernen, die eine gelbe Eiterstelle haben,
  • vorher die Hände waschen,
  • nie mit bloßen Händen drücken, sondern ein Papiertaschentuch nehmen,
  • vor dem Ausdrücken das Gesicht unter einem Handtuch einige Minuten über eine Schüssel mit dampfendem Wasser und Kamillenblüten halten,
  • anschließend die Stelle mit einem hautfreundlichen Desinfektionsmittel reinigen.

Behandlungen brauchen Zeit

Pickel und Pusteln belasten viele Betroffene stark und nagen an deren Selbstbewusstsein. „Gehen Sie mit mittelschwerer und schwerer Akne zum Arzt und lassen Sie sich beraten“, empfiehlt Eymers. Für die Behandlung gibt es wirksame Medikamente zur äußeren Anwendung.

Bringt dies keine Besserung, werden Medikamente zum Einnehmen angewandt. Dabei sollten Betroffene zwischen deren Nebenwirkungen und der Schwere der Akne abwägen. Kurzfristige Linderung kann eine Phototherapie bringen. „Ein wenig Geduld ist wichtig, da die Behandlungen Zeit brauchen, um zu wirken“, sagt Eymers. Aber der Aufwand lohnt sich; denn eine erfolgreiche Therapie kann das Wohlbefinden steigern und verhindern, dass Narben zurückbleiben.

Hagebutte – Inhaltsstoffe und Wirkung

Hagebuttenblüte Foto Wirths PR
Hagebuttenblüte
Foto Wirths PR

Die Hagebutte

Allgemeines

Der Hagebuttenstrauch, auch Heckenrose oder Hundsrose genannt, gehört zur Familie der Rosengewächse. Er ist in verschiedenen Formen in Europa, Nordafrika und Westasien heimisch. Dort wächst er bevorzugt in Gärten, an Wegen, Waldrändern und Zäunen.

Der Strauch kann bis zu zwei Meter hoch werden und trägt zartrosa gefärbte, duftlose Blüten. Die genutzten Pflanzenteile sind jedoch die leuchtend roten Scheinfrüchte und auch die kleinen Körnchen oder Nüsschen im Inneren. Diese sind im Herbst ausgereift und zum Abernten bereit.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Die Hagebutte fällt besonders durch ihren hohen Vitamin-C-Gehalt auf. Dazu kommt ein vielfältiges Spektrum an sekundären Pflanzenstoffen. Mit dieser Kombination ist sie eine potente Unterstützerin des Immunsystems und auch als Anti-Aging-Mittel hoch im Kurs.

Hagebutte und Droge Foto Wirths PR
Hagebutte und Droge
Foto Wirths PR

Verwendungsformen und Darreichung

Zu finden ist die Hagebutte in vielen Früchtetees. Durch das Kochen bleibt jedoch nicht mehr viel vom Vitamin C übrig. Anders ist das bei frisch verpressten Früchten. Hier bleiben alle Vitalstoffe weitgehend erhalten. In der Volksmedizin wird Hagebuttenmarmelade teelöffelweise gegen Appetitlosigkeit verabreicht.

Sonstiges

Besonders wohlschmeckend – nach Belieben mit oder ohne die kleinen Nüss-chen aus dem Inneren der Hagebutte – ist die aus frisch verarbeiteten Hagebutten selbst gemachte Marmelade. Besonders in Süddeutschland hat der so genannte „Kernlestee“ Tradition, der sich durch einen angenehmen Geschmack auszeichnet und in der Volksmedizin zur „Blutreinigung“ eingesetzt wird.

Bei Hörproblemen frühzeitig aktiv werden

„Wie bitte?“, „Was haben Sie gesagt?“ – Wer häufig nachfragen muss, bei Familienfesten oder im Restaurant Gesprächen schlecht folgen kann, den Fernseher auf hohe Lautstärke eingestellt hat und selbst laut spricht, hört meist nicht mehr gut. Schwerhörigkeit kommt bei älteren Menschen häufig vor: Etwa ein Drittel der über 65-Jährigen leidet darunter und bereits die Hälfte der über 75-Jährigen.

Wenn jemand im Alter schlecht hört, steckt dahinter in der Regel eine Schädigung des Innenohres. Die Wahrnehmung des Schalls ist gestört, also der Geräusche, die von der Ohrmuschel eingefangen und über den Gehörgang weitergeleitet werden; sie bringen das Trommelfell zum Schwingen. Über die Gehörknöchelchen im Mittelohr wird der Schall dann ins Innenohr übertragen. Dort werden akustische Reize in Nervenimpulse umgewandelt und anschließend  im Gehirn verarbeitet.

Im Alter lässt bei vielen Menschen das Gehör nach. In Gesprächen bekommen sie dann vieles, was gesagt wird, nicht mehr mit und fühlen sich zunehmend isoliert. © AOK-Medienservice
Im Alter lässt bei vielen Menschen das Gehör nach. In Gesprächen bekommen sie dann vieles, was gesagt wird, nicht mehr mit und fühlen sich zunehmend isoliert.
© AOK-Medienservice

Betroffene hören hohe Töne schlecht

Gibt es für die beidseitige Schwerhörigkeit im Alter keine offensichtliche Ursache, sprechen Mediziner von Presbyakusis. „Betroffene nehmen insbesondere hohe Töne und Geräusche nicht mehr richtig wahr“, erläutert Dr. Astrid Maroß, Ärztin im AOK-Bundesverband. Sie haben Schwierigkeiten, Gespräche zu verstehen, vor allem, wenn im Hintergrund andere Geräusche ablenken. Manchmal treten zusätzlich Ohrgeräusche auf. Das wirkt sich auf die Kommunikation und das soziale Leben aus: Da Schwerhörige Gespräche nicht mehr gut mitbekommen, sind sie oft zunehmend isoliert.

Was genau Schwerhörigkeit im Alter hervorruft, ist noch unklar. Wissenschaftler vermuten, dass Alterungsprozesse das Innenohr schädigen. Als Risikofaktor gilt vor allem Lärmbelastung, aber auch Rauchen, Bluthochdruck, hohe Blutfettwerte und Diabetes mellitus werden diskutiert. Wichtig ist es daher, das Gehör vor Lärm zu schützen. Bereits ein Lärmpegel von 85 Dezibel kann Hörschäden hervorrufen, wenn man dieser Lautstärke dauerhaft ausgesetzt ist. Zum Vergleich: Ein normales Gespräch ist etwa 60 Dezibel laut, ein Lastwagen in fünf Metern Entfernung 90 Dezibel, in Clubs werden etwa 110 Dezibel erreicht. Wer am Arbeitsplatz viel Lärm ausgesetzt ist oder häufig in Clubs oder zu Konzerten geht, sollte daher Gehörschutz tragen und dem Gehör hinterher Ruhepausen gönnen.

In der Regel lassen sich Hörschäden im Innenohr nicht durch eine medizinische Behandlung rückgängig machen. Meist können Betroffene mit einem Hörgerät aber wieder besser hören. „Entscheidend ist es, solche Hilfen frühzeitig zu nutzen, da sonst das Gehirn das Hören regelrecht verlernen kann“, sagt AOK-Medizinerin Maroß. Sie empfiehlt, bei Hörproblemen einen Hals-Nasen-Ohrenarzt (HNO)-Arzt aufzusuchen. Dieser kann bei Bedarf ein Hörgerät verordnen, das Schallwellen aus der Umgebung aufnimmt und sie verstärkt. Moderne Geräte sind oft kaum mehr sichtbar. Die meisten Patienten wählen ein sogenanntes Hinter-dem-Ohr-Gerät. Angeboten werden auch Im-Ohr-Geräte und sogenannte Hörbrillen.

Hörgeräte gleichen Hörbehinderung aus

Die AOK übernimmt die Kosten für Hörgeräte, die geeignet sind, die individuelle Hörbehinderung auszugleichen. Dazu hat die Gesundheitskasse Verträge mit Hörgeräteakustikern abgeschlossen. Diese sind verpflichtet, Versicherten mindestens ein hochwertiges, modernes und dem aktuellen Stand der Technik entsprechendes Hörgerät anzubieten, für das sie keinen Aufpreis zahlen müssen. Dann fällt lediglich die gesetzliche Zuzahlung von zehn Euro an. Die AOK trägt auch die Kosten für die Beratung, Erprobung und Nachbetreuung. An wen sie sich wenden können und wie sie am besten vorgehen, erfahren Versicherte bei ihrer Gesundheitskasse vor Ort.

„Nutzen Sie in jedem Fall die Möglichkeit, verschiedene Geräte in Ihrer alltäglichen Umgebung Probe zu tragen und testen Sie, mit welchem Sie am besten hören“, rät AOK-Ärztin Maroß. Haben sich Patienten für ein Gerät entschieden, muss es bestmöglich auf die individuelle Hörstörung eingestellt werden. Oft sind im Laufe der Gewöhnung an die neuen Höreindrücke weitere Feineinstellungen notwendig. Der Hörgeräteakustiker sollte Betroffenen außerdem zeigen, wie sie das Gerät richtig nutzen.

Hörgeräte nützen nur, wenn Patienten noch ein wenig hören können. Bei vollständigem Hörverlust kann gegebenenfalls ein sogenanntes Cochlea-Implantat helfen, das operativ eingesetzt wird, um das Innenohr funktionell zu ersetzen.

Baldrian – Inhaltsstoffe und Wirkung

Baldrian

Allgemeines

Baldrian gehört zu den ältesten Heilpflanzen überhaupt. Schon Hippokrates, der Urvater der Medizin, schwor auf die Heilkräfte dieser „Wunderwurzel“, auch Plinius und Hildegard von Bingen hoben die vielfältigen medizinischen Einsatzmöglichkeiten des Baldrians hervor. Auch heute noch ist die Pflanze fester Bestandteil der Naturheilkunde. Baldrian findet man auf feuchten Wiesen und in Fluss- und Bachniederungen in ganz Europa. Heilkraft besitzen allein die Wurzelstöcke und die Wurzeln des unscheinbaren, fiederblättrigen Gewächses. Die Wurzeln werden üblicherweise im September ausgegraben und verarbeitet.

Baldrian Foto: Wirths PR / Schoenenberger
Baldrian Foto: Wirths PR / Schoenenberger

Inhaltsstoffe und Wirkung

Baldrian ist der Beruhiger schlechthin. Sein besonderer Wert liegt in seiner beruhigenden Wirkung auf unser Nervensystem, ohne dabei zu betäuben oder die Leistungsfähigkeit herabzusetzen. Auf einen Nenner gebracht: Baldrian bringt Ausgeglichenheit am Tag und Entspannung in der Nacht. Man spricht dabei von einer besänftigenden und beruhigenden Wirkung, die selbst in Stresszuständen zu neuer Energie führen kann.

Verwendung und Darreichung

Als natürliche Einschlafhilfe bei nervös bedingten Einschlafstörungen ist Baldrian das Mittel der Wahl. Vor allem „Kopfarbeiter“ tun sich häufig schwer, abends abzuschalten. Folge: Sie wälzen sich im Bett hin und her, Einschlafen Fehlanzeige. Der Saft aus frischen Baldrianwurzeln (z. B. von Schoenenberger, in Apotheken und Reformhäusern) hilft beim abendlichen und nächtlichen Entspannen.

Dabei wirkt er keinesfalls sedativ, wie viele chemische Schlafmittel, wodurch der natürliche Schlafrhythmus erhalten bleibt. Das ist wichtig für einen gesunden und regenerierenden Schlaf. Deshalb ist Baldrian auch ein unverzichtbarer Bestandteil von arzneilich wirksamen Schlaf- und Nerventees. Daneben gibt es Baldrian auch in Form von Dragees oder Einschlaftropfen.

Sonstiges

Baldrian ist nicht nur ein ideales Beruhigungsmittel bei Stress, Nervosität oder Prüfungsangst. Er wirkt sich auch wohltuend und entspannend auf die Nervenbahnen unser inneren Organe aus und hilft so bei Magenkrämpfen, Frauenleiden und Beschwerden in den Wechseljahren.

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