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Brennnessel – Inhaltsstoffe und Wirkung

Brennnessel

Allgemeines

Wer kennt sie nicht, die gefährlich lauernden grünen Stängel mit den behaarten zackigen Blättern, die in jedem Garten wachsen und bei Berührung fürchterlich brennen. Kinder und auch Erwachsene haben deshalb größten Respekt vor der Brennnessel. Wer allerdings die Vorzüge der Brennnessel kennt, hat die alte Heilpflanze längst zu schätzen gelernt.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Angewandt werden die Blätter der Brennnessel zum einen bei Arthritis gegen verschiedene Formen des Rheumatismus. Brennnesselsaft gilt heute als das Mittel der Wahl zur effektiven und gleichzeitig schonenden Durchspülung der Harnwege. Wissenschaftliche Untersuchungen haben die diuretische (harntreibende) Wirkung der Brennnessel bestätigt.

Angewandt werden die Blätter der Brennnessel zum einen bei Arthritis gegen verschiedene Formen des Rheumatismus. Foto: Wirths PR / Schoenenberger
Angewandt werden die Blätter der Brennnessel zum einen bei Arthritis gegen verschiedene Formen des Rheumatismus.
Foto: Wirths PR / Schoenenberger

Dafür verantwortlich sind vor allem die enthaltenen Kalzium- und Kaliumsalze sowie Kieselsäure. Daher rührt auch sicher der positive Effekt auf die Gewebestabilität. Durch seine harntreibende Wirkung eignet sich die Brennnessel außerdem hervorragend zur Entschlackung und Regeneration des Grund- und Bindegewebes bei Frühjahrskuren. Brennnesselsaft ist daher auch Bestandteil der traditionellen Schoenenberger Schlankheitskur.

Verwendungsformen und Darreichung

Die gängige Anwendungsform ist neben Brennnesseltee der aus den frischen Brennnesselblättern gewonnene Heilpflanzensaft (erhältlich in Apotheken und Reformhäusern).

Sonstiges

Äußerlich werden Brennnesseln auch zur Förderung der Wundheilung und in der Kosmetik zur Pflege der Kopfhaut bei fettigem Haar oder Schuppen eingesetzt. Auffallend ist eine Verbesserung der Hautelastizität und Hautfeuchtigkeit, sowie eine günstige Beeinflussung der Haut, z.B. bei Akne, wenn Brennnesselsaft gleichzeitig mit Löwenzahnsaft eingenommen wird..

Bärlauch – Inhaltsstoffe und Wirkung

Bärlauch

Allgemeines

Frühlingszeit ist Bärlauchzeit. Die schlichten Blätter der Heil- und Gewürzpflanze sollten von März bis Mai geerntet werden, da Bärlauch vor der Blüte (Mai bis Juni) am Besten schmeckt und besonders viele wertvolle Inhaltsstoffe besitzt. Heimisch ist der Bärlauch in ganz Europa und Nordasien. Man findet ihn bevorzugt an schattigen, feuchten Standorten und Wäldern mit humusreichem Boden.

Auch im Garten lässt er sich kinderleicht anpflanzen. Der Name „Bärlauch“ stammt aus Zeiten, in denen bei uns noch Bären in den Wäldern lebten. Das Liliengewächs soll früher die erste Nahrung gewesen sein, die den gerade aus dem Winterschlaf erwachten Bären zur Verfügung stand. Bärlauch, auch Rams (v. a. im süddeutschen Sprachraum), Bärenlauch, Hexenzwiebel und wilder Knoblauch genannt, erfreut sich seit Jahren eines regelrechten Booms.

Nicht zu Unrecht, denn er ist eine ausgesprochen vielseitige und aromatische Zutat für viele Speisen. Mit ihm lassen sich Suppen, Nudelgerichte, Pfannengerichte, Kräuterquark und Salate verfeinern. Auch Pesto kann man daraus machen. Wichtig ist nur, dass er möglichst frisch verarbeitet wird, denn er verliert sehr schnell an Geschmack und auch an seinen wertvollen Inhaltstoffen.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Bärlauch wird nicht nur wegen seiner Würze immer beliebter.  Foto: Wirths PR / Schoenenberger
Bärlauch wird nicht nur wegen seiner Würze immer beliebter.
Foto: Wirths PR / Schoenenberger

Bärlauch wird nicht nur wegen seiner Würze immer beliebter. Ihm werden dieselben gesundheitsfördernden Eigenschaften nachgesagt wie dem Knoblauch. Schließlich enthält er, wie dieser, jede Menge des sekundären Pflanzenstoffes Allicin sowie Flavonoide. Sie haben einen günstigen Einfluss auf die Blutfettwerte und unterstützen dadurch Herz und Blutgefäße in Ihrer Funktion.

Naturheilkundler behaupten sogar, der kaum durch Zucht veränderte Bärlauch hätte sogar mehr Kraft als sein Verwandter, der Knoblauch.

Verwendung und Darreichung

In der Volksmedizin findet die Blätter vorzugsweise Verwendung bei Magen-Darmstörungen, Appetitlosigkeit und Schwächezuständen. Da es die frischen Blätter nur wenige Wochen im Jahr gibt, hat sich der daraus hergestellte Bärlauch-Pflanzensaft (erhältlich in Reformhäusern und Apotheken) als praktische Anwendungsform erwiesen. Bärlauch schützt auch die Blutgefäße und gilt als probates Mittel zur Stärkung von Herz und Kreislauf.

Sonstiges

Achtung übrigens beim selber Sammeln von Bärlauch! Die Bärlauchblätter sind den äußerst giftigen Blättern sowohl von Maiglöckchen als auch der Herbstzeitlosen sehr ähnlich. Durch Verwechslung kommt es immer wieder zu bedauerlichen Todesfällen. Am einfachsten zu unterscheiden ist Bärlauch durch seinen knoblauchartigen Geruch beim Zerreiben der Blätter.

Herzgespannkraut – Inhaltsstoffe und Wirkung

Herzgespannkraut

Allgemeines

Das eher unscheinbare Herzgespannkraut oder Herzgespann ist ein anspruchsloses Gewächs, das praktisch in ganz Europa zu finden ist. Es fühlt sich überall dort wohl, wo der Mensch nicht mit Dünger eingreift, wie z. B. auf Schuttplätzen, an Zäunen oder am Wegesrand. Auch auf trockenen Weiden oder auf Weinbergen ist das Herzgespannkraut häufig zu finden. Das Gewächs aus der Familie der Lippenblütler wird ca. 1-1,5 Meter hoch. Seine gezackten Blätter sind an beiden Seiten dicht mit feinen weißen Härchen überzogen. Die blassrot- bis rosafarbenen, kleinen lippenförmigen Blüten zeigen sich von Juni bis September. Optimale Erntezeit ist von Juli bis August.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Als Heilpflanze hat das Herzgespannkraut eine lange Tradition. Foto: Wirths PR
Als Heilpflanze hat das Herzgespannkraut eine lange Tradition.
Foto: Wirths PR

Als Heilpflanze hat das Herzgespannkraut eine lange Tradition. Der Name Herzgespann, und auch weitere Bezeichnungen wie Herzgold oder Herzkräutel, weisen deutlich auf das Hauptanwendungsgebiet hin. Die Heilpflanze wird vor allem bei nervösen Herzbeschwerden und starkem Herzklopfen eingesetzt. Als  wichtigste Wirkstoffe gelten Iridoide (u.a. Ajugol), Bitterstoffglykoside und herzwirksame Glykoside. Herzgespann wirkt schwach blutdrucksenkend, beruhigend und mindert die Herzfrequenz.

Verwendungsformen und Darreichung

Arzneilich genutzt wird das ganze Kraut bis auf den Wurzelstock und die stärker verholzten Stängelteile. Daraus werden meist Aufgüsse bzw. Tees zubereitet. Auch in herzstärkenden Tonika ist das Kraut zu finden.

Sonstiges

Unkundige sollten besser nicht selbst mit Herzgespann experimentieren. Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sind Nebenwirkungen allerdings nicht zu erwarten.

Motten, Käfer, Kakerlaken – So halten Sie ungebetene Gäste aus der Wohnung fern

Motten im Mehl, Kakerlaken im Schrank – schon beim Gedanken an krabbelnde und fliegende Tierchen in der Küche vergeht einem der Appetit. Deshalb ist es am besten, sich die ungebetenen Gäste von vornherein vom Leib zu halten. Und das fängt schon beim Einkauf an. Lebensmittelmotten, Silberfische, Ameisen, verschiedenste Käfer und Kakerlaken – jeder, der das Glück hatte, noch nicht in seiner eigenen Küche betroffen gewesen zu sein, kennt mit Sicherheit jemanden, der unappetitliche Geschichten von Ungeziefer zu erzählen weiß.

Leider kann es einen selbst auch schneller erwischen, als man denkt. „Schon beim Einkauf fängt man sich schnell kleine Plagegeister wie etwa Larven von Lebensmittelmotten ein“, sagt Anita Zilliken, Ernährungswissenschaftlerin der AOK. Verpackungen mit Löchern oder angeknabberten Ecken sollte man auf jeden Fall im Ladenregal stehen lassen und den Verkäufer darauf hinweisen, damit sie entsorgt werden. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man manchmal sogar schon Larven in durchsichtigen Plastikverpackungen. Zu den Lebensmitteln, die man schon vor dem Kauf genauer begutachten sollte, gehören Mehl, Getreide, Müsli, Nüsse, Trockenfrüchte, Tee oder auch Schokolade. „Mit ihnen schleppt man sich besonders schnell Schädlinge in die eigene Küche ein.“

Lebensmittel sorgsam aufbewahren

Um Ungeziefer zu Hause weder Wohlfühlklima noch Nahrung zu bieten, sollten Lebensmittel sorgsam aufbewahrt und regelmäßig kontrolliert werden:
Lagern Sie Lebensmittel grundsätzlich dunkel, trocken und kühl bei zehn bis zwölf Grad.

  • Packen Sie angebrochene Packungen in luftdichte Behälter um, am besten aus Glas, Metall oder lebensmittelgeeignetem Kunststoff mit Gewindeverschluss.
  • Füllen Sie am besten alle besonders gefährdeten Lebensmittel wie Mehl, Müsli oder Nüsse immer in solche Gläser um: Plastikverpackungen sind kein wirkliches Hindernis für Ungeziefer.
  • Legen Sie keine zu großen Vorräte an, so hat Ungeziefer nicht so viel Zeit sich auszubreiten. Rücken Sie außerdem ältere Bestände nach vorne, die neueren nach hinten und verbrauchen Sie die älteren zuerst (First-in-first-out-Prinzip).
  • Spicken Sie Mehl, Nudeln, Reis und ähnliches mit Lorbeerblättern. Diesen Duft mögen Schädlinge nicht.
  • Kontrollieren Sie die Lebensmittel von Zeit zu Zeit. Das gilt insbesondere auch für Gewürze, wo sich gerne unbemerkt Ungeziefer einnistet.
  • Wischen Sie Schubladen und Schränke mindestens zwei Mal pro Jahr mit Essigwasser aus.
  • Sorgen Sie dafür, dass sich kein „wohlschmeckender“ Müll ansammelt oder Reste davon am Boden bleiben. Das zieht Kakerlaken, Ameisen oder Silberfische an.

Alles richtig gemacht – und trotzdem flattert oder kriecht es bei Ihnen im Schrank? Leider kommt das trotz aller Vorsichtsmaßnahmen in den besten Haushalten vor. Dann gilt es, den Feind zu identifizieren und gezielt zu bekämpfen. Sowohl beim Vorbeugen als auch beim Bekämpfen gilt: Es muss nicht immer gleich die chemische Keule her. „Und noch ein kleiner Trost: Die meisten Schädlinge lösen Ekel aus, sind aber für den Menschen ungefährlich“, sagt Zilliken. Zu den Ausnahmen zählt die Kakerlake, die Bakterien, Viren und Pilze übertragen kann. Der Kontakt mit ihr kann beispielsweise zu Durchfall oder Salmonelleninfektion führen

Aber auch wenn bei Motten, Käfern und Larven erst einmal nichts Schlimmes droht, gilt natürlich: Offensichtlich verseuchte Lebensmittel gehören in den Müll. Zudem könnten andere Lebensmittel auch schon Brutstätten sein. Deshalb sollte man sie für einige Tage verpackt ins Gefrierfach legen. Schränke und Fächer müssen ausgeräumt und mit Essigwasser ausgewaschen werden. Motteneier sind gerne in Ritzen abgelegt, ihnen kann man mit dem Staubsauger und dem heißen Föhn zu Leibe rücken. Die ganze Prozedur sollte nach zwei Wochen wiederholt werden.

Auch wer plötzlich eine Ameisenstraße in seiner Küche vorfindet, muss nicht gleich ’scharf schießen‘. Backpulver, mit Honig, Zitronensaft oder Lavendel vermischt, mögen die Viecher gar nicht gerne. Nachtaktive Silberfische, die gerne Zucker und Kohlenhydrate zu sich nehmen, bleiben an Pappstreifen kleben, die mit Honig bestrichen sind. Da sie es gerne feucht mögen, kann man ihnen zusätzlich mit viel Frischluft zu Leibe rücken.

Neben Motten und Käfern kann uns in der Küche unter anderem auch noch die Kakerlake heimsuchen, die allerdings in tropischen und subtropischen Gegenden viel weiter verbreitet ist. Das Insekt aus der Schabenfamilie liebt es feucht und warm hinter Schränken, in Ritzen und Lüftungsschlitzen. Müll, Lebensmittelreste, Unverpacktes, Verpacktes – die gefräßigen Insekten sind nicht wählerisch, extrem widerstandsfähig und enorm vermehrungsfreudig.

Deshalb gilt es, schnell zu handeln: keinen Müll liegen lassen, häufig saugen, Lebensmittel konsequent dicht in Behälter verpacken. Zwar lassen sich Kakerlaken neben Klebefallen auch mit einer Mischung aus Borax, Backpulver und Zucker zu gleichen Teilen vergiften, doch ist hier Vorsicht geboten: „Borax ist ein echtes Gift, das auch Menschen schaden kann“, sagt Zilliken. Deshalb ist es in diesem Fall oft sinnvoller und sicherer, einen Kammerjäger einzuschalten.

Zedernholz und Lavendel als Mottenschutz

Dasselbe gilt, wenn man anderen Plagegeistern im Haus nicht mehr Herr wird. Und das kann nicht nur Ungeziefer in der Küche, sondern beispielsweise auch im Kleiderschrank sein. Kleine, unregelmäßige Löcher in Pullis, Gespinste auf der Kleidung, Flattern im Schrank – das deutet auf die Kleidermotte hin, die anders als die Lebensmittelmotte ein Nachtfalter ist. Um sie erst gar nicht anzulocken, sollten Kleidung und Schränke immer gut gelüftet sein. Wer Winter- oder Sommersachen wegpackt, sollte diese nur in sauberem Zustand in Papier- oder Plastiktüten verpacken.

Die Nachtfalter mögen weder den Geruch von Zedernholz noch von Lavendel. „Verteilen Sie deshalb angeschmirgelte Zedernholzstücke und Lavendelsäckchen im Schrank“, sagt Zilliken. Sind die Tierchen erst da, gilt wie bei den Lebensmittelmotten auch: konsequent Schränke mit Essigwasser säubern, Kleidung mindestens eine Woche einfrieren. Je nach Erfolg oder Misserfolg kann man im Kampf gegen Kleider- und Lebensmittelmotten auch sogenannte Schlupfwespen einsetzen. Dabei handelt es sich um winzige Larven von 0,4 Millimeter Größe, die man auf Kärtchen kauft und dann in den Schrank legt. Die ausgewachsenen Wespen, die aber immer noch winzig klein sind, legen ihre Eier in die Motteneier, die daraufhin absterben. Die Schlupfwespen sterben anschließend ebenfalls von selbst.

Konsequent handeln

Auch in den gepflegtesten Haushalten kann es mal im Schrank flattern und krabbeln: Lebensmittelmotten beispielsweise schleppt man sich leicht beim Einkauf mit ins Haus, Kleidermotten kann man sich auch mit dem Second-Hand-Mantel einfangen. Ganz wichtig: Schon wenn man die ersten Plagegeister entdeckt, konsequent handeln.

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