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Erfolgreiche Wal-Ausstellung wird verlängert

Im Einstimmungssaal der Wal-Ausstellung tauchen große und kleine Besucher unmittelbar in die Welt der Wale ab. Foto: LWL/Oblonczyk
Im Einstimmungssaal der Wal-Ausstellung tauchen große und kleine Besucher unmittelbar in die Welt der Wale ab. Foto: LWL/Oblonczyk

Die Sonderausstellung „Wale – Riesen der Meere“, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in seinem LWL-Museum für Naturkunde in Münster zeigt, wird wegen des großen Interesses um sechs Monate verlängert. Anstatt des geplanten Ausstellungsendes am 3. November haben Besucher noch bis zum 27. April 2014 die Gelegenheit, die erfolgreiche Ausstellung zu besichtigen.

Riesen und Zwerge unter den Walen sind in der Sonderausstellung "Wale - Riesen der Meere" zu bewundern. Foto: LWL/Oblonczyk
Riesen und Zwerge unter den Walen sind in der Sonderausstellung „Wale – Riesen der Meere“ zu bewundern. Foto: LWL/Oblonczyk

„Über 230.000 Besucher konnte das LWL-Museum für Naturkunde seit Ausstellungseröffnung vor elf Monate in der Sonderausstellung begrüßen“, freut sich der Leiter des LWL-Museums für Naturkunde, Dr. Alfred Hendricks, über den Erfolg.

Zahlreiche Mitmach-Stationen laden Groß und Klein in der Sonderausstellung "Wale - Riesen der Meere" zum Ausprobieren ein. Foto: LWL/Oblonczyk
Zahlreiche Mitmach-Stationen laden Groß und Klein in der Sonderausstellung „Wale – Riesen der Meere“ zum Ausprobieren ein. Foto: LWL/Oblonczyk

„Wale-Riesen der Meere“ ist die deutschlandweit größte und vielfältigste Sonderausstellung zum Thema und bietet einen Einblick in die Welt der Meeresriesen. Auf rund 1.700 Quadratmetern erwarten den Besucher Echthautpräparate und Walmodelle in Lebensgröße, ein begehbares Herz so groß wie ein Kleinwagen und Originalskelette der größten und kleinsten Wale. Höhepunkt der Ausstellung ist ein Pottwalskelett, das in einem Zeitraum von zwölf Monaten aufwändig präpariert wurde und am Beginn der Ausstellung zu sehen ist.

Auf großes Interesse stieß auch das begleitende Rahmenprogramm des Museums zur Wal-Ausstellung. Die literarischen Rundgänge der Schauspielerin Beate Reker waren in der ersten Jahreshälfte komplett ausgebucht. Aufgrund der großen Nachfrage bietet das Theater Freuynde + Gaesdte für sein Walstück „Mocha Dick“ Zusatztermine (September) an.

Zwar sind die Schlangen für die Wal-Ausstellung an der Museumskasse inzwischen deutlich kürzer geworden, jedoch erfreut sich die Ausstellung weiterhin großer Beliebtheit. Daher wurde sie jetzt verlängert. Foto: LWL/Oblonczyk
Zwar sind die Schlangen für die Wal-Ausstellung an der Museumskasse inzwischen deutlich kürzer geworden, jedoch erfreut sich die Ausstellung weiterhin großer Beliebtheit. Daher wurde sie jetzt verlängert.   Foto: LWL/Oblonczyk

Veranstaltungen/Programme

Am 11. Oktober findet der nächste literarische Rundgang der Schauspielerin Beate Reker unter dem Titel „Walbekanntschaften – ein literarischer Tauchgang zu den Riesen der Meere“ statt. Kleine und große Museumsbesucher kommen beim Familientag am 9. November, auf ihre Kosten und lernen die Wal-Ausstellung auf spielerische Weise kennen.

Zur Sonderausstellung „Wale – Riesen der Meere“ steht ein Audioguide mit einem familienfreundlichen Programm in Deutsch und Englisch zur Verfügung. Für Menschen mit Hörbehinderung gibt es einen Multimediaguide in Gebärdensprache sowie eine Induktionsschleife. Ein neues Tastprogramm ermöglicht blinden und sehbehinderten Menschen die „Riesen der Meere“ im LWL-Museum für Naturkunde in Münster zu erkunden. Des Weiteren gibt es Führungen für Erwachsenengruppen, Kindergeburtstag mit Wal, Delfin & Co. sowie museumspädagogische Programme von Kindergarten bis Sekundarstufe II.

LWL-Museum für Naturkunde
Sentruper Str. 285
48161 Münster

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag von 9 bis 18 Uhr
Eintritt:
Kinder 3 Euro, Erwachsene 5,50 Euro, Familien 12 Euro
Infos unter:
http://www.wale-muenster.lwl.org

LWL-Einrichtung:
LWL-Museum für Naturkunde
Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium
Sentruper Str. 285
48161 Münster
Karte und Routenplaner

15 Jahre moderne Fotografie

15 Jahre moderne Fotografie: Seit Jahren steht das NRW-Forum in Düsseldorf für moderne Fotografie. Die Ausstellungen von Peter Lindbergh über Robert Mapplethorpe bis Bryan Adams zogen tausende junge Leute an.

Brückenbauer Berthold Beitz

Das Gemälde von Alexander Dettmar zeigt das Geburtshaus Berthold Beitz in Zemmin.
Das Gemälde von Alexander Dettmar zeigt das Geburtshaus Berthold Beitz in Zemmin.

Am 26. September 2013 wäre Berthold Beitz 100 Jahre alt geworden. Er starb am 30. Juli 2013, nur wenige Wochen vor seinem Geburtstag.

Nach Kriegsausbruch sandten ihn seine Arbeitgeber, die Deutsche Shell, in die polnischen Erdölfelder. Als Rüstungsdirektor sollte er die für die deutsche Kriegswirtschaft so wichtigen Rohölreserven ausbeuten. Nach zwei Stationen kam das Ehepaar Beitz im Juli 1941 in Boryslaw, einem Ort in der heutigen Ukraine, an. Dort wurden sie Zeugen brutaler Pogrome. Von Anfang an entschied sich Beitz für einen menschlichen und würdigen Umgang mit den jüdischen Zwangsarbeitern. Als die Deportationen begannen, versuchte er möglichst viele seiner Arbeiterinnen und Arbeiter als unabkömmlich einzustufen und sie so vor der Verschleppung zu schützen bzw. stellte immer wieder neues Personal ein. So gelang ihm die Rettung einiger Hundert Menschen. Für diese Rettungsaktionen, bei denen das Ehepaar Beitz, auch seine Frau half mit, ihre Freiheit und sogar ihr Leben riskierten, ernannte sie die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem zu „Gerechten unter den Völkern“.

Das Bild zeigt die Lange Brücke von Stettin, gemalt von Alexander Dettmar. Stettin war eine der frühen beruflichen Stationen von Berthold Beit.
Das Bild zeigt die Lange Brücke von Stettin, gemalt von Alexander Dettmar. Stettin war eine der frühen beruflichen Stationen von Berthold Beit.

Nach Kriegsende lernte Berthold Beitz Alfried Krupp von Bohlen und Halbach kennen und wurde in den 1950er Jahren sein Generalbevollmächtigter. Gemeinsam mit ihm baute er den Krupp-Konzern wieder auf und wandelte nach dem Tod Alfried Krupps das Kruppsche Familienvermögen in eine Stiftung um. Bis zuletzt blieb Beitz ein einflussreicher Industrieller in der Montanindustrie des Ruhrgebiets. Als Testamentsvollstrecker des Krupp-Erbes und Vorsitzender des Kuratoriums der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung hat er während des Niedergangs der Montanindustrie in nunmehr fünf Jahrzehnten den Strukturwandel im Ruhrgebiet wesentlich mitbestimmt und den Umbau zu einer Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturregion mitbetrieben.

Die Dorfkirche von Zemmin, dem Geburtsort von Berthold Beitz, gemalt von Alexander Dettmar im August 2013
Die Dorfkirche von Zemmin, dem Geburtsort von Berthold Beitz, gemalt von Alexander Dettmar im August 2013

Alexander Dettmar hat in den vergangenen Jahren immer wieder in der pommerschen Heimat von Beitz gemalt. Berthold Beitz fühlte sich dieser Region, insbesondere Greifswald und der dortigen Universität bis zuletzt sehr verbunden. Die Ausstellung legt bei der Auswahl der Bilder daher ihren Fokus auf Pommern. Gezeigt werden unter anderem Ansichten aus Stralsund, Greifswald und Szczecin, dem heute zu Polen gehörenden früheren Stettin, und aus Zemmin, dem Geburtsort von Berthold Beitz. Der Ernst-Berlach-Preisträger Dettmar war vor einem Jahr mit der Idee zu dieser Hommage an das Jüdische Museum Westfalen herangetreten.

Dort stieß die Idee sofort auf Zustimmung, hatte doch das Museum von der Krupp-Stiftung und damit von Berthold Beitz mehrfach Unterstützung erfahren. Zudem ist es für das Museum eine ehrenvolle Aufgabe einen „Gerechten unter den Völkern“ mit dieser Hommage zu würdigen. Nach bisherigen Recherchen scheint es sich bei dieser Hommage auch um die einzige Ausstellung zu Ehren von Berthold Beitz zu seinen 100. Geburtstag zu handeln.

Ergänzt wird die Ausstellung um einige Texttafeln, die das Leben und die Leistungen, vor allem die mutigen Rettungsaktionen, von Berthold Beitz beschreiben. Den Einführungsvortrag hält Dr. Joachim Käppner, der 2010 eine umfangreiche Biografie über Beitz veröffentlicht hat. Käppner ist Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung in München.

Die Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen Frau Hannelore Kraft würdigt ihrerseits in einem Grußwort zur Ausstellung die Lebensleistung von Berthold Beitz.

Die Ausstellung ist bis zum 19. Januar 2014 zu sehen.

Link: www.jmw-dorsten.de

Den Römern auf der Spur

Eine besondere Führung im LWL-Römermuseum in Haltern zeigt am Sonntag, 29. September, um 14 Uhr was passierte, „als die Römer frech geworden…“. Denn alles andere als leicht hatten es die Römer mit den Germanen. Die Einrichtung einer römischen Provinz rechts des Rheins nahm 9 n. Chr. ein jähes Ende, als Arminius einen spektakulären Sieg über drei römische Legionen errang. Im westfälischen „Untergrund“ sind die Römer aber bis heute präsent, vor allem in Haltern, wo sich der wichtigste römische Stützpunkt befand.

Ein echtes Unikat aus dem römischen "Untergrund" in Haltern am See: Eine Öllampe in Form eines Adlers. Foto: LWL/Brentführer
Ein echtes Unikat aus dem römischen „Untergrund“ in Haltern am See: Eine Öllampe in Form eines Adlers.
Foto: LWL/Brentführer

Erhalten sind die materiellen Hinterlassenschaften der Römer, die im Laufe der Zeit in den Boden gerieten und bei Ausgrabungen geborgen wurden. Ausgewählte Funde stehen im Mittelpunkt der Führung. Sie zeugen von der hoch entwickelten Kultur und Technik der Römer und vermitteln einen Überblick über die Geschichte der römischen Militärstützpunkte an der Lippe. Fern ihrer Heimat brachten sie enorme Bauleistungen zustande, für die ausgeprägte logistische Fähigkeiten und außerordentliche handwerkliche Kunstfertigkeit nötig waren.

Der Museumseintritt beträgt für Erwachsene 4 Euro, für Kinder und Jugendliche (6 bis 17 Jahre) 1,50 Euro.

Termin:
„Als die Römer frech geworden…“ – Führung für Erwachsene
Sonntag, 29. September 2013, 14 Uhr
Eintritt: Es ist der Museumseintritt zu entrichten

Mehr Infos unter: http://www.lwl-roemermuseum-haltern.de

LWL-Römermuseum
Weseler Str. 100
45721 Haltern am See
Tel. 02364 9376-0
Karte und Routenplaner

 

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