Das Fahrradschloss TiGr, bei dem Diebe selbst mit Bolzenschneidern angeblich keine Chance haben, ist von den Testern der Stiftung Warentest in weniger als 10 Sekunden geknackt worden. Das 180 Euro teure Schloss, das in Deutschland von Manufactum oder dem Onlinehändler Spybike vertrieben wird, nennen die Tester deshalb „überteuerten Sperr-Müll“.
Die US-Herstellerfirma Stanton Concepts aus New Jersey zeigt auf ihrer Homepage im Webvideo Aufbruchversuche mit einem Bolzenschneider. Hier wird der Eindruck erweckt, dass die Schlösser aus Titanlegierung ihnen „unendlich“ lange standhalten. Auch Versandhändler Manufactum behauptet, die Titanlegierung der TiGr Lock-Schlösser würde durch einen Bolzenschneider „nur gequetscht, aber nicht durchtrennt“.
Die Tester der Stiftung Warentest haben bei drei TiGr Bügelschlössern mit 19 Millimeter Breite den Bolzenschneider angesetzt – und jedes innerhalb von 10 Sekunden geknackt. Und dabei waren keineswegs nur kräftige Prüfer am Werk, sondern auch Volontärin Frederike. Mit Sägen konnten die Tester den Stahl in weniger als 90 Sekunden durchtrennen. Die Aufbruchsicherheit ist damit völlig unzureichend. Die Stiftung plädiert dafür, dass die Händler die Schlösser freiwillig zurücknehmen. Wirklich gute Fahrradschlösser gibt es ab 40 Euro, zum Beispiel das Bügelschloss Abus Sinero.
Der ausführliche Schnelltest zum Fahrradschloss TiGr Lock sowie Testergebnisse zu Fahrradschlössern (test 4/2013) sind unter www.test.de/thema/fahrradzubehoer abrufbar.