Schlagwort-Archiv: Schuppenflechte

Besser mit rheumatischen Erkrankungen leben

Der Fachbereich Internistische Rheumatologie am Universitätsklinikum Bonn lädt gemeinsam mit dem Kooperativen Rheumazentrum Aachen Köln Bonn für Samstag, 13. September, zum 12. Bonner Patiententag Rheumatologie ein. Ärzte, Betroffene und Interessierte können sich über aktuelle Themen rund um diese schmerzhaften Erkrankungen informieren. Zudem stellen sich die Bonner Selbsthilfegruppen vor, denen der Eintrittsbeitrag von drei Euro in vollem Umfang zu Gute kommt. Die Veranstaltung findet von 9.30 bis 14 Uhr im Bonner Universitätsclub, Konviktstraße 9, statt.

Geschwollene und schmerzende Gelenke, steife Knie oder Rückenschmerzen: Etwa 20 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter rheumatischen Beschwerden. Häufig sind viele Krankheitsbilder des rheumatischen Formenkreises miteinander verbunden. Beispiel ist die Schuppenflechtenarthritis, hier richtet sich die Erkrankung nicht nur gegen die äußere Haut, sondern auch gegen die Gelenke. Beim Morbus Bechterew, einer chronisch verlaufenden entzündlich-rheumatischen Erkrankung vorwiegend der Wirbelsäule, kann zusätzlich auch ein Befall der Augen auftreten.

Selbsthilfegruppen als Bindeglied zwischen Arzt und Patient

Rheumatische Erkrankungen verändern das Leben der Betroffenen teilweise erheblich. „Für viele ist die Information über das Krankheitsbild oft der erste Schritt, sich mit der eigenen Erkrankung auseinander zu setzen und die daraus resultierenden Veränderungen anzunehmen“, sagt Privatdozent Dr. Matthias Seidel, Leiter des Fachbereichs Internistische Rheumatologie an der Medizinischen Klinik III des Universitätsklinikums Bonn. Nur so könne der Erkrankte mit seiner Situation besser umgehen und letztendlich eine erfolgreiche Bewältigungsstrategie entwickeln. „Hier leisten Selbsthilfegruppen einen nicht zu unterschätzenden Beitrag“, weiß Seidel aus Erfahrung. Durch Erfahrungs- und Informationsaustausch untereinander ermöglichen sie ein besseres Verständnis der Erkrankung. Darüber hinaus bieten sie Hilfestellung bei Problemen im sozialen und beruflichen Umfeld.

Am 12. Bonner Patiententag Rheumatologie gibt es vielfältige medizinische Vorträge, die von operativen Behandlungsmöglichkeiten bei bakteriellen Gelenkentzündungen bis hin zum sicheren Umgang mit der Sonne für Rheumapatienten reichen. Offene interaktive Sprechstunden informieren unter anderem über das Krankheitsbild der rheumatoiden Arthritis, Schuppenflechtenarthritis, der Kollagenosen, der Osteoporose sowie über die Möglichkeiten physiotherapeutischer Behandlungen. Nach den Vorträgen bietet sich die Gelegenheit zum Austausch untereinander.

Das Programm gibt es unter: www.rheumazentrum-ac-k-bn.de

Quelle/Text/Redaktion: Universität Bonn

Auslösern der Schuppenflechte auf der Spur

Welche Rolle spielt ein bestimmtes Integrin/Integrin-Rezeptor-Paar in der Pathogenese der Psoriasis (Schuppenflechte)? Und welches therapeutische Potenzial kann die Hemmung dieses Integrin/Integrin-Rezeptor-Paares für die Behandlung der Psoriasis entfalten?

Diese Fragestellungen untersuchen Dr. med. Christian Sadik und seine Kollegin Mareike Witte von der Universitätsklinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie Lübeck. Sie sind damit weiteren Auslösern der Psoriasis auf der Spur und wurden dafür mit dem AbbVie-Forschungspreis Dermatologie 2014 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wurde am 13. März 2014 beim Treffen der Psoriasis-AG im Rahmen der 41. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Forschung (ADF) in Köln verliehen.

Integrine, sogenannte Adhäsionsmoleküle, sind zentrale Regulatoren bei der Rekrutierung von Immunzellen in periphere Gewebe und bestimmen mit, ob das Gleichgewicht innerhalb eines Gewebes beibehalten wird oder ob eine Entzündung entsteht [1,2]. Dementsprechend bedeutsam sind Integrine bei entzündlichen Erkrankungen wie beispielsweise der Psoriasis vulgaris [3,4], bei der es zu einer massiven Rekrutierung von Immunzellen in die Haut kommt [5,6].

Die Hypothese von Sadik und Witte lautet, dass ein Integrin/Integrin-Rezeptor-Paar bei der Psoriasis die Einwanderung von Immunzellen in die Haut vermittelt und so die Entstehung der Krankheit und auch ihren Schweregrad entscheidend beeinflusst. Ziel ihrer Untersuchung, die sie mit dem Forschungspreis vorantreiben werden, ist es, die genaue Funktionsweise dieses Integrin-Paars zu analysieren und damit das therapeutische Potenzial einer Inhibierung desselben zu bestimmen.

Auf der Suche nach „Risikogenen“ konnten Sadik und Witte bestimmte Genvarianten eines Integrins und seines Rezeptors als wichtige Determinanten für die Entstehung und den Schweregrad einer Psoriasis bzw. einer psoriasiformen Dermatitis sowohl im Maus-Modell als auch in Patientenproben identifizieren. Dabei zeigten in beiden Untersuchungen Genvarianten in einem bestimmten Integrin/Integrin-Rezeptor-Paar die größte Assoziation zum Auftreten bzw. dem Schweregrad der Psoriasis.

Somit spielt nach diesen Ergebnissen das Integrin/Integrin-Rezeptor-Paar eine wesentliche Rolle in der Pathogenese der Psoriasis. Bisher war das Integrin noch nicht damit in Verbindung gebracht worden. Die Fortführung der Analyse von Sadik und Witte soll nun zeigen, inwieweit die Hemmung des Integrin/Integrin-Rezeptor-Paares die Psoriasis im Menschen modulieren könnte. Bestätigen sich die bisherigen Annahmen, so könnte das Integrin/Integrin-Rezeptor-Paar eine pharmakologische Zielstruktur für eine spezifische, nebenwirkungsarme Therapie der Psoriasis darstellen.

Der vom BioPharma-Unternehmen AbbVie gestiftete Forschungspreis Dermatologie wurde 2014 bereits zum vierten Mal vergeben und zeichnet wegweisende wissenschaftliche Forschungsarbeiten sowie innovative Forschungsideen zum Thema Psoriasis aus. „Wir sind gespannt auf die Forschungsergebnisse von Christian Sadik und Mareike Witte, da sie uns helfen können, die komplexe Pathophysiologie der Psoriasis besser zu verstehen. Darüber hinaus könnten sie uns neue Therapiemöglichkeiten für diese schwer behandelbare Systemerkrankung eröffnen“, sagte Dr. Franziska Flick, Medical Advisor Dermatology bei AbbVie Deutschland, zu der Preisentscheidung.

Literatur

1.    Bouvard, D. et al., Nature reviews. Molecular cell biology 2013;14:430-442.
2.    Hegde, S. et al., Cell communication & adhesion 2013;20:155-169.
3.    Gottlieb, A. et al., J Am Acad Dermatol 2000;42:428-435.
4.    Stenderup, K. et al., J Invest Dermatol 2011;131:2033-2039.
5.    Christophers, E. et al., Br J Dermatol 2014;170:59-65.
6.    Nestle, F.O. et al., N Engl J Med 2009;361:496-509.

Text: www.uni-luebeck.de
Stand: 13.03.2014

Nagelpsoriasis: Wenn die Fingernägel nicht mehr schön sind

Brüchige Nägel sind für jeden Betroffenen ärgerlich – sie sehen unschön aus und sind empfindlich bei jedem noch so kleinen Stoß. Menschen mit dieser Art von Psoriasis leben mit verdickten, förmlich zerbröselnden Nägeln. Verkäuferinnen, Krankenschwestern oder Erzieherinnen – sie alle arbeiten in Berufen, in denen sich die Hände und damit die Nägel nur schwer verbergen lassen. So wundert es auch nicht, dass Mancher deshalb soziale Kontakte bis hin zur Partnersuche meidet. Ganz gewöhnliche Verrichtungen in Alltag, Arbeit und Sport fallen schwer und verursachen Schmerzen. Patienten mit schweren Nagelschädigungen sind länger krankgeschrieben, leiden erheblich an ihrer Situation und neigen zu Angst-Erkrankungen und Depressionen.

Und: Eine Schuppenflechte an den Nägeln ist kein rein kosmetisches Problem: Oft ist sie ein Anzeichen für eine Entzündung in den Gelenken. Auch deshalb ist eine Diagnose wichtig. Der Arzt steht da so manches Mal vor einem Problem, denn auch bei Pilzinfektionen, Ekzemen oder inneren Krankheiten sieht er die gleichen Nagelveränderungen.

Die Therapie stellt die Geduld der ohnehin schon Leidenden zusätzlich auf die Probe: Bevor sich zeigt, ob die Maßnahme wirkt, können bis zu sechs Monate vergehen. In schweren Fällen genügen äußerliche Mittel wie Salben und Cremes nicht. Die Möglichkeiten innerlicher Behandlung haben sich verbessert.

Quelle: www.psoaktuell.com
Stand: 06/2013

Psoriasis: Neue Medikamente machen Salben nicht überflüssig

Neue Medikamente gegen die Schuppenflechte – das waren in den vergangenen Jahren fast ausschließlich Biologika. Das Spektrum der äußerlichen Therapie wurde zuletzt vor zwei Jahrzehnten mit künstlichen Abwandlungen von Vitamin D3 erweitert. Vielen Betroffenen erscheint diese Form der Behandlung als mühsam und zeitaufwändig. Ihr Erfolg ist auf die ins Auge fallenden Krankheitszeichen begrenzt. Forscher gehen davon aus, dass eine äußerliche Therapie bei einem Drittel der Menschen mit Psoriasis nicht genügt.

Wer seine Psoriasis jedoch mit einer Salbe oder Creme behandeln möchte oder keine schwere Form der Erkrankung hat, bekommt vom Hautarzt seit Jahren die gleichen Präparate, viele inzwischen als Generikum. Ein ganz praktischer Vorteil: Der Patient muss keine zusätzlichen Arztbesuche für Laborkontrollen oder Bestrahlungen einplanen. Und: Unerwünschte Effekte bleiben auf die Haut begrenzt – es sei denn, grobe Therapiefehler führen zur Aufnahme erhöhter Wirkstoffmengen in den Körper.

Quelle: www.psoaktuell.com
Stand 12/2013

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