Schlagwort-Archiv: Tiere

Hummelflug: Wichtige Bestäuber in Land- und Gartenbau

(aid) – Es ist wieder soweit: Mit Beginn des Frühlings erwachen Insekten und Tiere aus ihrer Winterstarre. Auch die pelzige Hummel verlässt ihr Winterquartier im Boden und unternimmt erste Flüge. Während Honigbienen und andere Bestäuber es wärmer mögen, fliegt die Hummel bereits bei einstelligen Temperaturen und ist so im oft noch kühlen Frühjahr zu beobachten. Dieses Verhalten kommt auch der Landwirtschaft zugute. Vor allem der Obst- und Gartenbau sind auf die frühen Bestäuber angewiesen.

Allerdings bereitet die heutige Agrarlandschaft den fleißigen Insekten große Probleme. Wissenschaftler beobachten seit einigen Jahren einen dramatischen Rückgang der Hummelpopulationen. Von den 30 in Deutschland vorkommenden Arten stehen bereits 16 auf der roten Liste gefährdeter Arten; einzelne Arten gelten in manchen Regionen bereits als ausgestorben. Als Gründe werden fehlende Nist- und Futtermöglichkeiten angegeben.

Maßnahmen der Landwirte, wie zum Beispiel das Anlegen von Blühstreifen, sind wertvolle Beiträge zum Erhalt der Artenvielfalt. Aber auch zuhause im eigenen Garten oder auf dem Balkon kann jeder etwas für das Überleben von Hummeln tun. Es gibt viele verschiedene Pflanzen, die nicht nur toll aussehen, sondern auch den für uns so wichtigen Insekten als Nektar- und Pollenquelle dienen. Beispiele hierfür sind Krokusse, Narzissen, Rhododendronarten oder die allseits bekannte Sonnenblume. Warum also diesen Sommer nicht mal sich selbst und den Hummeln etwas Gutes tun und den eigenen Garten bunter und individueller gestalten?
Marilena Kipp, www.aid.de

Weitere Informationen:

aid-DVD „Hummeln schützen“, Bestell-Nr. 7650, 12,00 Euro, www.aid-medienshop.de
www.aid.de/shop/shop_detail.php?bestellnr=7650

www.aid.de/verbraucher/garten_pflanzenschutz.php

Hundefutter: Jedes zweite Feuchtfutter fällt durch

Fast die Hälfte der getesteten Feuchtfutter scheitert am richtigen Nährstoffmix, den Hunde brauchen, um gesund zu bleiben. Einige Futter enthalten zu viele Schadstoffe oder werben mit falschen Angaben auf der Dose. Die Stiftung Warentest hat 30 Alleinfutter für Hunde geprüft, darunter auch Bioprodukte und vegetarisches Futter.

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Acht Produkte bieten alles, was ein Hund für eine ausgewogene Ernährung braucht und schneiden insgesamt mit „Sehr gut“ ab. Doch 14 Produkten fehlten wichtige Nährstoffe und ein Futter enthielt zu viel Kadmium, deshalb lautet das Urteil für 15 Feuchtfutter „Mangelhaft“.

Hunde brauchen zum Beispiel dreimal so viel Kalzium wie der Mensch. Sie müssen den Mineralstoff über das Futter aufnehmen. Enthält es zu wenig, leiden langfristig die Knochen. Zuerst kann er nicht mehr richtig zubeißen, weil er einen morschen Kiefer bekommt, später werden andere Knochen brüchig. Wenn ein Futter zu wenig Kalzium oder zu wenig von einem einen anderen Nährstoff liefert, wird es der Bezeichnung Alleinfutter nicht gerecht. Auch die vollmundigen Werbeversprechen auf den Etiketten können viele Anbieter nicht einhalten.

Doch acht Feuchtfutter sind „sehr gut“. Darunter auch günstige Produkte aus den Discounter- und Supermärkten. Sie versorgen die Hunde mit allem, was sie brauchen und nennen meist auch die richtigen Futtermengen für verschiedene Gewichtsklassen. Auch Schadstoffe waren für sie kein Problem.

Der ausführliche Test Hundefutter ist in der März-Ausgabe der Zeitschrift test nachzulesen und unter www.test.de/hundefutter abrufbar.

Künstliches Licht lässt Vögel länger nach Nahrung suchen

Künstliches Licht verlängert die Nahrungsaufnahme bei Amseln. Vögel im Stadtzentrum sind deshalb nicht nur wesentlich früher, sondern auch länger aktiv als ihre Verwandten in dunkleren Stadtvierteln. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung an rund 200 Amseln in Leipzig, die im Rahmen des Forschungs-verbundes „Verlust der Nacht“ durchgeführt wurde.

Die Studie deute darauf hin, dass künstliches Licht einen bedeutenden Einfluss auf die Aktivitätszeiten von städtischen Amseln habe und damit die natürlichen Zyklen beeinflusse, schreiben Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der Universität Leipzig im Fachblatt Journal of Ornithology.

Bereits im Vorjahr konnten die Wissenschaftler zeigen, dass Straßenlärm und künstliches Licht dafür sorgen, dass Vögel im Stadtzentrum von Leipzig am Morgen bis zu fünf Stunden früher aktiv werden als ihre Verwandten in ruhigeren und unbeleuchteten Bereichen der Stadt Leipzig. Für die Studie hatten die Wissenschaftler die Amsel (Turdus merula) ausgewählt, da diese Vogelart ursprünglich ein Waldvogel war, sich jedoch seit dem frühen 19. Jahrhundert gut an die Bedingungen in Städten angepasst hat. Sie ist dort inzwischen weit verbreitet und durch ihren markanten Gesang leicht zu identifizieren.

In den Jahren 2011 bis 2013 wurden in einem 215 Hektar großen Gebiet in Leipzig über 200 Amseln mit Genehmigung der Behörden gefangen. Das Untersuchungsgebiet umfasste dabei einen drei Kilometer langen südwestlich orientierten Gradienten vom Stadtzentrum über den Clara-Zetkin-Park bis hin zum die Stadt durchziehenden Auwald. Aufgrund der Straßen-beleuchtung ist es in den Grünflächen am Innenstadtring nachts wesentlich heller als im naturnahen unbeleuchteten Auwald.

Die gefangenen Amseln wurden vermessen, individuell mit Vogelringen markiert und wieder frei gelassen. Einige von ihnen wurden gezielt an 35 Tagen zwischen März und Juli bei ihrer Nahrungssuche beobachtet. „An den kurzen Tagen im März beendeten die Amseln im Wald ihre Nahrungssuche fast eine Stunde eher als ihre Artgenossen in der beleuchteten Innenstadt. Je länger die Tage wurden, umso geringer wurde der Unterschied. Im Sommer waren es am Ende nur noch wenige Minuten Unterschied zwischen Stadt und Wald“, berichtet Anja Ruß vom UFZ.

Bei den Beobachtungen fiel auf, dass in der beleuchteten Innenstadt die Männchen deutlich häufiger als letzte den Platz der Nahrungssuche verließen, während es im Wald keine Abweichung vom allgemeinen Geschlechterverhältnis gab. Die Forscher führen dies auf die unterschiedliche Lichtsensibilität der Geschlechter zurück. Von den Amselhähnen ist bekannt, dass diese insgesamt etwas größer sind als die Hennen. Dies gilt auch für die Augen. „Größere Augen ermöglichen ein besseres Sehen bei schlechten Lichtverhältnissen.

Die Männchen haben es daher in der Dämmerung etwas leichter bei der Nahrungssuche als die Weibchen. Das künstliche Licht in der Stadt fördert diese Unterschiede zwischen den Geschlechtern noch zusätzlich und sorgt dafür, dass die Männchen abends länger aktiv sein können“, erklärt Dr. Reinhard Klenke vom UFZ.

Die Studie unterstreicht, dass künstliches Licht in der Nacht eine wichtige Rolle für den Biorhythmus der Amseln in der Stadt spielt. Es ermöglicht den Vögeln, ihre täglichen Aktivitäten auszudehnen. Dieser Effekt nimmt aber ab, je länger die Tage im Sommer werden. Im Gegensatz zu früheren Vermutungen scheinen Stadtamseln von dem künstlichen Licht und der zusätzlichen Zeit nicht körperlich zu profitieren. Zumindest konnten die Wissenschaftler keinen signifikanten Unterschied in der Körperkondition zwischen den beiden Gruppen für die Zeit der verlängerten Nahrungssuche feststellen und nehmen an, dass neben dem Licht auch die Verfügbarkeit und Qualität des Futters sowie das Risiko, gefressen zu werden, eine große Rolle spielen.

Während Luft-, Lärm- oder Gewässerverschmutzung seit langem im öffentlichen Bewusstsein verankert sind und entsprechend wissenschaftlich untersucht werden, wächst erst langsam ein Problembewusstsein für die zunehmende Verdrängung der natürlichen Dunkelheit der Nacht durch künstliches Licht und die dadurch erzeugten weitreichenden Veränderungen natürlicher Prozesse. Diese betreffen nicht nur empfindliche naturnahe Ökosysteme, sondern reichen bis weit hinein in die menschliche Gesellschaft.

In den vergangenen drei Jahren hatte dazu der interdisziplinäre Forschungsverbund „Verlust der Nacht“ unter Leitung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) Pionierarbeitet geleistet. Im Teilprojekt „BILL“ (Birds in ILluminated Landscapes) hatte die Arbeitsgruppe von Dr. Reinhard Klenke am UFZ vergleichende Untersuchungen unterschiedlicher Einflüsse von künstlichem Licht auf Vogelpopulationen durchgeführt.

„Zu den Auswirkungen von Licht oder Lärm auf Vögel hat es bereits einige Studien gegeben. Unsere Studien haben aber erstmals das komplexe Zusammenspiel in der Kombination der beiden Faktoren Licht und Lärm analysiert, die nicht nur für uns Menschen Stress bedeuten, sondern auch für die Tiere in der Stadt“, unterstreicht der Biologe, der die Idee zur Studie hatte und die Auswirkungen auf die Fitness der Vögel künftig weiter untersuchen möchte.

Licht beeinflusst nicht nur den Biorhythmus von Lebewesen in der Stadt. Auch der Himmel in vielen Naturschutzgebieten ist durch die benachbarten Städte nachts inzwischen deutlich heller als ursprünglich. Bevölkerungswachstum und steigende Urbanisierung werden dieses Problem in vielen Regionen der Welt verschärfen. Dazu kommen technische Trends wie der zunehmende Einsatz von LED-Leuchten mit Lichtspektren, die sich vom natürlichen Licht zum Teil stark unterscheiden oder auch der zunehmende Einsatz von Licht als Gestaltungselement im Stadtbild. Umso wichtiger wird es, die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf Mensch und Tier zu untersuchen.

Publikation:
Anja Russ, Annika Rüger, Reinhard Klenke (2014): Seize the night: European Blackbirds (Turdus merula) extend their foraging activity under artificial illumination. Journal of Ornithology.

Die Studie wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie von der Helmholtz-Gemeinschaft im Rahmen der Graduiertenschule HIGRADE gefördert.

Igel und Wildvögel füttern – aber richtig!

Immer mehr Tierfreunde richten bereits im Herbst Futterstellen für Wildtiere ein / Im Fachhandel gibt es Igel- und Vogelnahrung / Es gilt die Devise: so wenig möglich, so viel wie nötig

Naturnah gestaltete Gärten sind für viele Tiere ein wahres Paradies: In Hecken, Sträuchern und versteckten Höhlen tummeln sich im Herbst viele Igel und Wildvögel. Immer mehr Gartenbesitzer locken sie mit spezieller Nahrung an, um sie in Ruhe beobachten zu können. Der Zoofachhandel bietet dazu bereits Wochen vor dem ersten Frost eine große Auswahl artgerechter Futtersorten an. „Wichtig ist eine artgerechte Fütterung, die maßvoll und sowohl auf den Igel als auch auf unterschiedliche Vogelarten ausgerichtet ist“, empfiehlt Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF).

Stachelträger mögen Igelfutter oder Katzennahrung

Grundsätzlich kann der Igel als Wildtier für sich selbst sorgen und im Garten auf Futtersuche gehen. Er ernährt sich in erster Linie von Insekten und frisst sich ein Fettpolster für den Winterschlaf an. Eine Lockfütterung, vor allem bei Kälte, schadet ihm jedoch nicht. Wichtig: Igel halten Winterschlaf und sollten dann nicht mehr zum Fressen geweckt werden. „Mindestens 400 bis 500 Gramm Gewicht sollte ein junger Igel aber schon haben, damit er den Winterschlaf übersteht“, sagt Dr. Rolf Spangenberg, Tierarzt der ZZF-Onlinetierpraxis.

Für die Fütterung können Tierfreunde spezielles Igelfutter oder handwarmes Katzenfutter verwenden und dieses zusätzlich mit Haferflocken oder Rührei anreichern. Außerdem trinken Igel frisches Wasser. Keinesfalls dürfen die stachligen Vierbeiner Milch zu sich nehmen, das verträgt der empfindliche Darm der Tiere nicht. Tierfreunde können Igeln den Winterschlaf erleichtern, wenn sie im Garten geeignete Häuschen aus dem Fachhandel aufstellen, diese richten die Igel dann selbst mit Ästen und Laub ein. „Die Tiere sollten auf gar keinen Fall mit ins Haus genommen werden. Einen Igel zu Hause zu pflegen ist äußerst langwierig und erfordert viel Einfühlungsvermögen. Außerdem ist es verboten“, sagt Dr. Spangenberg.

Ausgewogenes Futter fördert Gleichgewicht der Artenvielfalt

Bei Wildvögeln ist ein ausgewogenes Futter wichtig, um das natürliche Gleichgewicht der Artenvielfalt zu bewahren. Amsel, Rotkehlchen und Zaunkönig sind so genannte Weichfresser. Sie lieben Futter mit Fettbestandteilen wie Trockenobst und Insekten. Körnerfresser wie Sperling, Buchfink und Gimpel sind für Nüsse, Kerne und verschiedene Sämereien dankbar. „Vogelfreunde sollten deshalb Futter für beide Gruppen anbieten, sonst werden nur bestimmte Arten gefördert“, betont Norbert Holthenrich. Im Zoofachhandel gibt es verschiedene Futtersorten, die sich Tierfreunde auch selbst zusammenstellen können oder sie kaufen einen Vierjahreszeiten-Mix, der sowohl Eiweiße und Fette als auch Kohlenhydrate enthält. Im Winter sollte das Futter möglichst fettreich sein, weil die Vögel viel Energie benötigen.

In vielen Zoofachgeschäften sind auch Zubehörartikel wie Trinkbehälter und Futtersilos für eine hygienische Fütterung erhältlich. Besonders wichtig ist, dass die Tiere regelmäßig Futternachschub erhalten, die Futterstellen gereinigt und Nahrungsreste beseitigt werden, damit sich keine Keime bilden, die zu Krankheiten führen können. Futterstellen sollten spätestens im Spätherbst angebracht werden, damit sich die Vögel mit ihnen vertraut machen können. Bei der Aufstellung von Futterhäusern sollte man darauf achten, dass Katzen keine Möglichkeit haben, sich verdeckt anzuschleichen und die Vögel anzugreifen. Der Futterplatz darf also nicht zwischen Büschen oder in engverzweigten Bäumen angebracht werden.

Weitere Infos zum Umgang mit Igeln: www.my-pet.org

Quelle: http://www.zzf.de

(dvf, cl)
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