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Umweltministerium startet Verbändebeteiligung zur Novellierung des Windenergieerlasses

Die Landesregierung NRW will die Kommunen und Genehmigungsbehörden bei der Windenergie-Planung unterstützen. Deshalb hat die Landesregierung den Windenergieerlass von 2011 überarbeitet. Heute wurde der Entwurf zum Start der Verbändebeteiligung veröffentlicht.

Mit dem Windenergieerlass 2011 wurden eine Neuausrichtung der Erlasslage für den Windenergieausbau vorgenommen und Hürden bei  Planung und Genehmigung abgebaut. Dies hat zu einer dynamischen Entwicklung des Windenergieausbaus in den letzten vier Jahren beigetragen, der sich in dieser Zeit mehr als verdreifacht hat. Die zunehmenden Fallzahlen haben zu vielfältiger neuer Gesetzgebung, Planung und Rechtsprechung geführt, die eine Überarbeitung des Erlasses erfordern. Der Entwurf der Neufassung zeigt unter Berücksichtigung der aktuellen Rahmenbedingungen auf, unter welchen Voraussetzungen der Ausbau der Windenergie planerisch gesteuert werden kann.

Mehr als 30 Verbände (unter anderem Energiewirtschaftsverbände, Grundbesitzerverbände, Heimatverbände, Landwirtschaftsverbände, kommunale Spitzenverbände, Naturschutzverbände) sowie die Bezirksregierungen und Regionalplanungsbehörden und Landesbetriebe sind zur Stellungnahme bis zum 26. Juni 2015 aufgefordert. Gleichzeitig werden die selben Verbände und Fachbehörden jeweils zu einer Anhörung eingeladen und der Landtag informiert. Anschließend werden die Stellungnahmen von den Ressorts ausgewertet, bevor eine ggf. überarbeitete Fassung in Kraft tritt.

Den geltenden Winderlass und den neuen Entwurf finden Sie mit weitergehenden Informationen unter:

Umstieg auf alternative Energien

„Der Bericht des Weltklimarats IPCC hat noch einmal deutlich gemacht, wie wichtig ein zügiger Umstieg auf alternative Energien ist. Bei internationalen Konferenzen gibt es erfreuliche erste Zeichen für eine Neupositionierung von China und den USA, den CO2-Ausstoß zu bremsen. Gerade deshalb dürfen Deutschland und Europa jetzt ihre Spitzenposition nicht aufgeben und müssen für sich deutlichere Zielmarken definieren“, forderte der Präsident des Bundesverbandes WindEnergie, Hermann Albers, vor dem Hintergrund der Pressekonferenz von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) und Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) zum Bericht des Weltklimarats IPCC in Berlin.

„Das derzeitige Abbremsen der Erneuerbaren Energien ist volkswirtschaftlich ein Fehler. Der Rückgang der Beschäftigung in wichtigen Teilbranchen ist das direkte Ergebnis einer unentschlossenen Politik, die die enormen Chancen auf wachsenden internationalen Märkten ausblendet. Es ist an der Zeit, dass Deutschland zu seiner alten Rolle zurückfindet und sich wieder als europäische und weltweite Lokomotive des Klimaschutzes positioniert.“

Der Präsident des Bundesverbandes WindEnergie wies auf die wachsende wirtschaftliche Bedeutung der Erneuerbaren Energien – Industrien hin. Das Statistische Bundesamt hatte in der vergangenen Woche die Zahlen für 2012 präsentiert und aufgezeigt, dass die Umsätze mit Klimaschutzgütern weiter wachsen und inzwischen etwa 40,3 Milliarden Euro betragen. Dabei stach die Windenergie mit 9,7 Milliarden Euro (Onshore: 8,5 Milliarden Euro, Offshore: 1,2 Milliarden Euro) deutlich hervor.

„Der Umbau des Energiesystems in Deutschland – dies stellt die Bundesregierung im gerade vorgelegten Grünbuch zur Energiewende fest – wird zu einer Abschaltung von nicht mehr benötigten Kraftwerken führen. Es stünde unserem Land gut zu Gesicht, dies auch durch ein Kohleausstiegsgesetz sichtbar zu machen. Die Festlegung, in welcher Schrittfolge parallel zum Zubau der Erneuerbaren Energien fossile Erzeugungskapazitäten aus dem Markt genommen werden, wäre ein wichtiges Signal für internationale Klimaschutzkonferenzen und könnte das Gewicht unseres Landes in Verhandlungen erhöhen. Daran sollte die Bundesregierung ein starkes Interesse haben“, machte Hermann Albers deutlich.

Quelle: http://www.wind-energie.de

Kosten der Windenergie sinken weiter

„Die mittleren Stromgestehungskosten der Windenergie an Land berechnet auf 20 Jahre Betrieb schwanken standortabhängig sehr stark zwischen gut 6 Cent pro Kilowattstunde an Standorten mit sehr starkem Wind und 11 Cent pro Kilowattstunde an Standorten mit sehr schwachem Wind. Die Abweichungen vom Mittel sind bei den Investitionsnebenkosten und den Betriebskosten sehr hoch“, fasst Knud Rehfeldt, Geschäftsführer der Deutschen WindGuard, die Ergebnisse der Studie zur „Kostensituation der Windenergie an Land“ zusammen.

„Die Stromgestehungskosten von Windenergieanlagen sind in den letzten Jahren insbesondere aufgrund technischer Anlagenoptimierungen und neuen Anlagenkonzepten weiter deutlich gesunken“, so Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems. „Durch den breiten Einsatz der neuen Windenergieanlagen können Kostensenkungen an Standorten im Norden als auch im Süden Deutschlands noch stärker greifen“, so Herdan weiter. „Dazu müssen Hemmnisse bei Höhenbegrenzungen und Baurichtlinien abgebaut werden. Auch bei Investitionsnebenkosten für Fundamente oder Projektierung sowie Betriebskosten für Service oder Pachten sind – abhängig von den Abweichungen an verschiedenen Standorten – zusätzliche Kostensenkungen möglich“.

Mit ihrer Studie analysiert die Deutsche WindGuard Investitions- und Betriebskosten von Onshore-Windenergieprojekten. Die Studie zeigt, wie sich Kosten in den letzten Jahren an unterschiedlichen Standorten entwickelt haben und gibt damit indirekt auch Hinweise darauf, welche Potentiale bei der Windenergie an Land bestehen.

„Windenergie an Land gehört zu den kostengünstigsten erneuerbaren Energien. Sie leistet einen wichtigen Beitrag für eine erfolgreiche und ökologisch, sozial- wie wirtschaftspolitisch verträgliche Energiewende in Deutschland. Wir setzen darauf, dass die neue Bundesregierung die Energiewende aktiv voranbringt und solide wie verlässliche Rahmen-bedingungen für eine Branche mit inzwischen 117.900 Beschäftigten schafft. Mit der WindGuard Studie leisten wir einen wichtigen Beitrag für eine transparente und ehrliche Diskussion zur Fortsetzung der Energiewende mit Windenergie an Land. Die Daten bilden ein gutes Fundament für die anstehende EEG-Novelle.

Die Studie macht deutlich, dass Einsparpotentiale an guten Standorten vorhanden sind. Eine flächendeckende Überförderung der Windenergie an Land ist allerdings nicht festzustellen. Wir legen Kosten offen und sind bereit, weitere Effizienzpotentiale zu heben“, so die Präsidentin des Bundesverbandes WindEnergie, Sylvia Pilarsky-Grosch.

Die Windenergie an Land ist technologisch sehr weit entwickelt. Kosten sind stark abhängig von Standortspezifika, Materialpreisen, Finanzierungskosten und politischen Rahmenbedingungen. Kostensenkungen können nur unter Berücksichtigung dieser Abhängigkeiten bewertet und erzielt werden. Die Bezifferung der Senkungspotentiale hätte den Rahmen der vorliegenden Studie gesprengt. In einer ergänzenden Analyse sollen Ende 2013 aber Vergleiche mit dem internationalen Kostenniveau auf Basis der dort geltenden Regeln getroffen werden.

Grundlage der Studie bildet eine Umfrage unter Herstellern und Betreibern von Windenergieanlagen. Konkret liegen die mittleren Stromgestehungskosten in extrem windhöffigen Regionen bei 6,25 Cent pro Kilowattstunde. Mit sinkender Standortqualität steigen die Kosten je Kilowattstunde erzeugten Stroms. An einem durchschnittlichen Standort betragen sie zwischen 8 und 9 Cent pro Kilowattstunde. Die mittleren Stromgestehungskosten an sehr windschwachen Standorten weisen auf Basis der mittleren Kostenannahmen Werte von 11,07 Cent pro Kilowattstunde auf. Die Standardabweichungen betragen bei den Investitionsnebenkosten knapp 40 Prozent und bei den Betriebskosten knapp 30 Prozent.

Die mittleren Standardunsicherheiten der Stromgestehungskosten bewegen sich zwischen 12 und 15 Prozent. An einem Schwachwindstandort lassen sich beispielsweise nur mit sehr hohen Nabenhöhen und langen Rotorblättern bei vergleichsweise niedrigen Nebenkosten und Betriebskosten sowie sehr geringen Finanzierungskosten Projekte realisieren.

Thorsten Herdan: „Dies zeigt, dass je nach Spreizung der Kosten etwa bei Anlagen, Fundamenten, Pachten oder Service ein breites Band an Stromgestehungskosten entstehen kann. Mit einem einheitlichen Vergütungssatz würden je nach Höhe entweder Projekte nur an den besten Standorten realisiert oder an diesen eben erhebliche Mitnahmeeffekte ausgelöst. Bei der Windenergie an Land kommt es bei der grundlegenden Reform des EEG darauf an, das bestehende Vergütungssystem zu optimieren, und dort, wo Kostensenkungen möglich sind, diese auch zu realisieren. Die Ergebnisse der Studie können dabei die Richtung weisen.“ Sylvia Pilarsky-Grosch: „Bei Anpassung des Referenzertragsmodells müssen Windenergieanlagen an schwachen Standorten angemessen berücksichtigt und Potentiale an guten Standorten gehoben werden.“

Kurzfassung der Studie „Kostensituation der Windenergie an Land“: http://www.wind-energie.de/infocenter/studien

www.wind-energie.de

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