Seit 1994 wird am 21. September weltweit auf die Situation der Alzheimer-Kranken und ihrer Angehörigen aufmerksam gemacht. Allein in Deutschland leidet mehr als eine Million Menschen unter Alzheimer oder einer anderen Form der Demenz. Weltweit sind laut Deutscher Alzheimer Gesellschaft etwa 44 Millionen Menschen von Demenzerkrankungen betroffen, zwei Drittel davon in Entwicklungsländern. Bis 2050 wird die Zahl demnach auf 135 Millionen ansteigen.
Der Welt-Alzheimertag wird von der Dachorganisation Alzheimer’s Disease International unterstützt. In Deutschland informieren regionale Alzheimer Gesellschaften und Selbsthilfegruppen mit Vorträgen und Veranstaltungen über das Thema Alzheimer. Sie wollen so auf die Situation der Demenzkranken und ihrer Familien in Deutschland hinweisen.
Auch wenn gegenwärtig eine Heilung der Krankheit nicht möglich ist, kann durch medizinische Behandlung, Beratung, soziale Betreuung und fachkundige Pflege den Kranken und ihren Angehörigen geholfen werden. Weitere Informationen zum Alzheimertag in Deutschland gibt es bei der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft.
In der Volksmedizin sind nur wenige Pflanzen so beliebt wie der Holunder. Bereits seit der Steinzeit wird er als Hausmittel verwendet. Der Holunderstrauch wächst in ganz Europa, West- und Mittelasien sowie Nordafrika. Bei uns findet man ihn häufig in Gärten und an Bachufern. Der Aberglaube, Holunder sei der Wohnsitz beschützender Hausgötter, lässt uns den Strauch in ländlichen Gegenden auch heute noch nahe der Viehstelle, der Scheune und des Wohnhauses finden. Als Volksnamen werden für den Holunder Elderbaum, Holder, Holler sowie Schwitz-, Flieder- und Betscheletee verwendet.
Inhaltsstoffe und Wirkung
Holunderbeeren sind mit schwarzvioletter bis schwarzer Farbe reif und werden im Herbst geerntet. Die reifen Früchte sind besonders reich an Vitaminen (B2, C und Folsäure), Mineralstoffen und vor allem an sekundären Pflanzenstoffen wie Anthocyanen, Flavonoiden, Schleimstoffen, ätherischem Öl und Gerbstoffen. Wegen der Vielzahl ist auch das Einsatzgebiet der Beeren sehr groß.
Verwendungsformen und Darreichung
Wegen seiner Inhaltsstoffe und gleichzeitig leicht herben Note werden die Beeren in oft in Früchtetees eingesetzt. In der Volksmedizin wird das Mus der Holunderbeeren bei Husten und Erkältungskrankheiten verwendet. In Erkältungszeiten wird für die Kinder die sogenannte „Holundersuppe“ aus Holunderbeeren, Äpfeln und Grießklößchen zubereitet. Wegen seines guten Geschmacks sehr beliebt ist auch Holundersaft, den es in Reformhäusern und Apotheken (von Schoenenberger) gibt.
Sonstiges
In der Küche sorgen Sie vor allem als Kaltschale, Wein, Sirup und Marmelade für Bekömmlichkeit und ein unverkennbares Aroma. Eine besondere Spezialität sind in Backteig getauchte und in Fett schwimmend gebackene Holunderblüten oder -dolden. Aus dem Saft kann man nicht nur köstliche, sondern auch gesunde Drinks mixen.
Glasige Augen, rotes Gesicht und heiße Stirn: Die meisten Eltern brauchen nicht einmal ein Thermometer für ihre Diagnose. Hat das Kind Fieber, wachsen mit steigender Temperatur Sorge und Unsicherheit. „Fieber ist in vielen Fällen harmlos“, sagt Dr. Eike Eymers, Ärztin im AOK-Bundesverband. Selbst Ruhe bewahren, viel Ruhe fürs Kind, ausreichend Flüssigkeit und vielleicht noch ein Hausmittel dazu sind oft die beste Medizin.
Kinder sind insgesamt viel anfälliger für Fieber als Erwachsene. Und manche Kinder bekommen es häufiger als andere. Dabei ist das Fieber an sich keine Krankheit, sondern nur ein Symptom. Bei gesunden Kindern liegt die Temperatur zwischen 36,5 und 37,5 Grad Celsius, zwischen 37,6 und 38,0 spricht man von erhöhter Temperatur. „Erst darüber ist es Fieber und ab 39 ist das Fieber hoch“, sagt Eymers. In den allermeisten Fällen steckt hinter dem Fieber eine harmlose Infektion, der Körper bekämpft Erreger und läuft dafür auf Hochtouren. Bei einigen Kindern ist es jedoch nicht einmal das. Kleinere reagieren oft auf das Zahnen mit Fieber, ältere auf Toben oder zu warme Kleidung mit erhöhter Temperatur. „Nur bei etwa einem von hundert Kindern ist der Auslöser eine ernstere Erkrankung, beispielsweise eine Lungenentzündung“, sagt Eymers.
Viel trinken ist wichtig
Bekommt das Kind Fieber, kann man es meist gut zu Hause versorgen. „Auch wenn es harmlos ist, gehört das Kind aber weder in die Kita noch in die Schule“, sagt Eymers. Der Körper braucht Ruhe und Zeit, um die Erreger zu bekämpfen. Außerdem könnte eine Infektion andere Kinder anstecken. Das Fieber sollten Eltern drei Mal am Tag messen, um den Verlauf im Blick zu behalten. Ganz wichtig ist es, dass das Kind viel trinkt.
Ein feuchter, lauwarmer Waschlappen auf der Stirn tut vielen Kindern gut. Auch die traditionellen Wadenwickel können Eltern einsetzen. Zwar ist ihr Nutzen nicht wissenschaftlich belegt, Linderung verschaffen sie Kindern trotzdem oft. Dazu tauchen Sie zwei Baumwolltücher in handwarmes Wasser, wringen sie gut aus und wickeln je eines um jede Wade. Zwei trockene Tücher werden darüber gewickelt. Die Wickel sollen nicht zu lange wirken, sondern nur einige Minuten – das Kind darf dabei auf keinen Fall zittern und frieren, außerdem sollte eine wasserfeste Unterlage feuchte Bettwäsche verhindern.
Über den Einsatz fiebersenkender Medikamente sollte nach Einschätzung des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) erst ab 39 Grad Celsius und abhängig vom Allgemeinzustand des Kindes nachgedacht werden. Die Wahl des Wirkstoffs und die Dosierung sollte mit dem Kinderarzt besprochen werden.
Im Zweifel zum Arzt
Gerade wenn das Kind abends höheres Fieber hat, sollten Eltern zudem auch nachts in der Nähe sein. „Das beruhigt nicht nur das Kind, sondern auch die Eltern“, sagt Eymers. Oft sind besonders Eltern von Babys oder noch sehr kleinen Kindern sehr besorgt, wenn ihr Kind fiebert. „Mit der Zeit bekommen Eltern mehr Erfahrung, aber so lange sie sehr unsicher sind, gilt: lieber einmal mehr zum Arzt“, sagt Eymers.
Folgende Faustregeln nennen Kinder- und Jugendärzte, wann Fieber ein Grund für einen Arztbesuch ist:
bei Babys unter drei Monaten bei einer Temperatur von 38 Grad Celsius,
bei älteren Kindern bei einer Temperatur über 39 Grad Celsius,
wenn das Fieber länger als drei Tage anhält,
wenn das Kind stark beeinträchtigt oder sogar apathisch ist,
wenn es einen Fieberkrampf bekommt, bei dem es zuckt oder steif wird,
wenn Durchfall, Erbrechen oder Hautausschläge dazu kommen,
wenn das Kind Essen und Trinken verweigert.
„Besonders achten sollten Sie auf Anzeichen eines Flüssigkeitsmangels“, sagt Eymers. Er macht sich bei kleinen Kindern unter anderem an trockenen Windeln (geringe Urinmenge) und einer eingesunkenen Fontanelle bemerkbar. Das ist die weiche Stelle zwischen den Knochen auf dem Kopf, die noch nicht zusammengewachsen sind. Auch trockene Schleimhäute im Mund und Lippen sowie blasse Haut und stehende Hautfalten sind Anzeichen dafür.
Fieber – richtig messen
Eltern können Kindern das Fieber im Po, im Ohr, unter der Zunge, an der Stirn oder unter der Achsel messen. Der Ort der Messung hängt vom Messgerät und vom Alter des Kindes ab. Bei der Messung im Po sollte das Thermometer dünn eingecremt sein, um Verletzungen zu vermeiden. Beim Messen unter der Achsel müssen in der Regel 0,5 Grad dazu gerechnet werden, beim speziellen Ohrthermometer 0,3 Grad, um den tatsächlichen Wert zu ermitteln. Üblich sind heute digitale Thermometer, da sie günstiger sind als Infrarot-Thermometer. Die früher üblichen Quecksilber-Thermometer sind seit 2009 in der EU verboten.
Der Reformator Martin Luther brachte als scharfsinniger Denker und wortgewaltiger Redner die Welt am Ende des Mittelalters ins Wanken. Bis heute bereichern seine Wortschöpfungen die deutsche Sprache. Doch wie steht es um Luther-Texte in anderen Sprachen?
Der brasilianische Theologe Prof. Dr. Claus Schwambach arbeitet gegenwärtig über Briefe Martin Luthers. Schwambach weilt dazu als Gast an der Theologischen Fakultät der Universität Jena, die mit der Faculdade Luterana de Teologia in São Bento do Sul seit zehn Jahren freundschaftlich verbunden ist. Die Briefe Luthers werden Bestandteil einer auf 17 Bände ausgelegten Übersetzung von Luthers Werken ins Portugiesische, die seit Mitte der 1980er Jahre entsteht. Ist die portugiesische Luther-Ausgabe erst einmal fertiggestellt, steht sie 215 Millionen potenziellen neuen Lesern zur Verfügung.
„Ich arbeite an Briefen Luthers aus dem Jahr 1530“, sagt Claus Schwambach. Die Aufgabe des brasilianischen Gastes besteht darin, zu jedem der übersetzten Luther-Briefe eine Einleitung zu verfassen. Adressaten der Briefe des Reformators waren Philipp Melanchthon, Justus Jonas, Spalatin oder auch seine Frau Katharina von Bora. Verfasst wurde die Korrespondenz in Wittenberg und später auf der Veste Coburg, wo sich Luther während der Vorbereitung des Augsburger Reichstages aufhielt. Nach Augsburg konnte Luther nicht reisen, da die Reichsacht gegen ihn verhängt war. „Die Briefe geben einen hervorragenden Einblick in alle Verhandlungen, die in das Augsburgische Bekenntnis mündeten“, sagt Schwambach. Mit dieser Schrift bekannten sich die lutherischen Reichsstände zu ihrem Glauben.
Prof. Schwambach sagt, dass bislang nur vereinzelte Schriften Martin Luthers auf Portugiesisch vorliegen. Sie kursieren vornehmlich in den evangelisch-lutherischen und reformierten Gemeinden, die es seit gut 185 Jahren in Brasilien gibt. Schwambach selbst hat deutsche Vorfahren; er studierte in São Bento do Sul und Tübingen und promovierte über die Eschatologien von Luther und Leonardo Boff im Vergleich. Angeregt durch die Kontakte nach Thüringen und damit ins Kernland der Reformation, hat die Theologische Fakultät in São Bento do Sul begonnen, zwischen 2012 und 2017 jährlich ein Internationales Luthersymposium anzubieten. Es geht, genauer, um ein gemeinsames Projekt des Lehrstuhls für Systematische Theologie der Faculdade Luterana de Teologia in São Bento do Sul (Prof. Dr. Claus Schwambach) und dem Lehrstuhl für Kirchengeschichte der Theologischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Prof. Dr. Christopher Spehr).
Dieses Projekt dient dem internationalen Austausch in der Luther- und Reformationsgeschichtsforschung. Es bildet einen wissenschaftlich-interkulturellen Beitrag auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017, indem es die exzellenten Forschungskompetenzen der deutschsprachigen Reformationsgeschichtsforschung mit dem innovativen Forschungspotenzial der protestantischen Theologie in Brasilien verbindet und mit den lutherischen Kirchen der beteiligten Länder ins Gespräch bringt. Realisiert wird dieses reformatorischer Erinnerung, theologischer Vergegenwärtigung und ökumenischer Verständigung dienende internationale Projekt auf wissenschaftlicher und kirchlicher Ebene u. a. in Form von mehrtägigen Reformationssymposien und einzelnen Vorträgen, die bis 2017 in allen 18 Synoden Brasiliens geplant sind. Das Thema des Jahres 2014 lautet „Luther und die Bibel“. So wird die Wortgewalt Martin Luthers wohl auch in Brasilien Anklang finden.