Sotschi ist Austragungsort für die Olympischen Winterspiele 2014. Gleichwohl ist die Region am Schwarzen Meer aber das nördlichste Tee-Anbaugebiet der Welt.
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100 Dinge, die Sie schon immer über Wein wissen wollten
Was sagt mir das Etikett einer Flasche? Was kann ich alles schmecken? Wie kommen die Perlen in den Schaumwein? Auf 160 Seiten finden Weinfreunde garantiert Antworten auf ihre brennendsten Fragen. Hier bleibt keine Frage offen: Im HALLWAG-Kompass verrät Weinexperte Beat Koelliker 100 Dinge, die Sie schon immer über Wein wissen wollten. Beim Thema Wein ist es wie bei allen Liebhabereien: Ist die Neugierde erst geweckt, ergebensich ständig neue Fragen. Die 100 häufigsten hat der Autor zusammengetragen und ebensofachkundig wie kurzweilig beantwortet.
Am Anfang stehen ganz praktische Überlegungen wie: Woran erkenne ich einen kompetenten Weinhändler? Oder: Kann ich guten Wein auch im Supermarkt kaufen? Weiter geht es mit Fragen zur fachgemäßen Lagerung im eigenen Keller, zur routinierten Bewirtung von Gästen sowie zur Auswahl der passenden Gläser, zu Wein und Gesundheit, zur Weinbereitung oder zur Technik des qualifizierten Verkostens – also genau die alltäglichen Dinge, die Einsteiger interessieren.
Aber auch …Vegetarische Weine – gibt es das und warum? Messwein – was trinkt der Pfarrer in der Kirche? Und: Wer hat den Wein eigentlich erfunden? Eine kleine Auswahl an Fragen, die dem Autor immer wieder während seiner Seminare und Verkostungen gestellt werden.
Dr. Beat Koelliker baute als Verlagsleiter in den 1990er-Jahren den HALLWAG-Verlag zum renommiertesten Weinbuchverlag Europas auf. Heute ist er für HALLWAG als freier Berater und Autor erfolgreicher Weinbücher tätig
Beat Koelliker
100 Dinge, die Sie schon immer
über Wein wissen wollten
160 Seiten, mit ca. 35 Fotos/Abbildungen.
Format 10 x 18 cm, Klappenbroschur
9,90 € (D) / € 10,20 (A) / 14,90 sFr
ISBN: 978-3-8338-2757-0
Ein weiterer Unterschied zwischen den Geschlechtern
Wenn Biologen die beiden Geschlechter einer Art vergleichen, dann geschieht dies meist auf der Grundlage von Mittelwerten. Eine ebenso wichtige, aber deutlich seltener untersuchte Frage ist, ob sich das Maß für die Größe der Unterschiede – also die Variabilität – zwischen den Geschlechtern unterscheidet. Vor wenigen Jahren hat eine Diskussion darüber, ob sich Frauen und Männer bezüglich ihrer Intelligenz unterscheiden, zu einem großen Medienecho und dem Rücktritt des damaligen Präsidenten der US-amerikanischen Eliteuniversität Harvard geführt.
Er hatte sich auf eine Hypothese bezogen, nach der die Geschlechter beim Menschen eine unterschiedliche Variabilität aufweisen und es deshalb mehr hochbegabte Männer gäbe, da Frauen zwei X-Chromosomen besitzen die ihre Merkmalsvariation mitbestimmen und Männer nur eines. Anders gesagt: Da sich die Erbanlagen auf den beiden X-Chromosomen bei Frauen gegenseitig ausgleichen können und dies bei Männern nicht möglich ist, hat er postuliert, dass Frauen seltener die Spitze der Intelligenz erreichen als Männer.
Die beiden Bielefelder Biologen Professor Dr. Klaus Reinhold und Dr. Leif Engqvist haben die Variabilität nicht anhand des Merkmals Intelligenz untersucht – für ihre Studie haben sie das Merkmal Körpergröße in den Blick genommen. Aus publizierten Daten haben sie Werte für die Variabilität der Körpergröße von Männchen und Weibchen von einigen hundert Arten gewonnen und untersucht, ob dasjenige Geschlecht, das zwei gleichartige Geschlechtschromosomen aufweist, weniger extrem vom Mittelwert abweicht als das andere Geschlecht. Dabei war von Vorteil, dass bei Schmetterlingen und Vögeln die Männchen und bei Säugetieren und vielen Insektengruppen die Weibchen zwei gleichartige Geschlechtschromosomen aufweisen. Auf diese Weise konnten Reinhold und Engqvist die Frage nach der Variabilität unabhängig vom Geschlecht, aber abhängig von der Art der Geschlechtschromosomen untersuchen.
Die Analyse der Daten, die seit wenigen Tagen in der Fachzeitschrift Evolution unter dem Titel „The variability is in the sex chromosomes“ (Die Variabilität steckt in den Geschlechts-Chromosomen) veröffentlicht ist, ergab für alle vier Tiergruppen einen signifikanten Unterschied zwischen den Geschlechtern. In allen Fällen war das Geschlecht mit zwei gleichartigen Geschlechtschromosomen weniger variabel. Diese Ergebnisse werten die Bielefelder Evolutionsbiologen als eindeutige Belege für die Hypothese, dass die beiden Geschlechter sich in der Variabilität aufgrund ihrer Geschlechtschromosomen unterscheiden. Die Grundannahme, dass Männchen und Weibchen einer Art in ihrer Variabilität identisch sind, ist damit zumindest für die Körpergröße klar widerlegt.
Originalveröffentlichung:
Reinhold, k. & Engqvist L. (2013) The variability is in the sex chromosomes. Evolution 67, 3662–3668
DOI: 10.1111/evo.12224
Ohne Flachs und Krümel: Lein als Öl- und Faserpflanze
Beim Lein (Linum usitatissimum) – auch Flachs genannt – handelt es sich um eine einjährige krautige Pflanze. Die lateinische Bezeichnung „usitatissimum“ ist Programm, denn sie bedeutet so viel wie „nützlich“. Und nützlich ist Lein allemal: Unter anderem wird er zur Fasergewinnung genutzt. Die Geschichte reicht dabei bis 10.000 Jahre zurück, womit Lein eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheitsgeschichte sein dürfte. Neben der Verwendung für Textilien kommen Leinarten auch als technische Fasern, als Heilpflanzen, als Lebensmittel (Leinsamen) und zur Gewinnung des Leinöls zum Einsatz.
Das Leinöl wird aus den reifen Samen von Öllein gewonnen. Das kaltgepresste Leinöl ist von goldgelber Farbe, während warm gepresstes Öl gelblich bis braun ist. Das Öl riecht würzig mit einer gewissen Heunote. Manches Mal wird der Geruch auch als krautig und leicht röstig beschrieben, teilweise kann das Öl auch eine fischige Note aufweisen. Frisches Öl schmeckt leicht nussig und heuartig. Bei der Lagerung wird es aber schnell bitter und ranzig.
Die Fettsäurezusammensetzung des Leinöls ist sehr auffällig, erklärt aber gleichzeitig seine ernährungsphysiologisch positiven Eigenschaften. Es enthält zu 90 Prozent und mehr ungesättigte Fettsäuren und hat insbesondere einen hohen Anteil an der Omega-3-Fettsäure alpha-Linolensäure von 45 bis 71 Prozent. Weitere ungesättigte Fettsäuren in Leinöl sind Ölsäure (etwa 17 bis 23 %) sowie Linolsäure (12 bis 24 %). Leinöl ist ebenfalls reich an Vitamin E mit etwa 1,2 mg/100 g alpha-Tocopherol.
Da Leinöl sehr empfindlich auf Sauerstoff reagiert, sollte es nach dem Öffnen kühl und dunkel aufbewahrt werden. Selbst bei Kühlschranktemperaturen um 4 °C entsteht nach einigen Tagen ein bitterer Geschmack. Da Leinöl einen sehr niedrigen Schmelzpunkt von etwa -16 bis -20 °C aufweist, kann es aber ohne Geschmackseinbußen auch über mehrere Wochen im Tiefkühlfach aufbewahrt werden, wobei es nicht fest wird.
Dr. Jörg Häseler, www.aid.de