Hamm. „Let’s do the Time Warp again“: Mitmachen ist durchaus erlaubt, wenn Richard O’Briens Kultmusical am Samstag, 5. Oktober, um 19.30 Uhr im Kurhaus Bad Hamm Station macht!
Zum Inhalt: Das junge frischverliebte und -verlobte Pärchen Brad Majors und Janet Weiss ist auf dem Weg zu seinem ehemaligen Naturwissenschaftsprofessor, den es zur Hochzeit einladen möchte.
Eine Reifenpanne während eines heftigen Regenschauers zwingt die beiden dazu, in der einzigen nahe gelegenen Behausung Hilfe zu suchen, die sich am Weg befindet: ein altes Schloss. Gekommen wegen eines kurzen Anrufs bei einer Autowerkstatt, lernen die beiden die leicht skurrilen Bewohner des Schlosses kennen – und erleben eine Nacht, die sie so schnell nicht vergessen werden!
Da gibt es Riff Raff, den buckligen Hausdiener und „Mädchen für alles“, seine Schwester Magenta, ein Zimmermädchen, Columbia, die ihrer großen Liebe Eddie hinterher trauert und nicht zuletzt den Hausherrn selbst: Frank N. Furter, Transvestit und verrückter Wissenschaftler, der das Pärchen dazu einlädt, die „Geburt“ seiner neuesten Schöpfung mitzuerleben – Rocky Horror, einem gut gebauten, blonden Jüngling.
Die folgenden turbulenten Ereignisse stellen Brad und Janets Wert- und Moralvorstellungen auf den Kopf – u. a. werden beide von Frank verführt. Schließlich taucht noch ein weiterer Gast im Schloss auf, Dr. Everett Scott, der Professor, zu dem das Paar eigentlich auf dem Weg war. Frank verdächtigt Scott und Brad der Spionage und enthüllt schließlich die wahre Identität der Schlossbewohner: sie sind Außerirdische! Nach einem finalen Kampf erhebt sich das Schloss zu guter Letzt in den Orbit und lässt Brad, Janet und Dr. Scott um einige Erfahrungen reicher auf der Erde zurück.
Richard O’Brien, passionierter Science Fiction- und B-Horrofilm-Fan, schrieb sein Musical eigentlich nur, um sich zu beschäftigen – der Schauspieler hatte zu diesem Zeitpunkt gerade kein Engagement. Regisseur Jim Sharman zeigte sich begeistert von seinen ersten Entwürfen und am 19. Juni 1973 feierte die „Rocky Horror Show“ im kleinen Saal des Royal Court Theatre in London seine Premiere. Ein durchschlagender Erfolg, bis 1980 wurde das Musical in verschiedenen Londoner Theatern gespielt und schaffte auch den Sprung in die USA. Heute genießt die augenzwinkernde Hommage an die alten Science Fiction- und Horrorfilme längst Kultstatus, ebenso wie die Verfilmung von 1975, die im Münchner Kino „Museum Lichtspiele“ seit 1977 ununterbrochen gezeigt wird.
Und Kult ist nicht nur das Stück selbst, sondern auch das aktive Mitwirken der Zuschauer: viele verkleiden sich als Bühnenfiguren und „unterstützen“ einzelne Handlungsstränge durch den Einsatz diverser Utensilien, wie z. B. Wasserpistolen, die den Regenschauer simulieren, durch den Brad und Janet zu Beginn laufen müssen, um ins Schloss zu kommen.
Das Westfälische Landestheater Castrop-Rauxel sorgt mit seinem versierten Team für ein gelungenes Revival des Klassikers auf der deutschen Bühne, für den richtigen Ton sorgt das Lippe-Saiten-Orchester unter der Leitung von Tankred Schleinschock.