(ots) – Bei mehr als 300.000 Männern in Europa wird Schätzungen zufolge Jahr für Jahr Prostatakrebs festgestellt. Das Magazin Reader’s Digest widmet sich in seiner April-Ausgabe 2013 der Krankheit und schildert ausführlich die aktuellen Behandlungsmethoden. Grundsätzlich gilt: Nicht jede Prostatakrebs-Erkrankung erfordert automatisch einen operativen Eingriff, denn in vielen Fällen warten die Ärzte erst einmal ab, wie sich die Krankheit entwickelt.
Eine der neuesten Diagnosemöglichkeiten ist die „Multiparametrische Magnetresonanz-Tomografie“, die es seit einigen Jahren in Deutschland und den USA gibt. Mit dieser Technik erhalten die Ärzte detaillierte Bilder des Prostatakarzinoms. Die Mediziner wissen dann, wo es sitzt, wie groß es ist und ob es das Leben des Erkrankten bedroht. Patienten, bei denen ein langsam wachsender Tumor festgestellt wird, kommen im Regelfall in die sogenannte „aktive Überwachung“.
Dabei werden über mehrere Jahre hinweg PSA-Tests und Biopsien vorgenommen, ohne dass es dabei automatisch zur Behandlung kommt. Bei der „Fokaltherapie“ hingegen konzentriert sich die Behandlung darauf, die komplette Prostatadrüse und damit den Krebs zu zerstören. Folgeuntersuchungen haben ergeben, dass auf diesem Weg die Heilungschancen gleich gut sind und geringere Nebenwirkungen auftreten als bei Standarduntersuchungen. Experten sehen in dieser Therapie deshalb für die Zukunft die gute Möglichkeit, kleine, gut abgegrenzte Tumore zu bekämpfen.
Anders stellt sich laut Reader’s Digest die Situation dar, wenn festgestellt wurde, dass das Karzinom bösartig ist. Dann wird die Prostatadrüse entfernt. Bisher wird dafür bei der Operation der Unterbauch aufgeschnitten. Neue Techniken machen es möglich, dass Roboter mithilfe von winzigen Schnitten in die Bauchwand eine 3-D-Kamera einführen und damit der herkömmliche Eingriff überflüssig wird. Der Chirurg kann den Eingriff vielmehr am Monitor verfolgen und entfernt mit den winzigen Roboterarmen und seinem Werkzeug die Prostata.
Bei Patienten, die keine Narkose vertragen, setzen die Ärzte auf eine Behandlung durch „Bestrahlung“. Sie gehört nach den bisherigen Erkenntnissen zu den wirkungsvolleren Behandlungsformen des Prostatakarzinoms. Ein weiteres Verfahren zur Bekämpfung der Krankheit ist der „hoch intensiv fokussierte Ultraschall“. Mit dieser Methode werden die Krebszellen durch Schallwellen anstatt mit Strahlen behandelt. Dabei werden Ultraschallwellen gezielt auf die Krebszellen gerichtet, damit auf 90 Grad erhitzt und somit binnen weniger Sekunden zerstört. Auch wenn die Nebenwirkungen sich in Grenzen halten, ist dieses Verfahren noch in der Erprobung. Aus Sicht von Medizinexperten könnte es langfristig aber die Behandlung von Prostatakrebs revolutionieren.
Quelle: http://www.readersdigest.de