Beim Geschmack kommt es auch auf das Besteck an

Das Geschmackserlebnis ist ein Zusammenspiel von vielen verschiedenen Faktoren. Auch Größe, Farbe und Gewicht des Essbestecks beeinflussen die Geschmacksqualität. Das lässt eine britische Studie vermuten. In drei Experimenten untersuchten die Wissenschaftler der Abteilung experimentelle Psychologie der Universität Oxford, wie Gewicht und Aussehen von Messer, Gabel & Co. die Wahrnehmung beim Essen beeinflussen.

Im ersten Versuch standen Größe und Gewicht des Essbestecks im Vordergrund. 35 Probanden sollten Joghurt mit fünf verschiedenen Löffeln probieren. Es handelte sich um zwei Teelöffel und zwei Esslöffel aus Plastik, von denen je einer beschwert war. Der fünfte Löffel war aus Plastik, sah aber wie Edelstahlware aus. Offenbar ist nicht das absolute Gewicht entscheidend, sondern die an das Material gestellte Erwartung, erklären die Wissenschaftler. War etwa der Plastiklöffel zu schwer, empfanden die Probanden den Joghurt als wässrig und von geringer Qualität. Joghurt aus Teelöffeln schmeckte den Teilnehmern süßer als aus Esslöffeln. Das mag daran liegen, dass ein Teelöffel typischerweise für Süßspeisen verwendet wird und das Gehirn ihn mit dieser Geschmacksrichtung verbindet.

Im zweiten Versuch wurde der Einfluss der Farbe auf die Wahrnehmung des Essens getestet. Dazu servierten die Wissenschaftler 40 Probanden weißen und rosafarbenen Joghurt auf roten, blauen, grünen, weißen und schwarzen Plastiklöffeln. Auf einem weißen Löffel empfanden die Teilnehmer den weißen Joghurt als sehr süß, angenehm und von hoher Qualität – auf einem schwarzen Löffel als am wenigsten süß. Bei den anderen Farben gab es keine prägnanten Unterschiede. Daher schließen die Forscher, dass vor allem der Kontrast zwischen Essen und Besteck das Geschmacksempfinden bestimmt.

Im dritten Experiment wurde der Einfluss der Besteckform getestet. Dazu sollten 30 Probanden ein Stück jungen milden und gereiften würzigen Käse mit einem Messer, einem Zahnstocher, einer Gabel und einem Löffel probieren. Für die Teilnehmer schmeckte das Stück vom Messer am salzigsten. Die Forscher führen diesen Effekt darauf zurück, dass im Allgemeinen nicht vom Messer gegessen wird und dies der Erwartungshaltung widerspricht.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.flavourjournal.com/content/2/1/21

Das kleine Kompost-Einmaleins für den Garten

Kompost ist ein Gewinn für jeden Garten. Er enthält alle wichtigen Pflanzennährstoffe, fördert das Bodenleben, speichert Wasser und schützt den Boden vor Erosion durch Wind und Regen. Zudem können organische Abfälle aus Küche und Garten durch das Kompostieren perfekt recycelt werden.

Ideal für die Kompostherstellung in kleineren Gärten sind sogenannte Rotteboxen aus Holz oder Kunststoff. Für den eigentlichen Rotteprozess sind verschiedene Arten von Mikroorganismen verantwortlich. Sie wandeln das organische Ausgangsmaterial in wertvollen Kompost um. Die hohe Kunst des Kompostierens besteht darin, optimale Bedingungen für die Kleinstlebewesen zu schaffen, also vor allem genügend Sauerstoff, Wasser und Nahrung zur Verfügung zu stellen.

Entscheidend für den Rotteprozess ist vor allem eine optimale Feuchtigkeit. Um ein Austrocknen des Rottematerials zu vermeiden, sollten die Boxen gut geschützt vor Wind und Sonne aufgestellt werden. Bringt man sehr trockenes Material ein wie z. B. Laub, macht eine zusätzliche Befeuchtung Sinn. Wird es jedoch zu nass, verdichtet sich das Material leicht, was schnell zu Sauerstoffmangel führen kann. Deshalb empfiehlt es sich, den Boden des Behälters etwa zehn Zentimeter hoch mit Holzhäcksel einzustreuen. Die Häckselschicht wirkt wie eine Drainage und verhindert auf diese Weise Staunässe.

Beim Befüllen des Behälters mit organischen Abfällen kommt es auf eine gute Mischung an. So kombiniert man etwa große Mengen an frisch geschnittenem Gras am besten mit strukturreichen Stoffen wie Stroh oder Holzhäcksel. So lässt sich vermeiden, dass ein luftundurchlässiger Brei entsteht. Darüber hinaus gilt die Empfehlung, Nasses mit Trockenem, Frisches mit Altem und Faseriges mit Matschigem zu verarbeiten, um Struktur, Wassergehalt und Nahrungsangebot in der Box optimal zu gestalten. Schalen von Zitrusfrüchten sind eher ungünstig, da sie von Mikroorganismen kaum aufgeschlossen werden. Zeitungspapier kann dagegen problemlos mitkompostiert werden.

Zur Impfung eines neu angelegten Kompostbehälters mit Mikroorganismen genügt es in der Regel, zwei bis drei Schaufeln reifen Kompost beizumischen. Schichtet man große Mengen an Rottematerial auf einmal in den Behälter, kann sich das Material im Kern auf bis zu 50 Grad Celsius erwärmen. Diese Selbsterhitzung ist durchaus erwünscht, da auf diese Weise Unkrautsamen und Krankheitserreger abgetötet werden. Nach etwa vier bis sechs Monaten hat sich bei günstigen Rottebedingungen der gewünschte Kompost gebildet. Die optimale Zeit für die Ausbringung sind Frühjahr und Sommer. Da Kompost seine Wirkung langsam entfaltet, reicht eine Düngung im Abstand von zwei bis drei Jahren völlig aus.

Jürgen Beckhoff, www.aid.de

aid-Heft „Kompost im Garten“, Bestell-Nr.: 61-1104, Preis: 2,00 Euro, www.aid-medienshop.de

Reh, Wildschwein & Co.: Wildfleisch genießen

Wild ist traditionell in der kalten Jahreszeit sehr beliebt. Das Fleisch schmeckt besonders aromatisch und lässt sich vielseitig und raffiniert zubereiten. Zudem liefert es wertvolle Nährstoffe und ist ein sehr mageres Fleisch – mit Ausnahme des Wildkaninchens und des Wildschweins. Für die Zubereitung braucht man keine besonderen Fertigkeiten. Der Braten wird schön zart, wenn man die sehnige Außenhaut des Fleisches entfernt. Durch das Spicken und Umwickeln mit Speck wird das Fleisch zwar nicht saftiger, es entsteht jedoch der Eindruck, da man das Fett des Specks zusammen mit dem Fleisch isst. Das Fett selbst bleibt an der Oberfläche und dringt nicht ins Fleisch ein. Besonders zart gelingt das Wildbret, wenn Sie es über Nacht an einem kühlen Ort in eine leicht gesalzene Brühe aus Wildknochen einlegen.

Aus gesundheitlichen und hygienischen Gründen sollte Wild nicht roh oder rosa angebraten gegessen werden. Das Fleisch ist so lange zu erhitzen, bis die Kerntemperatur für mindestens zwei Minuten 70 Grad Celsius oder mehr erreicht hat, um möglicherweise vorhandene Krankheitserreger abzutöten. Machen Sie die Garprobe: Wenn das Fleisch beim Eindrücken mit dem Finger nicht mehr nachgibt, ist das Stück durchgegart. Der austretende Saft sollte nicht mehr rosa, sondern klar sein.

Rund die Hälfte des hierzulande gegessenen Wildfleisches stammen aus Deutschland – als Wildbret aus der Jagd oder der Gatterhaltung. Wildschwein wird nach wie vor am häufigsten verzehrt, gefolgt vom Reh. Hirsch- und Hasenfleisch werden oft aus osteuropäischen Ländern, Spanien, Großbritannien und Neuseeland eingeführt.

Bratfertig zerlegtes Wildbret erhalten Sie im darauf spezialisierten Fleischerfachgeschäft. Es stammt meist aus Revieren der Region. Beim Revierinhaber, Jäger oder beim Forstamt bekommen Sie ganze Tiere im Haar- oder Federkleid, aber auch küchenfertige Teile. Supermärkte bieten meist Wildfleisch aus der Gatterhaltung sowie tiefgefrorenes Wildfleisch aus Übersee und Osteuropa an.

Achten Sie beim Einkauf auf die für die jeweilige Wildart typische Fleischfarbe und den Geruch: Das Fleisch vom Rehwild ist beispielsweise rotbraun, das vom Rotwild dunkelbraun. Ein angenehmer, leicht säuerlich aromatischer Geruch ist beispielsweise für Reh und Wildschwein typisch. Generell darf das Fleisch nicht schwärzlich schimmern oder unangenehm riechen.

Dr. Claudia Müller, www.aid.de

Weitere Informationen:

www.aid.de/verbraucher/saisonales.php

aid-Heft „Wild und Wilderzeugnisse“, Bestell-Nr. 1341, Preis: 2,50 Euro, www.aid-medienshop.de

Fragen rund um das Wildfleisch beantworten Ernährungswissenschaftler des aid infodienst im Expertenforum „Sie fragen – aid antwortet“ auf was-wir-essen.de.

Käse Rezepte: Spargel-Schinkenröllchen

Käse Rezepte: Spargel-Schinkenröllchen Foto: Wirths PR
Käse Rezepte: Spargel-Schinkenröllchen
Foto: Wirths PR

Spargel-Schinkenröllchen
(für 4 Personen)

1 TL Butter
1 Prise Zucker
Salz
24 Stangen weißer Spargel
200 g Emmentaler
8 Scheiben gekochter Schinken (nicht zu dünn geschnitten)
etwas fein gehackte Petersilie

Spargel mit dem Spargelschäler oder einem scharfen Messer schälen und die Endstücke abschneiden. In einem breiten Topf Wasser mit 1 TL Butter, Zucker und etwas Salz erhitzen und die Spargelstangen hinein geben. Je nach Dicke der Stangen zugedeckt 12 bis 15 Minuten kochen. Inzwischen den Käse in 16 Scheiben schneiden. Je nach Form die Schinkenscheiben rechteckig schneiden. Jeweils 3 Stangen Spargel in eine Schinkenscheibe einwickeln und mit Emmentaler belegen. Im vorgeheizten Backofen bei 200 °C einige Minuten überbacken, bis der Käse schmilzt. Mit Petersilie bestreut servieren.

Pro Person: 253 kcal (1059 kJ), 26,2 g Eiweiß, 16,2 g Fett, 0,6 g Kohlenhydrate

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