Umfrage belegt: Mietpreisbremse würgt Investitionen ab

Der Neubau von Wohnungen wird zurückgehen und die Mietpreisbremse wird ihr Ziel, das Angebot an preisgünstigen Wohnungen zu vergrößern, nicht erreichen. Das ist das Ergebnis einer Ad-hoc-Umfrage* des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen bei den von ihm vertretenen Wohnungsunternehmen. Über 80 Prozent der Unternehmer gehen danach davon aus, dass weniger Wohnungen gebaut werden, sollte die Mietpreisbremse in der beratenen Form beschlossen werden. Kein einziger Unternehmer erwartet, dass es aufgrund der Mietpreisbremse mehr preisgünstige Wohnungen geben wird.

Über die Hälfte der Unternehmer ist der Meinung, dass die Mietpreisbremse – wenn sie wirklich beschlossen wird – unbedingt an eine steuerliche Förderung des Wohnungsneubaus gekoppelt werden muss. Über 80 Prozent sind sich sicher, dass die Mietpreisbremse negative Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt haben wird.

„Mietpreisbremsen sind völlig kontraproduktiv. Sie führen grundsätzlich nicht dazu, dass Wohnen bezahlbarer wird und würgen Investitionen ab“, erläutert Axel Gedaschko, Präsident des GdW, das Ergebnis. „Die einzige Lösung für die Wohnungsknappheit in Ballungsgebieten: Wir brauchen mehr Wohnungsneubau. Daher muss eine Mietpreisbremse – wenn sie denn beschlossen wird – unbedingt mit einer Förderung des Wohnungsneubaus verbunden werden“, so der GdW-Chef.

Das geplante Absenken der Modernisierungsumlage auf 10 Prozent und eine gleichzeitige Befristung der Umlage sehen die Unternehmer der Wohnungswirtschaft ebenso kritisch. 84 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass eine zeitliche Befristung der Modernisierungsumlage Modernisierungsmaßnahmen wirtschaftlich untragbar macht. 76 Prozent sind der Meinung, dass ein Absenken der Modernisierungsumlage zu einem Rückgang der Modernisierungstätigkeit führen wird. Über 70 Prozent erwarten, dass die Mieten durch die geplante Regelung sogar deutlich steigen werden, da im Falle einer Modernisierung künftig die volle Umlage auf die Miete aufgeschlagen werden muss.

„Das Absenken der Modernisierungsumlage auf 10 Prozent und eine gleichzeitige Befristung der Umlage führt nicht zu bezahlbareren Mieten, sondern erreicht genau das Gegenteil“, erläutert Gedaschko. „Schon heute legen viele Wohnungsunternehmen nicht die volle Modernisierungsumlage auf ihre Mieter um, da diese sich das in vielen Fällen gar nicht leisten können. Mit der nun geplanten zeitlichen Befristung der Modernisierungsumlage werden die Vermieter künftig gezwungen sein, von Anfang an die volle Modernisierungsumlage zu erheben, um ihre Kosten überhaupt refinanzieren zu können.

Das bedeutet: Die Mieten steigen.“ Gerade in angespannten Märkten werde es darüber hinaus zu einer weiteren Verringerung von Modernisierungen kommen, da sich die Modernisierungen aus Sicht des Investors kaum noch rechnen. Angesichts der ehrgeizigen Klimaschutz- und Energieeinsparziele zur Energiewende wäre die zeitliche Befristung gerade für energetische Sanierungen das falsche Signal. Eine mögliche Bereitstellung von mehr Fördermitteln könnte dies nicht kompensieren. Der GdW fordert dazu auf, im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens von der zeitlichen Befristung der Modernisierungsumlage abzusehen und sicherzustellen, dass die Kosten einer Modernisierung von der Mietpreisbremse ausgenommen bleiben.

www.gdw.de

Weinjahrgang 2013: Kleine Ernte und gute Qualitäten

Die diesjährige Weinernte ist in den 13 deutschen Anbaugebieten abgeschlossen. Trotz nicht optimaler Witterungsbedingungen sind die 179 Winzer- und Weingärtnergenossenschaften von Baden bis Saale-Unstrut insgesamt zufrieden mit der Lesequalität. Allerdings fallen die Ernteergebnisse in den einzelnen Anbaugebieten sehr unterschiedlich aus. Erste Hochrechnungen gehen von einer genossenschaftlichen Weinernte von 2,3 Mio. hl und damit einer unterdurchschnittlichen Menge aus.

„Der Weinjahrgang ist von einem außergewöhnlichen Witterungsverlauf im Jahr 2013 geprägt“, so Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV). Der lange Winter und das feucht kalte Frühjahr führten in den meisten Regionen zu einem um drei Wochen späteren Austrieb der Reben. Dem folgte ein heißer Sommer mit einer langen Reifezeit, so dass Ende September mit der Lese gestartet wurde. Insgesamt sind die Winzergenossenschaften zufrieden mit dem Qualitätsniveau der eingebrachten Ernte, die besser als die ursprünglichen Prognosen ausgefallen ist. Allerdings blieben die ganz hohen Mostgewichte aus. „Es wird deutlich weniger Spät- und Auslesen geben“, erwartet Nüssel.

Mengeneinbußen vor allem bei den spät reifenden Sorten führen dazu, dass die ersten Schätzungen nicht erfüllt wurden. Vor allem die genossenschaftlich geprägten Anbaugebiete Baden, Hessische Bergstraße, Mosel und Württemberg müssen quantitative Einbußen verkraften. Lediglich in Franken und Rheinhessen wurden die Ernteerwartungen erfüllt. Die Winzergenossenschaften werden ausgesprochen frische, fruchtbetonte Weine mit einem eleganten Fruchtaroma bieten, die den Wünschen der Verbraucher, der Gastronomie und des Handels entsprechen.

Getrübt werden die wirtschaftlichen Perspektiven durch anhaltende Kostensteigerungen bei Glas, Kartonagen und Etiketten sowie durch höhere Personalaufwendungen in Folge von Tarifabschlüssen. Deutlich steigende Energiekosten führen zu erheblichen Mehrbelastungen bei den Winzergenossenschaften. Eine Kompensation dieser Verteuerungen durch Preisanpassungen ist in einzelnen Regionen auch aufgrund des niedrigen Bestandsniveaus zu erwarten, um den Markt bedienen zu können.

Die Adressen der deutschen Winzergenossenschaften finden Sie: www.deutsche-winzergenossenschaften.de, Weitere Informationen: Stefan Kolb, DRV-Weinwirtschaft, Tel. 030 856214-404, wein@drv.raiffeisen.de.

www.raiffeisen.de/

Philippinen: ASB entsendet Nothilfeteam

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) entsendet am Dienstag, den 12. November 2013, ein Nothilfeteam auf die Philippinen. Das Team besteht aus dem Nothilfe-Experten Axel Schmidt (37) vom ASB-Bundesverband sowie Alex Robinson (44), Länderdirektor des ASB Indonesien. Die beiden ASB-Helfer werden am Mittwoch in der Katastrophenregion eintreffen und voraussichtlich von Cebu weitere Hilfsmaßnahmen einleiten.

Außerdem sondiert der ASB die Möglichkeiten für die Entsendung seiner Schnell-Einsatz-Teams (FAST) zur basismedizinischen Versorgung der Bevölkerung bzw. den Einsatz einer mobilen Trinkwasseranlage in der Katastrophenregion.

www.asb.de

Kaufkraft Europa für 2013/14

Die aktuelle Studie „GfK Kaufkraft Europa 2013/2014“ von GfK untersucht die regionalen Niveauunterschiede in der Kaufkraft der Verbraucher in 42 europäischen Ländern. Auf Länderebene reicht das Spektrum dabei vom 4,5-Fachen des Europadurchschnitts in Liechtenstein bis zu einem Zehntel dieses Durchschnittswerts in Moldawien.

Laut der GfK Kaufkraftstudie stehen den europäischen Verbrauchern für das Jahr 2013 insgesamt etwa 8,62 Billionen Euro für ihre gesamten Ausgaben sowie zum Sparen zur Verfügung. Dies entspricht einer Kaufkraft von 12.890 Euro pro Einwohner im Durchschnitt der 42 Studienländer.

In den 42 betrachteten Ländern gibt es weiterhin beträchtliche Unterschiede in der Summe, die die privaten Verbraucher für ihre Konsumausgaben zur Verfügung haben.
Unverändert steht Liechtenstein auf Rang eins – mit einer pro-Kopf Kaufkraft von 58.844 Euro. Die Schweizer folgen mit 36.352 Euro auf Rang zwei, und Norwegen hält mit 31.707 Euro pro Kopf Rang drei. Moldawien bildet mit nur rund 1.284 Euro pro Kopf weiterhin das Schlusslicht. Das ist nicht mal ein Zehntel des rechnerischen europäischen Durchschnitts, den in etwa Spanien mit rund 12.370 Euro pro Kopf repräsentiert.

Von der allgemeinen Kaufkraft müssen die Menschen alle Ausgaben für Essen, Wohnen und Dienstleistungen sowie Konsumwünsche bestreiten. Die Einwohner der kaufkraftstärksten Länder Europas müssen zwar einen großen Teil ihres Einkommens in Mieten und allgemein teurere Lebenshaltungskosten investieren. Für den Konsum über das Lebensnotwendige hinaus bleibt ihnen jedoch erheblich mehr Geld übrig als den Verbrauchern in kaufkraftschwachen Ländern.

Das europaweite pro-Kopf Wachstum zum Vorjahr (revidiert) liegt bei 0,39 Prozent und damit unterhalb der von der EZB für 2013 angesetzten Inflationsrate von 1,5 Prozent. Die GfK Kaufkraftstudie betrachtet – zwecks einer bis zur feinsten regionalen Ebene einheitlichen Vergleichsbasis – die nominale Kaufkraft in Euro. Die Wechselkurse der nicht Euro-Länder beziehen sich auf die Angaben von Eurostat zum 8. August 2013.

Top 10 nach Kaufkraft je Einwohner

​Rang
Land   ​Einwohner
Kaufkraft 2013
in Millionen Euro
Kaufkraft 2013
pro Kopf in Euro
​Europa-
index
*
​1
​Liechtenstein ​36.475 ​2.146,4 ​58.844 ​456,5
​2
​Schweiz
​7.954.662 ​289.162,7 ​36.351 ​282,0
3
​Norwegen
​5.051.275 ​160.162,8 ​31.707 ​246,0
​4
​Luxemburg
​537.039 ​15.136,4 ​28.185 ​218,6
​5 ​Schweden ​9.555.893 ​206.793,4 ​21.640 ​167,9
​6
​Österreich
​8.443.018 ​179.797,6 ​21.295 ​165,2
​7
​Dänemark
​5.602.628 ​118.555,5 ​21.161 ​164,2
​8 ​Deutschland 8​1.843.743 ​1.687.700,0 ​20.621 ​160,0
​9 ​Frankreich 63.088.990 ​1.234.345,9 ​19.565 ​151,8
​10 ​Finnland ​5.426.674 ​105.523,7 ​19.445 ​150,9
​Europa ​670.578.729
​8.622.034,8

 

(rund 8,6 Bil. Euro)
​12,890 ​100
 Quelle: © GfK Kaufkraft Europa 2013 / 2014
* Index je EW.; Europadurchschnitt = 100

Regionsvergleiche in und zwischen verschiedenen Ländern

Nordeuropa aus der Perspektive Norwegens

Die Norweger liegen europaweit auf Rang drei, und auch ihre nordischen Nachbarn Schweden (Rang 5), Dänemark (Rang 7) und Finnland (Rang 10) schneiden im Europavergleich hervorragend ab. Außer Island (Rang 13) sind alle innerhalb der Top 10 des Europarankings nach Kaufkraft je Einwohner zu finden.

Dabei liegen die Norweger im rechnerischen Schnitt rund 10.000 Euro vor den Schweden mit 21.640 Euro pro Kopf. Was das potenzielle Gesamtmarktvolumen angeht, muss sich Norwegen allerdings Schweden geschlagen geben: Die rund 9,5 Millionen Schweden haben eine Gesamtkaufkraft von 206 Milliarden Euro, während die rund 5 Millionen Norweger es trotz einer fast 50 Prozent höheren pro-Kopf-Kaufkraft „nur“ auf 160 Milliarden Euro bringen.

Innerhalb der Regionen bestehen zwar Kaufkraftunterschiede, aber längst nicht so starke wie in zentral- und osteuropäischen Ländern: Auf Ebene der 90 „Oekonomiske Regionar“ öffnet sich die Schere von einem Landesindex von 121,3 in Baerum, über Stavanger auf Rang 2 (Index: 111,9) und Oslo auf Rang 3 (Index: 111,0) bis Nord-Gudbrandsdalen mit einem Index von 87,3.

Die Bewohner dieser „ärmsten“ Region Norwegens haben allerdings im Durchschnitt pro Kopf 27.676 Euro zur Verfügung. Das sind 34 Prozent mehr als der deutsche Bundesdurchschnitt und in etwa so viel wie der Landkreis Ebersberg, der im deutschen Kreisranking auf Platz 6 kommt. Die Bewohner Reykjaviks, des kaufkraftstärksten Kreises in Island, kommen mit 19.289 Euro pro Kopf an die „ärmsten Norweger“ bei weitem nicht heran. Ebenso wenig die Bewohner der Hauptstadt Schwedens, Stockholm, mit 26.459 Euro.

​Land Haupstadt ​Einwohner ​Kaufkraft 2013
pro Kopf in Euro
​Europa-
index
​Landes-
index
​Norwegen ​Oslo ​623.966 ​35.182 ​272,9 ​111,0
​Schweden ​Stockholm ​881.235 ​26.459 ​205,3 ​122,3
​Dänemark ​Kopenhagen 559.440 20.154 156,4 95,2
​Finnland ​Helsinki ​603.968 ​23.239 180,3 ​119,5
​Island ​Rejkjavik ​119.764 ​19.289 149,6 ​109,6
Quelle: © GfK Kaufkraft Europa 2013 / 2014
* Index je EW.; Europadurchschnitt = 100

 

Zentral-Osteuropa aus der Perspektive Polens

Polen liegt mit seiner Kaufkraft von 5.870 Euro je Einwohner im europäischen Ranking auf Platz 28 und damit (noch) im unteren Drittel: Im Schnitt verfügen die Einwohner Polens jeweils etwa über die Hälfte des europäischen Kaufkraft-Durchschnitts (12.890 Euro). Das entspricht zugleich einer Kaufkraft, die doppelt so hoch ist wie in Bulgarien (2.919 Euro pro Kopf).

Im Vergleich mit seinen Nachbarländern findet sich Polen mitten im Spannungsfeld der europäischen Kaufkraftschere: Während die deutschen Nachbarn über 20.621 Euro jährlich verfügen, müssen die Ukrainer mit einem Zehntel dieser Summe (2.206 Euro jährlich) haushalten.

​Land ​GfK Kaufkraft 2013
je Einwohner in Euro
​Europaindex
​Deutschland ​  20.621 ​160,0
Europa (42 Länder) 12.890 ​100,0
​Polen ​     5.870 ​45,5
​Ukraine ​     2.206 ​17,1
Quelle: © GfK Kaufkraft Europa 2013 / 2014
* Index je EW.; Europadurchschnitt = 100

 
Der einwohnerstärkste Kreis Polens ist Warschau. Dort haben die Einwohner mit 10.478 Euro auch die höchste Kaufkraft des Landes zur Verfügung. Wroclaw (Breslau), die viertgrößte Stadt Polens liegt mit 7.929 Euro je Einwohner im Kaufkraftranking auf Platz 6 im polnischen Vergleich, vor Poznan mit einer Kaufkraft von 7.431 Euro auf Platz zwölf. Zu den wohlhabendsten Kreisen Polens gehören neben der Hauptstadt Warschau auch ihre so genannten Speckgürtel (Piaseczyński, Pruszkowski, Warszawski Zachodni und Grodziski).

​Land ​Kreis ​Einwohner
​Kaufkraft 2013
pro Kopf in Euro
Europa-
index
​Deutschland ​Berlin ​3.501.872 ​18.757 ​145,5
​Slovakei ​Bratislava (Bratislava I
– Bratislava V)
​​415.589 ​11.608 ​90,1
​Polen ​Warschau (Warszawa)
1.715.517
​10.478 ​81,3
​Tschechische
Republik
​Prag (Hlavni mesto Praha) ​1.246.780 ​9.579 ​74,3
​Moldawien ​Chisinau ​800.601 ​1.848 ​14,3
 Quelle: © GfK Kaufkraft Europa 2013 / 2014
* Index je EW.; Europadurchschnitt = 100

 
Die Kaufkraftspreizung ist in Polen besonders hoch. In der Tschechischen Republik liegt die Kaufkraft in der Hauptstadtregion Hlavni mesto Praha schon etwa 30 Prozent höher als der Landesdurchschnitt, doch die Hauptstadt Polens setzt sich noch deutlicher von den restlichen Regionen des Landes ab: In Warschau liegt die Kaufkraft je Einwohner 78,5 Prozent über dem Landesdurchschnitt und 112,5 Indexpunkte über der kaufkraftschwächsten polnischen Region, Przemyski (Landesindex: 66). In Norwegen liegt die Hauptstadt Oslo nur 11 Prozent über dem Landesschnitt.

West- und Südeuropa aus der Perspektive Portugals

Im europäischen Vergleich liegen die Portugiesen mit einer Kaufkraft von 10.018 Euro pro Kopf auf dem 20. Platz und damit hinter ihren spanischen Nachbarn auf der iberischen Halbinsel (Rang 17) sowie den südeuropäischen Mittelmeerstaaten Malta (Rang 19), Zypern (Rang 18) und Italien (Rang 15). Im Vergleich zum Vorjahr erzielen die Portugiesen eine höhere pro-Kopf- Kaufkraft als die Griechen und wandern im Europaranking einen Platz nach oben. Die Gesamtkaufkraft der 10,8 Millionen Griechen liegt dennoch weiterhin leicht über der der 10,5 Millionen Portugiesen. Dies liegt auch daran, dass die pro-Kopf Kaufkraft in einigen südeuropäischen Ländern weniger aussagekräftig ist als die Kaufkraft je Haushalt. Diese ist etwa in Griechenland viel höher als in Portugal, da die durchschnittliche Haushaltsgröße über der von Portugal liegt.

​Europarang
2013 
​Land ​Einwohner
​Europaindex pro Kopf*  
​Europaindex pro Haushalt*
​Differenz Europaindex pro Haushalt zum Europaindex pro Kopf
​21 ​Griechenland
 10.815.197
​77,3 ​90,5 ​+13,2
​20 ​Portugal ​10.487.289 ​77,7 ​79,7 ​+2,0
​17 ​Spanien ​47.265.321 ​96,0 ​102,2 ​+6,2
​15 ​Italien ​59.685.227 ​123,7 ​112,0 ​-11,7
​8 ​Deutschland
81.843.743
​160,0 ​128,9 ​-31,1
Quelle: © GfK Kaufkraft Europa 2013 / 2014
* Durchschnitt = 100

 

Innerhalb Portugals zeigt sich eine starke Spreizung der Kaufkraft. Die Einwohner des Bezirkes (Distrito) Lissabon verfügen im Schnitt über eine Kaufkraft von 14.145 Euro. Damit erreichen sie einen Landesindexwert von 141,2 und liegen sogar über dem europäischen Durchschnitt. Hingegen haben die Bewohner der Ilha do Corvo, einem Teil der Inselgruppe der Azoren, durchschnittlich nur 6.443 Euro pro Kopf (Landesindex: 64,3). Dies entspricht der Hälfte der verfügbaren Kaufkraft im europäischen Vergleich.

Auch innerhalb der ebenfalls von der Wirtschaftskrise stark getroffenen Länder Irland und Griechenland zeigen sich hohe regionale Unterschiede bezüglich der Kaufkraft. In Griechenland verfügen die Einwohner des kaufkraftstärksten Regionalbezirks im Athener Norden über eine durchschnittliche pro-Kopf Kaufkraft von 13.805 Euro. Dies ist mehr als doppelt so viel wie die Bewohner des Regionalbezirks Ilia im Nordwesten des Peloponnes  zur Verfügung haben. In Irland beträgt die Differenz zwischen der Region Dun Laoghaire-Rathdown südlich der Haupstadt Dublin und dem County Donegal im Norden etwa 47 Prozent.

West- und Südeuropa aus der Perspektive Portugals

Rund 7,2 Millionen Serben teilen sich eine Kaufkraftsumme von knapp 22 Milliarden Euro. Mit einer GfK Kaufkraft von 3.032 Euro pro Einwohner im Jahr 2013 liegt Serbien deutlich hinter dem Europadurchschnitt von 12.890 Euro. Als EU Beitrittskandidat ist die Entwicklung des südosteuropäischen Landes von besonderem Interesse. Die Zunahme ausländischer Investoren in Serbien zeigt das Potenzial des Landes, insgesamt bleibt die Kaufkraft Serbiens dieses Jahr aber unverändert auf Rang 34.

Die Hauptstadtregion Belgrad vereint rund 23% der Einwohner und fast 30% der Kaufkraftsumme Serbiens und liegt mit einer durchschnittlichen Kaufkraft von 3.891 € je Einwohner ca. 28% über dem Landesdurchschnitt. An zweiter Stelle kommt die nördliche Region Vojvodina mit einer überdurchschnittlichen pro-Kopf-Kaufkraft (Landesindex: 103,9). In dieser Region nimmt der Kreis Juzno-Backi, der u.a. die Stadt Novi Sad enthält, eine herausragende Stelle mit einem Landesindexwert von 117,8 ein, den zweitbesten Wert nach dem Hauptstadtkreis Belgrad. Die südlichen Regionen Sumadija i zapadna Srbija und Juzna i istocna Srbija weisen unterdurchschnittliche Werte auf. Besonders kaufkraftarm sind die Kreise an der südöstlichen Grenze des Landes.

Die GfK Kaufkraft der Nachbarländer Serbiens ist heterogen: Staaten, die bereits der EU beigetreten sind – Rumänien, Ungarn, Kroatien – verfügen über eine höhere Kaufkraft. Die Ausnahme bildet hierbei Bulgarien mit einer Kaufkraft von 2.919 Euro.

Montenegro, wie Serbien EU-Beitrittskandidat, weist eine knapp 50 Prozent höhere Pro-Kopf Kaufkraft als Serbien auf. Mazedonien, ebenfalls ein EU-Beitrittskandidat der Region, liegt mit einer Kaufkraft von 2.714 Euro vier Ränge hinter Serbien. Die Einwohner der anderen potenziellen EU-Kandidatenländer Albanien, Bosnien-Herzogowina und Kosovo haben allesamt eine deutlich geringere Kaufkraft.

Nachbarländer Serbiens

​Ranking 2013 ​Land ​Einwohner
​Kaufkraft 2013

 

pro Kopf in Euro
​Europa
i
n
dex*
​30 ​Kroatien ​4.284.889 ​5.208 ​40,4
​31 ​Ungarn ​9.908.798 ​5.009 ​38,9
​32 ​Montenegro ​622.008 ​4.541 ​35,2
​33 ​Rumänien ​20.121.641 ​3.491 ​27,1
​34 ​Serbien ​7.199.077 ​3.032 ​23,5
​35 ​Bulgarien ​7.364.570 ​2.919 ​22,6
Quelle: © GfK Kaufkraft Europa 2013 / 2014
* Index je EW.; Europadurchschnitt = 100

Zur Studie

Die Kaufkraft bezeichnet das verfügbare Einkommen ohne Steuern und Sozialabgaben inklusive Transferleistungen und wird pro Kopf und Jahr in Euro und als Index ausgewiesen. Die GfK Kaufkraft bezieht sich auf die nominalen verfügbaren Einkommen, das heißt die Werte sind nicht inflationsbereinigt. Basis der Berechnung sind neben Daten der Einkommensteuerstatistik einschlägige Statistiken zur Berechnung von Transferleistungen sowie Prognosewerte der Wirtschaftsinstitute.

Die Gesamtsumme der GfK Kaufkraft wird von der Bevölkerung sowohl für private Konsumausgaben aber ebenso auch für monatliche Fixkosten wie Mieten, Energiekosten, private Altersvorsorge und Versicherungen sowie andere Ausgaben, beispielsweise Urlaub oder Verkehr, verwendet.

Die Studie GfK Kaufkraft Europa wird jährlich flächendeckend für 42 europäische Länder berechnet, bis zur Ebene der Gemeinden und Postleitzahlen. Die Studie 2013/2014 ist ab sofort auf neuestem Daten- und Gebietsstand, inklusive Daten zu Einwohnern und Haushalten, verfügbar. GfK bietet im Bereich Geomarketing passende digitale Landkarten für ganz Europa an.

International agierende Unternehmen brauchen möglichst genaue Vorher-sagen, wie viel Geld den Verbrauchern in den Ländern zur Verfügung steht. Die GfK Kaufkraft Europa wird etwa zur internationalen Vertriebs- und Expansionsplanung, Filialnetzoptimierung oder im Controlling eingesetzt.

Über GfK

GfK ist eines der größten Marktforschungsunternehmen weltweit. Annähernd 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erforschen, wie Menschen leben, denken und konsumieren. Dabei setzt GfK auf permanente Innovation und intelligente Lösungen. So liefert GfK in über 100 Ländern das Wissen, das Unternehmen benötigen, um die für sie wichtigsten Menschen zu verstehen: ihre Kunden. Im Jahr 2012 betrug der Umsatz von GfK 1,51 Milliarden Euro. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.gfk.com/de

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