Ballaststoffe: So nützlich kann Ballast sein

Es dauerte, bis sie zu Ruhm gelangten: die Ballaststoffe. Während die „Sattmacher“ zu Beginn ihrer Erforschung aufgrund der Unverdaulichkeit als nutzloser „Ballast“ in pflanzlichen Nahrungsmitteln abgestempelt wurden, erkannte die Wissenschaft später ihre wichtige Bedeutung für die Gesundheit. Ballaststoffe quellen im Magen auf und fördern so die Sättigung. Sie verfeinern den Stuhl und erleichtern die Darmpassage. Viele Vertreter der wasserlöslichen und wasserunlöslichen Substanzen vermehren und stärken die eigene Darmflora.

Zudem binden sie eine Reihe unerwünschter Substanzen und fördern die Ausscheidung dieser. Bei vielen Erkrankungen wie Verstopfung, Divertikulose, erhöhten Cholesterinwerten oder Diabetes mellitus heißt der Rat daher: „Erhöhen Sie Ihre Ballaststoffzufuhr“. Dabei denken viele zuerst an Vollkornbrot. In der Tat liefern Brot, Brötchen und Nudeln aus Vollkornmehlen deutlich mehr Ballaststoffe als ihre „weißen“ Vertreter. Aber auch Gemüse und Obst, Hülsenfrüchte, Pilze und Nüsse tragen zur optimalen Zufuhr bei.

Wer Angst vor der blähenden Wirkung besonders ballaststoffreicher Lebensmittel wie Kohlgemüse, Erbsen, Linsen und Zwiebeln hat, kann diesen Effekt durch Gewürze oder Tees wie Kümmel, Fenchel und Anis deutlich reduzieren. Die Miniposter „Ballaststoffe“ und „Ballaststoffpakete“ zeigen zum einen den Überblick über die zahlreichen Effekte und Einflüsse bei verschiedenen Erkrankungen und zum anderen die Nahrungsmittel, die besonders ballaststoffreich sind. Beide Miniposter sind im Medienshop unter www.fet-ev.eu erhältlich.

Schädigen Wellnessgetränke die Nieren?

Fruktose verliert zunehmend das Image der „gesunden Süße aus Früchten“. Neben einem erhöhten Risiko für hohe Blutfettwerte und der Entwicklung einer Fettleber, mehren sich nun auch Hinweise, nach denen ein hoher Fruchtzuckerkonsum die Nieren schädigen kann. Wie immer mehr Studien belegen, geht das größte Risikopotenzial von süßen Erfrischungsgetränken aus. Wer täglich zwei oder mehr Gläser Limonade trinkt, kann bereits nach wenigen Jahren erste Nierenschäden davontragen, so das Urteil japanischer Wissenschaftler, die ihre Beobachtungen vor wenigen Tagen auf dem internationalen Nephrologenkongress in Atlanta vorstellten. Sie untersuchten fast 8.000 anfangs nierengesunde Universitätsangestellte.

Nach knapp drei Jahren ließen sich bei etwa jedem Zehnten Eiweiß im Urin nachweisen – ein erstes Anzeichen für eine gestörte Nierenfunktion. Unabhängig von anderen Risikofaktoren waren vor allem diejenigen betroffen, die mindestens zwei Gläser Softdrinks täglich genossen (1). Die Japaner bestätigen damit Beobachtungen aus epidemiologischen Studien, die bereits vor einigen Jahren ein gehäuftes Auftreten einer Albuminurie unter Limonadenliebhabern entdeckten.

Erste Hinweise, wie sich Fruktose auf die Nieren auswirkt, liefern die Ergebnisse amerikanischer Wissenschaftler, die ebenfalls auf dem Kongress vorgestellt wurden. In ihren Experimenten mit Ratten erhöhten bereits mäßige Mengen an Fruchtzucker die Empfindlichkeit der Nierenzellen gegenüber Angiotensin II, einem Hormon, das an der Regulation des Salz-Wasser-Haushalts beteiligt ist. Der damit verbundene Blutdruckanstieg kann möglicherweise auf lange Sicht zu Hypertonie und Nierenversagen beitragen (2).

Eine unnatürlich hohe Fruktoseaufnahme entwickelt sich mehr und mehr zu einem ernstzunehmenden Risikofaktor. Besonders bedenklich ist, dass sich Fruchtzucker hierzulande vor allem in den gesund anmutenden Wellnessgetränken verbirgt, zu denen immer mehr Verbraucher im Glauben an eine gesündere Limonadenalternative greifen.

Quellen:
1) Yamamoto R et al.: Soft Drink Intake and Prediction of Proteinuria: A Retrospective Cohort Study  (ASN Kidney Week 2013: Abstract 2458)
2) Gonzalez-Vicente A et al.: Chronic Consumption of Fructose Increases Proximal Tubular Transport by Enhancing the Sensitivity to Angiotensin II.“ (ASN Kidney Week 2013: Abstract 3955)

Redaktion: Dipl.troph. Christine Langer, www.fet-ev.eu

Cholesterinsenkende Margarine: Warnhinweis auf der Verpackung

Mit der richtigen Margarine kann es so einfach sein, den Cholesterinspiegel zu senken – das behauptet zumindest die Werbung. Der Grund hierfür sind sogenannte Phytosterine, mit denen der Spezialbrotaufstrich angereichert ist. Die pflanzlichen Pendants zum tierischen Cholesterin konkurrieren mit eben diesem um die Aufnahme in den Körper.

Und da der cholesterinsenkende Effekt sogar wissenschaftlich bestätigt ist, schmieren sich zahlreiche Menschen – erhöhter Cholesterinspiegel hin oder her – die Spezialmargarine täglich arglos aufs Brot. Kritische Stimmen gegen phytosterin-angereicherte Lebensmittel dringen schon länger aus der Wissenschaft und der Medizin zu uns durch. Zum einen ist es nicht bewiesen, dass der durch Margarine gesenkte Cholesterinspiegel langfristig auch vor Herzinfarkt und Schlaganfall schützt. Zum anderen verdichten sich Hinweise, dass sich gerade Pflanzensterine im Herzgewebe ablagern können – langfristige Schäden inklusive. Die EU ließ sich daher nun zu einer kleinen Änderung ihrer Kennzeichnungsverordnung für phytosterin-haltige Lebensmittel hinreißen.

Ab sofort ist der Warnhinweis “für Personen ohne Cholesterinprobleme ungeeignet“ auf entsprechenden Speziallebensmitteln Pflicht. Dabei drängt sich unweigerlich die Frage auf: Warum sind phytosterin-angereicherte Produkte nur für Gesunde bedenklich? Warum sollen sich Cholesterinpatienten einem möglichen Risiko aussetzen, wo der gesundheitliche Nutzen bislang unklar ist? Ein überhöhter Cholesterinwert lässt sich bei vielen Patienten auch mit natürlichen Nahrungsmitteln in den Griff bekommen. Wie das geht, verrät der Ratgeber „Hohe Cholesterinwerte“, der im Onlineshop unter www.fet-ev.eu erhältlich ist.

Redaktion: Dipl.troph. Christine Langer

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