Kategorie-Archiv: Bildung

Wirtschaftsfaktor Hochschule zahlt sich aus

Hochschulen erwirtschaften im Jahr 190 Milliarden Euro. Das sind 7,3 Prozent des deutschen Bruttoinlandprodukts. Sie tragen zum Wirtschaftswachstum bei als Arbeitgeber, Ausbilder und Investor und sind ein wichtiger Wirtschaftszweig der Region. Das ergab die Studie „Wirtschaftsfaktor Hochschule“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Danach sind die Auswirkungen in den Bundesländern sehr unterschiedlich: Die Stadtstaaten profitieren mehr als die Flächenländer.

Berlin, 16.10.2013. Hochschulen führen in ihren Regionen nicht nur zu steigender Wirtschaftskraft sondern auch zu sinkender Arbeitslosigkeit. Laut Studie „Wirtschaftsfaktor Hochschule“ steigt die Wirtschaftskraft pro Kopf an einem Hochschulstandort um ein Fünftel oder rund 4.500 Euro pro Einwohner. Die Arbeitslosenquote sinkt um ein Drittel, also etwa um 3 Prozentpunkte.

Je nach Größe und Struktur der Hochschule variieren die Effekte in den Bundesländern.
Berlin, Hamburg und Bremen profitieren am meisten von ihren Hochschulen. In den Stadtstaaten leben und arbeiten im Verhältnis zur Einwohnerzahl besonders viele Studierende und Wissenschaftler. Im Flächenland Baden-Württemberg erhöht sich das Bruttoinlandsprodukt außerordentlich durch die hohe Anzahl an Hochschulen. Das Saarland bildet im Bundesländer-Vergleich das Schlusslicht.

Ähnlich sind die Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt. Je nach Bundesland geht die Arbeitslosenquote zwischen 3,5 Prozent (Berlin) und 0,7 Prozent (Saarland) zurück. Auch hier profitiert Baden-Württemberg durch die vielen Hochschulen im Land. Sachsen schneidet aufgrund der hohen Drittmittelerfolge seiner Hochschulen ebenfalls sehr gut ab.

Mit ihrem Innovationsbeitrag durch Forschung und Wissenstransfer erreichen die Hochschulen den größten Effekt. Den stärksten Wirtschaftsfaktor haben demnach Hochschulen mit einem hohen Drittmittelanteil aus der Wirtschaft. Dadurch kommen zusätzliche Gelder in die Region. Sie stehen meist für eine exzellente anwendungsorientierte Forschung sowie eine gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Wirtschaft. Die wirtschaftlichen Aktivitäten der Hochschule selbst spielen dagegen eine geringe Rolle.

„Wirtschaftsfaktor Hochschule“ ist eine Publikation des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Die Autoren suchen Antworten auf Fragen, wie: Warum sollten Staat und Wirtschaft nicht an Hochschulbildung und -forschung sparen? Wie hoch ist der Ertrag, den Hochschulen für Wirtschaft, Staat und jeden Einzelnen erwirtschaften? Welche Wirkungsmechanismen sind hierfür relevant? Die Ergebnisse skizzieren das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen der Investitionen in akademische Bildung und Forschung. Sie basieren auf zwei Studien des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung unter der Leitung von Torben Schubert, die im Auftrag des Stifterverbandes erstellt wurden.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.stifterverband.de/wirtschaftsfaktor-hochschule

 

Neue Regierung muss Finanzierung der Hochschulmedizin neu regeln

Die neue Regierungskoalition muss die Finanzierung der Universitätsmedizin ganz oben auf ihre Agenda setzen. Neben der angekündigten Krankenhausreform ist eine Neuordnung der Hochschul- und Forschungsfinanzierung dringend erforderlich. Dieses Fazit zog der Dachverband Deutsche Hochschulmedizin auf seinem diesjährigen Herbstforum in Berlin.

„Der Wissenschaftsrat, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und zentrale Akteure der Gesundheits- und Wissenschaftspolitik haben vor der Bundestagswahl festgestellt, dass wichtige Sonderaufgaben der deutschen Hochschulmedizin nicht ausreichend finanziert sind. Nach der Wahl müssen nun die Wissenschafts- und Gesundheitspolitiker in Bund und Ländern über konkrete Lösungen sprechen. Unser gesamtes Gesundheitssystem ist auf eine funktionsfähige Hochschulmedizin angewiesen“, sagt Prof. Dr. Heyo Kroemer, Präsident des Medizinischen Fakultätentages.

Die Experten der Hochschulmedizin und aus dem Wissenschafts- und Gesundheitsbereich waren sich einig: Das mit der Föderalismusreform verankerte Kooperationsverbot von Bund und Ländern muss wieder fallen. Die Föderalismusreform war ein verfassungsrechtlicher Flop. Das Kooperationsverbot ist eine Fehlkonstruktion, dessen negative Folgen deutlich spürbar sind.

Der Gesetzgeber muss nun die Frage beantworten, welchen Gestaltungsspielraum der Bund künftig in der Forschungs- und Bildungspolitik einnehmen will. Während sich die vorherige Bundesregierung auf die Förderung der außeruniversitären Forschung konzentriert hat, muss sich die neue Regierungskoalition endlich wieder auf die staatlichen Universitäten und Universitätskliniken fokussieren.

Neben der Wissenschaftspolitik muss daher auch die Gesundheitspolitik wichtige Reformschritte gehen: „Im Rahmen der angekündigten Krankenhausreform muss ein Systemzuschlag für die deutschen Universitätsklinika eingeführt werden. Neben den Erlösen aus dem DRG-System und der Finanzierung von Investitionen durch die Länder muss eine dritte Säule aus Bundesmitteln und einem Zuschlag die Sonderaufgaben der Universitätsmedizin abdecken. Andere Länder haben schon lange eine solche Zusatzfinanzierung für die besonderen Aufgaben ihrer Universitätskrankenhäuser. Dazu zählen neben der Ausbildung künftiger Ärztegenerationen vor allem die Versorgung besonders schwerer Erkrankungen und der Aufgabenverbund von Forschung, Lehre und Krankenversorgung“, so Professor Michael Albrecht, Erster Vorsitzender des VUD.

Das Herbstforum unterstrich noch mal die Bedeutung einer neuen Finanzierung der besonderen Aufgaben der Hochschulmedizin in Forschung, Lehre und Krankenversorgung.

www.uniklinika.de

 

Studienkredit: Günstige Angebote

Studienkredite sind meist günstige Kredite. Die Zinsen sind oft niedriger als die für Konsumentenkredite. Das beste Angebot macht derzeit die bundesweit tätige staatliche Förderbank KfW mit einem Sollzins ab 3,02 Prozent. Finanztest informiert in der Oktober-Ausgabe über Angebote für Studienkredite und zeigt, worauf Studienanfänger bei der Auswahl achten sollten. Die Produkte zur Studienfinanzierung von 24 Anbietern sind unter www.test.de/studienkredite zu finden.

Im Detail gleicht kaum ein Kredit dem anderen. Bei dem einen Anbieter dürfen die Antragsteller zum Beispiel nicht älter als 30 Jahre sein. Andere Banken geben kein Höchstalter vor. Unterschiede gibt es auch in der Höhe der Kreditsumme und den monatlichen Zahlungen. Allen Angeboten gemeinsam ist nur die Einteilung in drei Phasen: die Auszahlungszeit, die Ruhephase und die Jahre der Rückzahlung. Einige Banken setzten für Auszahl- und Rückzahlphase je einen festen Zins fest. Andere haben jedoch in beiden Phasen variable Zinsen.

Die großen Privatbanken bieten keine eigenen Studienkredite mehr an. Der bisher teuerste Anbieter, die Deutsche Bank, hat seinen Studienkredit zum 1. September 2013 eingestellt. Sie will künftig auch den Studienkredit der KfW vermitteln. Bundesweit können Studierende Kredite von der KfW, DKB und der Evangelischen Kreditgenossenschaft bekommen. Andere Banken machen nur regionale Angebote. Bevor sich Studienanfänger für einen Kredit entscheiden, sollten sie Alternativen prüfen. Gibt es Chancen auf Bafög, ein Stipendium oder könnte man nebenbei arbeiten.

Der ausführliche Bericht ist in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest erschienen und ist unter www.test.de/studienkredite abrufbar. Unter www.test.de/studienbeginn gibt es zudem ein umfachreiches Themenpaket mit vielen Tests und Infos für Studenten.

Weiterbildung und Lernen müssen gestärkt werden

Bei der erstmals durchgeführten internationalen PIAAC-Vergleichsstudie von Schlüsselkompetenzen bei Erwachsenen belegt Deutschland nur einen Rang im Mittelfeld. Die 16- bis 65-Jährigen können sich hierzulande in keinem der drei geprüften Kompetenzfelder Lesen, mathematische Alltagsaufgaben und Umgang mit digitaler Technik bemerkenswert absetzen. Der Verband Deutscher Privatschulverbände e.V. (VDP) fordert Politik und Wirtschaft auf, mehr in Weiterbildung zu investieren und eine Kultur des Lebenslanges Lernens zu befördern.

Die Ergebnisse der PIAAC-Studie (Programme for the international Assessment of Adult Competencies) zeigen, dass der Leistungsabstand zwischen der jüngsten und ältesten getesteten Gruppe beträchtlich ist. „Geistige Fitness und Beschäftigungsfähigkeit in einer ständig komplexer werdenden Arbeitswelt zu erhalten, muss stärker in den Fokus unserer Gesellschaft rücken“, erklärt Petra Witt, Präsidentin des VDP. Bildungszuwächse bei Erwachsenen gelingen in denjenigen Ländern besonders gut, in denen es auch bei den über 35-Jährigen eine gesellschaftlich verankerte Kultur der beruflichen Weiterentwicklung und des Lernens gibt – und das nicht nur bei den Hochqualifizierten. „Hier haben wir in Deutschland Entwicklungsbedarf“, so Witt weiter.

Den Beleg, dass Investitionen in Weiterbildung sehr lohnenswert sind, liefert die PIAAC-Studie gleich mit. Sowohl der durchschnittliche Stundenlohn als auch die Wahrscheinlichkeit einer Erwerbstätigkeit steigt mit zunehmendem Kompetenzniveau des Arbeitnehmers. In Deutschland ist dieser Zusammenhang überdurchschnittlich stark ausgeprägt. Besonders mit Blick auf den demografischen Wandel müssen Politik und Wirtschaft jetzt die richtigen Impulse setzen. Dazu zählt, mehr Weiterbildungsanreize zu schaffen, die durch Staat und Wirtschaft mitfinanziert werden. „Die bestehenden Programme sind dahingehend zu modifizieren, dass Weiterbildung in den Biografien von Arbeitnehmern und auch von Nichtberufstätigen ein fester, wiederkehrender Bestandteil wird. Sonst bleibt Lebenslanges Lernen nur eine Worthülse“, erklärt Witt.

In Deutschland nahmen rund 5.460 Menschen an den Kompetenztests teil.
Insgesamt wurde der Test in 24 Ländern und Regionen der OECD durchgeführt.

Link: www.privatschulen.de

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