Kategorie-Archiv: Essen & Trinken

Couscous, Bulgur, Polenta: Kennen Sie den Unterschied?

Klein, gelb und körnig – auf den ersten Blick sehen sich die geschroteten Getreidekörner mit den fremdländischen Namen Couscous, Bulgur und Polenta sehr ähnlich. Aber worin besteht der Unterschied?

Couscous ist ein Grundnahrungsmittel der nordafrikanischen Küche und wird aus dem Grieß von Weizen, Gerste oder Hirse hergestellt. Traditionell wird das gemahlene Getreide vorgequollen, zwischen den Handflächen zu kleinen Kügelchen zerrieben und in der Sonne getrocknet. Heute wird Couscous meist industriell hergestellt und im Handel als küchenfertiges Produkt angeboten, das nur noch in heißem Wasser oder Gemüsebrühe mit etwas Butter quellen muss.

Bulgur dagegen stammt aus dem Vorderen Orient und wird in der Regel aus Hartweizen gewonnen. Die Körner werden eingeweicht, gedämpft, getrocknet und erst dann zu Grieß vermahlen. Das Getreideerzeugnis muss nicht gekocht werden, sondern nur in heißem Wasser oder einer Brühe quellen.

Couscous und Bulgur haben eine leicht nussige Note und sind eine interessante Alternative zu üblichen Stärkebeilagen wie Kartoffeln, Nudeln und Reis. Sie schmecken als Beilage zu Fleisch, Meeresfrüchten und Fisch, als Füllung für Paprika und Auberginen, im Salat, als vegetarischer Bratling und in Suppen. Das bekannte libanesische Gericht Tabouleh ist ein Bulgursalat mit Tomate, Petersilie und Minze, der gerne mit Fladenbrot gegessen wird. In der Türkei serviert man kleine Köfte-Bällchen mit Bulgur als Vorspeise. Für eine orientalische Nachspeise wird Couscous mit Rosinen, Granatapfel, Datteln, gerösteten Mandeln und etwas Zimt warm serviert.

Die italienische Polenta wird aus Maisgrieß zubereitet, der vorgegart und grob gekörnt bis fein gemahlen im Supermarkt erhältlich ist. Polenta schmeckt in Kombination mit Parmesan und zerlassener Butter, aber auch als Beilage zu Fleischgerichten, Pilzen, Salat und im Auflauf.

Alle drei Getreideerzeugnisse sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Sie sollten trocken, dunkel und relativ kühl gelagert werden – am besten in gut verschließbaren, lichtundurchlässigen Dosen.

Heike Kreutz, www.aid.de

Schulfrühstück: Was Deutschland von den USA lernen kann

Da immer mehr Kinder in der Schule ganztags betreut werden, gewinnt die Schulverpflegung an Bedeutung – auch das Frühstück. Die USA können durchaus als Vorbild für die Umsetzung eines „Schulfrühstücks“ dienen, hat eine Untersuchung von Wissenschaftlern der Fachhochschule Münster ergeben. Dafür wurden wissenschaftliche Studien ausgewertet und aktuelle öffentliche Informationen zusammengestellt.

In Deutschland haben bislang nur wenige Schulen Schulfrühstücksangebote entwickelt und umgesetzt, meist auf Initiative der Eltern. Dabei ist täglich ein ausgewogenes Frühstück sehr wichtig, da es den Körper mit Nährstoffen und Energie für den Tag versorgt. Einige Studien belegen, dass ein regelmäßiges Schulfrühstück die Leistungsfähigkeit im Unterricht steigern kann.

In den USA wird die Frühstücksverpflegung als Bestandteil des Nationalen Schulverpflegungsprogramms unter Organisation des US-Landwirtschaftsministeriums umgesetzt. Gedacht ist es vor allem finanziell benachteiligte Schüler. Je nach Einkommen werden kostenfreie oder preisreduzierte Mahlzeiten angeboten. Auch wenn immer mehr Schüler in den USA das Schulfrühstück nutzen, ist das Angebot nicht ausgelastet. Die Kinder und Jugendlichen führen verschiedene Gründe an: Manche verzichten auf das Frühstück, da sie nicht als sozial benachteiligt angesehen werden wollen, sie haben Zeitdruck oder keinen Appetit am frühen Morgen.

Mit verschiedenen Initiativen versuchen die Schulen, das Angebot zu optimieren. So wurde die ernährungsphysiologische Qualität des Frühstücks verbessert, indem man den Vollkornanteil erhöht und den Salzgehalt verringert hat. Zudem werden kreative Ansätze zur Frühstücksverteilung und -einnahme getestet: So können ältere Schüler in manchen Schulen die Mahlzeit in der Cafeteria oder in mobilen Servicewagen abholen und den Ort des Verzehrs selbst bestimmen.

Bei Jüngeren steigert das Frühstücken im Klassenzimmer die Akzeptanz: Hier wird den Kindern die erste Viertelstunde des Unterrichts zum Essen zur Verfügung gestellt. Die Lehrer können in dieser Zeit zum Beispiel Hausaufgaben einsammeln und Ankündigungen machen. Dem Stigma „Frühstück als Mahlzeit für Bedürftige“ ließe sich entgegen wirken, wenn jeder Schüler kostenlos essen könnte. Positiv ist die Professionalität des Schulverpflegungspersonals in den USA, so die Autoren in der aktuellen Ausgabe der „Ernährungs Umschau“.

Es gibt finanzielle Zuschüsse für jedes verteilte Schulfrühstück, sofern die Ernährungsstandards eingehalten werden. In Deutschland steht eine flächendeckende Finanzierung nicht zur Debatte. Dennoch könnten entsprechende Maßnahmen am Vorbild der USA entwickelt werden.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:

www.aid.de/lernen/zwischenmahlzeiten_fruehstuecken.php
aid-Broschüre „Der Pausenbrot-Check für Kita und Schule damit alle Kinder clever frühstücken“, www.aid-medienshop.de

Nachhaltig einkaufen: Auch Zitrusfrüchte haben ihre Saison

Zitrusfrüchte gibt es inzwischen ganzjährig beinahe überall zu kaufen. Doch wie heimisches Obst haben auch diese Importfrüchte eine Saison in ihren Anbauländern. Orangen beispielsweise werden hauptsächlich von November bis April geerntet, Mandarinen von November bis Februar und Grapefruits von Oktober bis April.

Zitrusfrucht Mandarine – ein beliebtes Obst Foto: dpj/ newspol.de
Zitrusfrucht Mandarine – ein beliebtes Obst
Foto: dpj/ newspol.de

Das Angebot ist somit während dieser Monate besonders groß und die Qualität entsprechend gut. Das Obst schmeckt einfach besser – zumal Zitrusfrüchte bei Genussreife geerntet werden müssen, da sie nach der Ernte nicht mehr nachreifen. Es empfiehlt sich also, auch Zitrusfrüchte möglichst saisonal einzukaufen. Gerade im Winterhalbjahr sorgen sie für Abwechslung und ergänzen die Obstpalette, wenn das Angebot an heimischen Früchten stark eingeschränkt ist.

Nach der Ernte werden Zitrusfrüchte maschinell gewaschen, gebürstet und getrocknet und anschließend nach Größe, Farbe und Handelsklasse sortiert. Beim Waschen wird die natürliche Wachsschicht der Früchte entfernt. Damit die Früchte nicht austrocknen und vorzeitig verderben, werden sie – außer Bio-Früchte – nach der Reinigung wieder mit einer Wachsschicht überzogen. Die anschließende Behandlung mit Konservierungsstoffen schützt vor allem vor Fäulnis und Schimmelpilzen. Die Schale von so behandelten Zitrusfrüchten sollten Sie nicht essen und auch nicht für dekorative Zwecke in der Küche nutzen. Wenn Sie bei der Verwendung der Schale auf Nummer sicher gehen wollen, kaufen Sie ökologisch erzeugte Zitrusfrüchte, die nach der Ernte weder mit Pflanzenschutzmitteln noch mit Konservierungsmitteln oder Wachs behandelt werden dürfen. Ihre Schale sieht in der Regel etwas stumpfer aus und sollte vor der Nutzung gewaschen werden.

Dr. Claudia Müller, www.aid.de

Weitere Informationen zu Zitrusfrüchten von der Ernte bis zum eigenen Anbau in Haus und Garten finden Sie auf was-wir-essen.de in der Rubrik „Tipp der Saison“ www.was-wir-essen.de/tipp-der-saison.php

Unser Darm: Nur so stark wie unser Essen

Dank der breiten Aufklärungsarbeit über Nahrungsmittelintoleranzen und der wachsenden Produktpalette für die speziellen Ernährungsbedürfnisse rückt der Darm zunehmend in unser Gesundheitsbewusstsein. „Solche Unverträglichkeiten scheinen ja weit verbreitet zu sein, könnte ich auch so etwas haben?“ Akribisch wird jedes kleine Zwicken im Bauch nach dem Essen beobachtet und analysiert. Dabei treten richtige Nahrungsmittelunverträglichkeit seltener auf wie ihre Präsenz im Internet und Supermarkt es vermuten lässt.

Doch auch unabhängig hiervon bestimmen unsere Ernährungsgewohnheiten über den Gesundheitszustand unseres Darms und damit auch über unser allgemeines Wohlbefinden. Denn die Darmschleimhaut und die unzähligen Darmbakterien darauf bilden eine der effektivsten Verteidigungslinien des Körpers gegen Krankheitskeime und Fremdstoffe. Was wir essen bestimmt wie widerstandsfähig diese Abwehr ist. Wer zum Beispiel gerne Süßigkeiten, Gebäck Weißbrot oder andere zuckerreiche Speisen isst, liefert Krankheitskeimen reichlich Nahrung zum Vermehren. Auch der zeitsparende Griff zu reichlich verarbeiteten Lebensmitteln bekommt dem Darm auf Dauer nicht.

Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel und Sulfide fördern ebenfalls die Vermehrung schädlicher Keime, während Verdickungsmittel und Farbstoffe die Darmwand schädigen. Andere Nahrungsmittel wiederum stärken die Darmabwehr. Gemüse, Obst, Pilze und Nüsse liefern Ballaststoffe, die den Darm und die Verdauung auf Trab bringen. Naturjoghurt, Kefir, Buttermilch und Sauerkraut sorgen für Nachschub bei den bakteriellen Abwehrhelfern. Und wen doch einmal Beschwerden quälen, dem steht in der Küche ein reichhaltiges Repertoire an heilsamen Gewürzen und Kräutern zur Verfügung.

Es muss also nicht gleich eine Nahrungsmittelintoleranz sein, wenn der Darm des Öfteren rebelliert. Oft signalisiert uns das Rumoren lediglich, unsere Ernährungsgewohnheiten einmal zu überdenken. Einen ausführlichen Einblick über die Bedeutung des Darms für unsere Gesundheit und wie sich zahlreiche Nahrungsbestandteile darauf auswirken können, bietet der patientenfreundliche Vortrag „Darmbeschwerden“, der im Onlineshop unter www.fet-ev.eu erhältlich ist.

 Redaktion: Dipl.troph. Christine Langer

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...