Um eine eigene Identität zu entwickeln, ist es für Kinder wichtig, dass sie die Botschaft erfahren, auch dann in Ordnung zu sein, wenn sie anders sind als die anderen Familienmitglieder. „Sie sind eigenständige Wesen, keine Klone von uns selbst“, sagt der Münchner Erziehungsberater Hans Dusolt im Apothekenmagazin „Baby und Familie“. Kinder bräuchten die Grundbotschaft „Ich mag dich so, wie du bist, auch wenn mich dein Verhalten manchmal stört.“ Das, so Dusolt, „sollten Eltern ihren Kindern auch hin und wieder explizit sagen“.
Kategorie-Archiv: Familie
Kinder sollen Nächstenliebe lernen
Umfrage: Für das Gros der Bundesbürger sind christliche Ideale ein wichtiges Erziehungsprinzip
Obwohl laut einer repräsentativen Umfrage des Gesundheitsmagazins „Apotheken Umschau“ nicht einmal die Hälfte (46,4 Prozent) der Bundesbürger sich selbst als gläubig einschätzt, ist ihnen in der Kindererziehung die Vermittlung christlicher Werte sehr wichtig: 89,0 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass Kinder nach dem Grundsatz der Nächstenliebe erzogen werden sollten. Dazu ist nach Meinung vieler aber weder Glaube noch Kirchenzugehörigkeit notwendig. 63,7 Prozent sind überzeugt, dass es „keine Religion braucht“, um Kinder zu sozial denkenden und handelnden Wesen zu erziehen.
Etwas anderes ist den meisten Befragten in Zusammenhang von Erziehung und Religion jedoch sehr wichtig: 85,9 Prozent finden, dass den Kleinen auch das Verständnis und die Toleranz für andere Religionen und Glaubensrichtungen vermittelt werden sollte.
Quelle: Eine repräsentative Umfrage des Gesundheitsmagazins „Apotheken Umschau“, durchgeführt von der GfK Marktforschung Nürnberg bei 2.151 Frauen und Männern ab 14 Jahren.
Die „Pille danach“ eignet sich nur für den Notfall
(ams). Das Kondom ist gerissen oder die Frau hat vergessen, die Antibabypille einzunehmen – bei Verhütungspannen kann die „Pille danach“ eine Schwangerschaft verhindern. „Zu den Produkten und ihrer Anwendung sollten sich Frauen von ihrem Arzt oder Apotheker beraten lassen“, empfiehlt Constanze Klimkowsky, Apothekerin im AOK-Bundesverband.
Die „Pille danach“ verschiebt den Eisprung, verzögert also, dass sich eine Eizelle aus den Eierstöcken löst und in Richtung Gebärmutter wandert. Der Eisprung erfolgt im Mittel etwa 14 Tage vor der nächsten Regelblutung. Spermien sind etwa fünf Tage überlebensfähig. „Die ‘Pille danach’ sollten Frauen daher schnellstmöglich nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr einnehmen, am besten innerhalb von zwölf Stunden“, rät AOK-Apothekerin Klimkowsky. Hat der Eisprung schon stattgefunden, kann es trotz Einnahme des Notfallmedikamentes zur Schwangerschaft kommen. Sobald sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutter eingenistet hat, verliert das Medikament seine Wirksamkeit. Eine bestehende Schwangerschaft kann es nicht abbrechen.
Weitere Informationen zum Thema gibt es:
- im Familienportal der AOK
- im Gesundheitspartner-Portal der AOK
- im Frauengesundheitsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Zwei Wirkstoffe zur Notfallverhütung zugelassen
Derzeit sind in Deutschland zwei Wirkstoffe zur Notfallverhütung zugelassen: Levonorgestrel ist schon länger erhältlich, Ulipristalacetat seit etwa fünf Jahren. Präparate mit dem Wirkstoff Levonorgestrel dürfen Frauen bis zu 72 Stunden (drei Tage), Mittel mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat bis zu 120 Stunden (fünf Tage) nach ungeschütztem Sex einnehmen. „Die ’Pille danach‘ eignet sich nur für Notfälle“, sagt Klimkowsky. „Eine absolute Sicherheit, dass sich durch die Einnahme eine Schwangerschaft verhindern lässt, gibt es nicht.“
Beide in Deutschland zugelassenen Wirkstoffe sind in der Regel gut verträglich. Sehr häufige und häufige Nebenwirkungen sind unter anderem Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindelgefühl, Bauch- und Unterleibsschmerzen sowie Schmerzen bei der Regelblutung. Auch Erbrechen, Müdigkeit und Spannungen in der Brust treten häufig auf. Um Übelkeit zu vermeiden, empfiehlt es sich, vor der Einnahme eine Kleinigkeit zu essen, etwa ein Butterbrot. Erbricht sich eine Frau innerhalb von drei Stunden nach der Einnahme, sollte sie umgehend eine weitere Tablette einnehmen oder einen Arzt aufsuchen.
„Auch nach der Einnahme des Notfallmedikamentes müssen Frauen bis zum Ende des Zyklus weiter verhüten“, informiert AOK-Apothekerin Klimkowsky. Frauen, die normalerweise die Antibabypille einsetzen, können sie weiter einnehmen und sollten zusätzlich bis zur nächsten Monatsblutung beim Sex Barrieremethoden verwenden, beispielsweise Kondome, ein Diaphragma oder Femidome. Es liegen Hinweise vor, dass bei höherem Körpergewicht die Wirksamkeit der Notfallverhütungsmittel verringert sein könnte. Es handelt sich dabei allerdings um begrenzte und nicht eindeutige Daten, weshalb dahingehend keine Beschränkungen des Einsatzes empfohlen werden.
Bei Problemen zum Arzt gehen
Haben Frauen die „Pille danach“ eingenommen, tritt die folgende Monatsblutung meist wie erwartet ein. Sie kann aber auch etwas früher oder später einsetzen. Bleibt die Regelblutung mehr als sieben Tage aus, sollten Betroffene einen Schwangerschaftstest machen und zum Arzt gehen.
Ärztlich beraten lassen sollten sich zum Beispiel auch Frauen, wenn der ungeschützte Geschlechtsverkehr länger als 120 Stunden zurückliegt, wenn sie eine Schwangerschaft vermuten oder wenn die Anwendung eines Notfallmedikamentes für sie nicht in Frage kommt. Bei akuten gesundheitlichen Problemen oder chronischen Vorerkrankungen, die die Wirksamkeit der Mittel herabsetzen können, etwa bei einer chronischen Darmerkrankung, sollten sich Frauen ebenfalls ärztlich beraten lassen. Das gilt auch, wenn Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt sind oder die Frauen die Wirkstoffe nicht vertragen. „Wer unsicher ist, ob die Einnahme der ’Pille danach‘ im jeweiligen Fall angezeigt ist, sollte sich ebenfalls von einem Arzt beraten lassen“, rät AOK-Apothekerin Klimkowsky.
Seit Mitte März 2015 können Frauen die „Pille danach“ auch rezeptfrei in der Apotheke kaufen. Wenn das Mittel von einem Arzt verordnet wurde, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten bis zum 20. Geburtstag.
Erziehung und Vorbild
(aid) – In Deutschland zeigen mehr als 20 Prozent der elf- bis 17-Jährigen Symptome einer Essstörung. Umso wichtiger ist es für die Eltern, sich ihrer Vorbildrolle bewusst zu werden, um ihren Kindern dauerhaft zu helfen.
Im Umgang miteinander sind emotionale Wärme, Wertschätzung und eine gute offene Kommunikation entscheidend. Um eine positive Entwicklung des Körperbildes zu fördern, ist es wichtig, den Wert des Kindes nicht am Aussehen festzumachen. Eltern erreichen das am besten damit, ihren Kindern unabhängig von Gewicht und Äußerlichkeiten, Liebe, Lob, körperliche Nähe und Anerkennung zu schenken. Daneben spielt das Essverhalten eine große Rolle bei der Prävention von Essstörungen. Der Familientisch sollte ein Ort der Gemeinsamkeit sein. Günstig ist es, wenn Eltern versuchen einen lustvollen Umgang mit Essen zu vermitteln und keinen Zwang ausüben.
Auch die körperliche Aktivität beeinflusst sowohl das Körpergefühl als auch das Wohlbefinden positiv. Um den Kindern Spaß an Bewegung zu vermitteln, können Eltern Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten anbieten. Daneben ist die Begrenzung der Medienzeit ein entscheidender Faktor, um das Ess- und Bewegungsverhalten positiv zu beeinflussen. Entsprechende Regeln können Eltern gemeinsam mit dem Kind festlegen.
Ein förderlicher Umgang mit Stresssituationen ist ein relevanter Aspekt bei der Prävention von Essstörungen. Tägliche Rituale im Familienleben, zum Beispiel gemeinsame Mahlzeiten und Aktivitäten und eine Strukturierung des Tages schützen vor Stress. Wichtig sind auch genügend Schlaf- und Entspannungsphasen, ausgewogene Mahlzeiten und Bewegung an der frischen Luft. Eltern sollten sich bewusst sein, dass sie in allen Bereichen eine Vorbildfunktion für ihre Kinder haben.
Diplom-Pädagogin Lydia Lamers von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und Dr. Lioba Hofmann fassen in der Fachzeitschrift „Ernährung im Fokus“ ihre Ergebnisse zur Rolle der Eltern zusammen: „Das Erziehungsverhalten allein wird eine Essstörung nicht verhindern können. Entscheidend ist aber das Wissen, dass das elterliche Tun die gesundheitliche Entwicklung der Kinder in gewissem Maß positiv beeinflussen kann.“
Annalena Wall, www.aid.de
Weitere Informationen:
Lesen Sie mehr über die Rolle der Eltern bei der Prävention von gestörtem Essverhalten in der Fachzeitschrift „Ernährung im Fokus“, Ausgabe 3-4/14.
www.aid.de/shop/shop_detail.php?bestellnr=5482