Kategorie-Archiv: Senioren

Altenpflegeumlage in NRW ändert sich

2014: Jedes Jahr wird neu festgelegt, wie viel Geld die Pflegeeinrichtungen in NRW als Abgabe für die Ausbildung von Nachwuchs-Pflegekräften zahlen müssen. Die Pflegeeinrichtungen können diesen Aufschlag an ihre Kunden weitergeben. Heimbewohner müssen wenigstens vier Wochen vorher über die Preisänderung informiert werden. Bei ambulanten Pflegediensten sollten wenigstens zwei Wochen zwischen Ankündigung und Preisänderung liegen.

Quelle: Verbraucherzentrale NRW

Selbstbestimmt leben – Schon kleine Hilfen können den Alltag erleichtern

Auch pflegebedürftige Menschen möchten möglichst selbstständig ihren Alltag meistern. „Damit das gelingt, ist es oft sinnvoll, die Wohnung umzugestalten“, sagt Christian Hassel, Pflegeexperte im AOK-Bundesverband. Damit sich pflegebedürftige Menschen ungehindert in ihrer Wohnung bewegen können, sollte diese möglichst frei von Hindernissen sein. „Dadurch lässt sich auch Stürzen vorbeugen“, sagt Hassel. Weitgehend barrierefrei ist eine Wohnung, wenn sie

  • ohne Stufen und Schwellen begehbar ist,
  • über eine ebenerdige Dusche verfügt,
  • mindestens 90 Zentimeter breite Türen hat und
  • über Räume verfügt, in denen man sich auch mit einem Rollator oder Rollstuhl gut bewegen kann.

Wie die Wohnung zu gestalten ist, hängt auch von der Art und Schwere der körperlichen Einschränkungen ab.

Stolperfallen vermeiden

Damit Pflegebedürftige nicht hinfallen und sich verletzen, sind rutschfeste Bodenbeläge wichtig. Um Stolperfallen zu vermeiden, ist es außerdem ratsam, Teppichläufer zu befestigen und Telefonkabel vom Boden zu entfernen. Die Möbel sollten stabil und kippsicher sein, damit sich Menschen mit einer Gehbehinderung daran abstützen können.

Alle Einrichtungsgegenstände und Fenster sollten leicht zugänglich sein. Es empfiehlt sich, die Sitzflächen von Sofas, Sesseln und Betten zu erhöhen – das erleichtert das Aufstehen und Hinsetzen. Wenn sich pflegebedürftige Menschen noch selbst ihre Schuhe an- und ausziehen können, sollte dafür eine stabile Sitzgelegenheit bereit stehen. Im Bad erhöhen Haltegriffe die Sicherheit und machen die Körperpflege leichter.

Sind bauliche Veränderungen notwendig, können sich Versicherte von der Krankenkasse beraten lassen. Beispielsweise kann das Bad behindertengerecht umgebaut werden. Die Kücheneinrichtung oder anderes Mobiliar lassen sich anpassen, Schwellen abbauen. „Berater der AOK kommen auf Wunsch gerne zu Ihnen nach Hause, um sich ein Bild von Ihrer persönlichen Situation zu machen“, sagt Hassel. Für Umbaumaßnahmen zahlt die Pflegekasse dem Versicherten Zuschüsse bis zu einem Betrag von 2.557 Euro. Voraussetzung ist, dass die Umbauten die häusliche Pflege erst ermöglichen oder sie in erheblichem Maße erleichtern.

Antrag vor dem Umbau stellen

Zuschüsse gibt es auch, wenn die Anpassung des Wohnraums eine möglichst selbstständige Lebensweise des Pflegebedürftigen wiederherstellt. Es ist sinnvoll, den Antrag zu stellen, bevor der Umbau beginnt. Die Pflegekasse zahlt den bewilligten Zuschuss in der Regel aus, wenn die Maßnahme abgeschlossen ist und die entstandenen Kosten belegt werden können.

Die Pflegekasse übernimmt auch Kosten für Pflegehilfsmittel. Diese sollen die häusliche Pflege erleichtern oder zur Linderung von Beschwerden des Pflegebedürftigen beitragen oder diesem eine selbstständigere Lebensführung ermöglichen. Einige pflegebedürftige Menschen benötigen zum Beispiel ein Hausnotrufgerät von der Pflegekasse, mit dem sie im Notfall Hilfe rufen können.

Technische Hilfen

Für Pflegehilfsmittel, die zum Verbrauch bestimmt sind wie Desinfektionsmittel oder Einmalhandschuhe zahlt die AOK bis zu 31 Euro pro Monat. Technische Hilfen (zum Beispiel Pflegebetten) werden in geeigneten Fällen bevorzugt geliehen.

Für technische Hilfen zahlen Pflegebedürftige ab 18 Jahren zehn Prozent der anfallenden Kosten, allerdings höchstens 25 Euro je Pflegehilfsmittel. Pflegebedürftige, die zu Hause versorgt werden und Pflegehilfsmittel benötigen, können einen Antrag bei der Pflegekasse stellen. Hilfsmittel der Krankenkasse können kranken oder behinderten Menschen ebenfalls den Alltag erleichtern. Sie sichern entweder den Erfolg der Krankenbehandlung, beugen einer Behinderung vor oder gleichen eine Behinderung aus.

Mit Gehhilfen besser fortbewegen

Dazu gehören zum Beispiel Greif- und Lesehilfen oder Strumpfanzieher. Gehbehinderte Menschen, die nicht mehr sicher auf den Beinen sind, können sich mithilfe von Hand- und Gehstöcken oder Rollatoren meist besser fortbewegen.

Im Bad gleichen Hocker mit rutschhemmenden Fußenden im Einzelfall einen unsicheren Stand aus und erleichtern das selbstständige Duschen. Der Anspruch auf Hilfsmittel umfasst auch notwendige Änderungen, Instandsetzungen und Ersatzbeschaffungen von Hilfsmitteln sowie die Ausbildung in ihrem Gebrauch. Produkte, die gesetzliche Krankenkassen oder Pflegekassen übernehmen, sind im Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes aufgelistet. Das Verzeichnis enthält über 20.000 Hilfsmittel und Pflegehilfsmittel, deren Funktionstauglichkeit, Nutzen und Qualität zuvor überprüft wurden.

Mit einem Hörgerät mitten im Leben

Im Alter lässt bei vielen Menschen das Gehör nach. In Gesprächen bekommen sie dann vieles, was gesagt wird, nicht mehr mit und fühlen sich zunehmend isoliert. Dazu kommt, dass das Gehirn das Hören regelrecht verlernen kann. Daher ist es wichtig, bei ersten Anzeichen einer Hörschwäche einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufzusuchen, rät Dr. Astrid Maroß, Ärztin im AOK-Bundesverband.

Dieser kann bei Bedarf ein Hörgerät verordnen, das Schallwellen aus der Umgebung aufnimmt und sie verstärkt. Moderne Geräte sind meist kaum sichtbar. Patienten sollten verschiedene Geräte testen, bevor sie sich für eins entscheiden. Es muss anschließend gut angepasst werden.

© AOK-Medienservice
© AOK-Medienservice

 

Fett und Feuchtigkeit halten reife Haut gesund

Attraktives Aussehen ist auch älteren Menschen wichtig. Wer seine Haut sorgfältig pflegt, kann viel dazu beitragen. Worauf Senioren achten sollten, erläutert Dr. Astrid Maroß, Ärztin im AOK-Bundesverband.

Reife Haut hat andere Bedürfnisse als junge. Sie braucht meist viel Fett und Feuchtigkeit, um gesund zu bleiben. © AOK-Medienservice
Reife Haut hat andere Bedürfnisse als junge. Sie braucht meist viel Fett und Feuchtigkeit, um gesund zu bleiben. © AOK-Medienservice

Ein kleiner Klecks Creme auf die Wangen und fertig? Was bei vielen jungen Menschen ausreichend ist, genügt bei reifer Haut nicht mehr. Denn im Alter wird die Haut anfälliger für Entzündungen und neigt zu Trockenheit. Das liegt daran, dass die Hautzellen sich nicht mehr so schnell erneuern und die Talgdrüsen weniger Fett produzieren, zudem lässt die Aktivität der Schweißdrüsen nach.

Das Bindegewebe verliert seine bisherige Elastizität und kann Feuchtigkeit nicht mehr so gut binden. Reife Haut braucht daher viel Fett und Feuchtigkeit. Bei trockener Haut greift selbst Wasser den Hautschutzmantel an. „Cremen Sie sich mindestens einmal pro Woche gut ein, bei Bedarf auch nach jedem Waschen oder Duschen“, empfiehlt AOK-Ärztin Maroß. Bei sehr trockener Haut kann es notwendig sein, der Haut bis zu drei Mal täglich Fett und Feuchtigkeit zuzuführen.

Rückfettende Produkte sind empfehlenswert

Empfehlenswert sind rückfettende Produkte, die die Feuchtigkeit mit Harnstoff, Glycerin oder Hyaluronsäure binden. Sie sollten dermatologisch geprüft und von Fachleuten als besonders verträglich bewertet worden sein. Sinnvoll ist es, Produkte zu bevorzugen, die frei von Duft-, Konservierungs- und Farbstoffen sind.

Da Babys ebenfalls eine empfindliche, fettarme Haut haben, eignen sich Babypflegeprodukte auch für die Pflege reifer Haut. Im Winter setzen die kalte, trockene Außenluft und die warme, ebenfalls trockene Heizungsluft der Haut besonders zu. Sinnvoll ist es daher, in der kalten Jahreszeit Cremes oder Lotionen mit einem höheren Fettanteil zu verwenden. Bei Sonnenschein sollten Senioren auch im Winter ihr Gesicht mit Sonnencreme schützen.

Schonende Reinigung ist wichtig

„Wichtig ist es auch, die Haut möglichst schonend zu reinigen“, sagt Maroß. „Das bedeutet allerdings nicht, dass Sie bei der Hygiene Abstriche machen müssen.“ Duschen trocknet die Haut weniger aus als Baden. Auf häufige ausgedehnte Vollbäder und langes, heißes Duschen mit Wurzelbürste und viel Seife sollten Senioren verzichten, denn das zerstört den Säureschutzmantel der Haut und entzieht ihr Fett. Starkes Rubbeln und raue Waschlappen können ebenfalls die Haut reizen. Am besten ist es, täglich nicht länger als zehn Minuten warm zu duschen. Manchmal genügt es auch, sich gründlich zu waschen.

Hautreinigungsmittel sollten nur an Körperstellen zum Einsatz kommen, die tatsächlich verschmutzt sind oder unangenehm riechen. Für trockene Haut eignen sich pH-hautneutrale Seifen oder flüssige Reinigungsmittel, sogenannte Syndets. Am besten sind nicht oder nur mild parfümierte Syndets mit einem pH-Wert von etwa fünf. Wenn die Haut dennoch nach dem Waschen oder Duschen spannt, ist schon beim Duschen ein Produkt mit rückfettenden Substanzen eine Möglichkeit, etwa ein Duschöl.

Es ist sinnvoll, sich nach dem Waschen oder Duschen sorgfältig abzutrocknen, vor allem in den Hautfalten unter der Brust, den Achseln, in der Gesäßspalte und zwischen den Zehen. „Kommt es trotz intensiver Pflege zu Hautveränderungen, sollten Sie einen Hautarzt zu Rate ziehen“, rät AOK-Ärztin Maroß.

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