Kategorie-Archiv: Verbraucher

Vattenfall: Gaspreisklausel unwirksam

Die von Vattenfall in Gaslieferverträgen verwendete Preisänderungsklausel ist unwirksam. Das hat das Landgericht Hamburg heute auf Klage der Verbraucherzentrale Hamburg festgestellt (Urteil vom 4. November 2014, Az.: 312 O 17/14).

Gegenstand des Streits waren die von Vattenfall verwendeten Allgemeinen Geschäftsbedingungen in Sonderverträgen mit Gaskunden. In der darin enthaltenen Preisänderungsklausel wurde auf die für Grundversorgungverträge geltende Verordnung (GasGVV) Bezug genommen, ohne die Kriterien für Preisänderungen zu nennen. Das Gericht sah die Klausel als unlauter und rechtswidrig an. „Unsere Rechtsauffassung wurde in vollem Umfang bestätigt“, freut sich Günter Hörmann, Vorstand der Verbraucherzentrale Hamburg.

Gaskunden von Vattenfall, die einen Vertrag mit entsprechender Klausel haben, sind nicht verpflichtet, Preiserhöhungen zu zahlen. Für in der Vergangenheit liegende bereits gezahlte Erhöhungen können sie Erstattung verlangen, dies zumindest für drei Jahre rückwirkend. Um die Verjährung ihrer Ansprüche zu verhindern, sollten Verbraucher, die Erstattungsansprüche aus der Jahresabrechnung 2011 haben, diese sicherheitshalber bis zum 31. Dezember 2014 einklagen.
Ein Musterbrief und weitere Informationen sind zu finden unter www.vzhh.de.

Heizölpreis: Abgerechnet wird zum Schluss

Unter den bundesdeutschen Häuslebauern macht sich mancherorts Entspannung breit, denn der Heizölpreis sinkt seit längerem. Doch trotz dieser momentan positiven Rahmenbedingungen darf man nicht übersehen, dass die Zehn-Jahres-Kurve, was den Heizölpreis anbelangt, wacker nach oben zeigt. Oder anders formuliert: In den letzten zehn Jahren haben sich die Kosten für Heizöl nahezu verdoppelt. Wer also jetzt glaubt, auf weitere Sanierungsarbeiten für Energieeffizienz verzichten zu können, nur weil Heizöl momentan etwas günstiger ist, verhält sich wie jemand, der auf den Bau eines Deiches verzichtet, weil der Fluss momentan kein Hochwasser führt.

Für Wohnungseigentümer ist es nach wie vor unabdingbar, ein klares Energiekonzept für sich zu entwickeln und eben nicht nach kurzfristigen Gesichtspunkten zu entscheiden und zu handeln. Doch natürlich gehören zu einem Konzept vor allem verlässliche Partner. Hier ist wieder die Politik gefragt, die die Rahmenbedingungen schaffen muss. Förderprogramme und weitere Investitionsanreize müssen her – stärker noch als bisher. Arrangieren wir uns mit dem Status quo, verlieren wir das große Ziel Energiewende aus den Augen und erreichen es nicht.

Das gilt übrigens auch für die Kommunikation dieses großen Vorhabens. Es ist kein Wunder, wenn allerorten Irritation herrscht, was denn nun aktuell gefördert wird und was nicht. Großprojekte brauchen neben Visionen, Planungssicherheit und Anreizen eben vor allem auch das Vertrauen derer, die es umsetzen sollen. Das wiederum setzt voraus, dass zumindest die wichtigsten Partner des Projektes es mit Begeisterung vertreten. Denn seien wir ehrlich: etwas Psychologie gehört immer dazu.

Quelle: http://www.wasserwaermeluft.de

Lebensmittel frei Haus

Lieferservice immer noch Nische

(aid) – Immer mehr Verbraucher nutzen für ihren Lebensmitteleinkauf Lieferservices, auch wenn der Markt mit einem Anteil von unter einem Prozent noch gering ist. Das hat eine Untersuchung des Unternehmens Dr. Grieger & Cie gezeigt, für die im Juli und August 2014 mehr als 2.000 Personen im Alter von 18 bis 69 Jahren interviewt wurden. Die Marktforscher nahmen 19 Lieferservices mit einem Marktanteil von insgesamt über 70 Prozent aus Verbraucherperspektive unter die Lupe. Zum Teil waren es Ableger „normaler“ Supermärkte.

Mehr als jeder vierte Deutsche hat bereits Lebensmittel bestellt und über die Hälfte kann es sich grundsätzlich vorstellen. Die Kunden schätzen vor allen Dingen die Flexibilität und die fehlende Bindung an Öffnungszeiten (79,7 %), aber auch, dass sie keine schweren Gegenstände nach Hause tragen müssen (79,3 %). Weitere Vorteile aus Verbrauchersicht sind die Zeitersparnis (74,8 %), der bequeme Einkauf vom Sofa aus (73,4 %), die Möglichkeit eines unbegrenzt großen Einkaufs (71,5 %) und das größere Sortiment der Shops (71,2 %).

Noch ist der Markt für Lebensmittel-Lieferservices mit einem Anteil von nur 0,6 Prozent sehr gering. Voraussichtlich werden die Umsätze im kommenden Jahr aber um mehr als 44 Prozent steigen, kalkulieren die Marktforscher. Für die folgenden Jahre wird ebenfalls ein Zuwachs im zweistelligen Bereich erwartet.

Die deutschen Lebensmittel-Lieferservices unterscheiden sich deutlich in Bekanntheit, Nutzung und zukünftigem Wachstum. Es werden überwiegend Produkte wie Süßwaren (57,0 %), Kaffee, Kakao und Tee (54,4 %) sowie Getränke (54,0 %) bestellt. Frische Kost wie Obst und Gemüse hat lediglich einen Anteil von knapp 30 Prozent. Rund 80 Prozent der Lebensmittel-Bestellungen werden ein bis drei Tage im Voraus getätigt. Zwei Drittel der Aufträge geben die Kunden über den PC, 15 Prozent telefonisch und 12 Prozent per Mail auf. Bestellungen über das Smartphone (5 %) werden in Zukunft wahrscheinlich deutlich an Bedeutung gewinnen.

Heike Kreutz, www.aid.de

Aldi provoziert Tierleid

Neue Billigpreisrunde für Fleisch und Milchprodukte gestartet

Aldi NORD und SÜD setzen erneut dauerhafte Preissenkungen für Fleischprodukte und Milchprodukte um. Zu befürchten ist, dass weitere Discounter und auch der Handel nachziehen. Erst im Januar wurden massiv die Preise für Eier gesenkt, im März die für Fleisch. Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert diese Preis-Dumping-Strategie, die auf dem Rücken der Tiere und auch der Landwirte ausgetragen wird. Wer noch Fleisch isst, sollte die Aldi-Filialen zukünftig meiden, mahnt der Deutsche Tierschutzbund.

„Aldi NORD und SÜD provozieren mit diesen Billigpreisangeboten Tierleid. Denn hier geht es nicht um einmalige Aktionen. Der Discounter begründet die Preissenkungen durch gesunkene Erzeugerpreise, und das zum wiederholen Mal. Dass Aldi als Marktführer unter den Discountern aber für die gesunkenen Preise verantwortlich ist, bleibt unerwähnt. Die Preissenkungen gehen direkt zu Lasten der Tiere und auch der Landwirte“, kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Vor dem Hintergrund der in der Diskussion befindlichen so genannten Branchenlösung „Initiative Tierwohl“ ergänzt Schröder: „Aldi gehört zu den Unterzeichnern der Branchenlösung, mit der angeblich mehr Tierwohl erreicht werden soll. Im Rahmen dieser Lösung soll der Landwirt für mehr Tierwohl im Stall auch belohnt werden. Zugleich werden die Verbraucher auf Billigpreis trainiert, das nenne ich zynisch. Das passt nicht zusammen, denn mehr Tierschutz im Stall kostet Geld, das muss auch der Verbraucher lernen. Ich kann nur alle anderen Discounter und Handelsunternehmen davor warnen, dem Aldi-Beispiel zu folgen.“

Das Ziel der Initiative Tierwohl, in der Breite Tierschutzverbesserungen durchzusetzen und dem Landwirt, der sich an Fortschritten in der Tierhaltung beteiligt, mehr Geld zu erstatten und damit Tierschutz zu bewegen, ist aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes richtig. Klar ist aber auch, dass die von der Branche als Lösung formulierte „Initiative Tierwohl“ – mit einem ungenügenden Basispaket aus Pflicht und Wahlkriterien – dem bisher noch nicht gerecht werde. Insgesamt käme es bisher nur zu geringen Verbesserungen im Hinblick auf die Haltung und kaum zu Verbesserungen gegenüber den aus Tierschutzsicht bisher unzureichenden gesetzlichen Vorgaben.

Alternative zur Intensivmast

Das zweistufige Tierschutzlabel des Deutschen Tierschutzbundes ist die erste Kennzeichnung für tierische Produkte in Deutschland, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen fundiert und sofortige Verbesserungen für die Tiere mit sich bringt. Die Kriterien der Einstiegsstufe liegen bereits deutlich über den gesetzlichen Standards und sind transparent und nachvollziehbar für den Verbraucher, der noch Fleisch isst. Schon in der Einstiegsstufe haben die Tiere u.a. mehr Platz, mehr Beschäftigung und mehr Zeit zum Heranwachsen. Die Premiumstufe bietet zudem noch mehr Platz sowie Auslaufmöglichkeiten.

Quelle: http://www.tierschutzbund.de

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