Kategorie-Archiv: Wirtschaft

Finanzmanagement in landwirtschaftlichen Unternehmen

In der deutschen Landwirtschaft gibt es seit vielen Jahren eine klare Entwicklung: Die Betriebe wachsen und spezialisieren sich immer weiter. Denn nur so können Landwirte ihre Kosten senken und geringe Gewinnmargen über größere Mengen ausgleichen, egal ob sie Getreide, Milch oder Fleisch erzeugen. Doch diese Strategie hat Schattenseiten. Denn schnelles Wachstum ist in der Regel nur mit hohen Krediten möglich, die einen ständigen Kapitaldienst erfordern. Dieser Kapitaldienst wird jedoch in Phasen niedriger Preise für bestimmte Erzeugnisse zum Problem, da mögliche Verluste nicht über andere Produkte aufgefangen werden können. Abhilfe schafft ein vorausschauendes Finanzmanagement.

Wie ein solches Management aussehen kann, erklärt das neue aid-Heft „Finanzmanagement in landwirtschaftlichen Unternehmen“. Es gibt einen Überblick über die Bedeutung des betrieblichen Finanzwesens und stellt die wichtigsten Finanzierungsformen in landwirtschaftlichen Unternehmen vor. Darüber hinaus erfährt der Betriebsleiter, in welchen Bereichen des Betriebes eine Finanzplanung relevant ist und wie sie individuell ausgerichtet werden sollte. Wichtige Stichworte sind hier die Wahrung des finanziellen Gleichgewichts, die Optimierung der Gesamtkapitalstruktur und klassische Regeln zur Gestaltung der Bilanz, der Finanzierung und der Kapital-Vermögensstruktur.

Zudem wird erläutert, wie der aktuelle Finanzstatus geprüft werden kann und mit welchen Strategien sich der Finanzmitteleinsatz in der laufenden Betriebsführung optimieren lässt. Konkrete Betriebsbeispiele mit praxisnahen Zahlen zeigen, wie man bestimmte Finanz- und Liquiditätspläne umsetzen kann und welche Ziele damit erreicht werden. Ein weiteres Kapitel geht ausführlich auf das Thema Kredite ein. Neben grundsätzlichen Überlegungen zum Krediteinsatz werden hier alle gebräuchlichen Kreditformen erläutert und die Vor- und Nachteile verschiedener Darlehensformen gegenübergestellt. Auch auf weitere wichtige Kreditkonditionen wie Laufzeit, Kündigungsfristen oder eine mögliche Anschlussfinanzierung geht das Heft ein.

Tipps und Hintergrundinformationen helfen dabei, sich optimal auf die Kreditverhandlungen mit der Bank vorzubereiten. Der leicht verständliche Text und zahlreiche anschauliche Tabellen und Grafiken machen auch kompliziertere Zusammenhänge nachvollziehbar. Damit ist das Heft für Landwirte, aber auch für Berater und Auszubildende ein idealer Einstieg in das Thema Finanzmanagement.

Weitere Infos: http://www.aid-medienshop.de

Top Ten der Ausbildungsberufe

Im Jahr 2012 wurden in Nordrhein-Westfalen 124 008 Berufsausbildungsverträge neu abgeschlossen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt mitteilt, waren das 2 493 (−2,0 Prozent) Ausbildungsverträge weniger als im Jahr 2011.

Rückgänge waren im Bereich Industrie und Handel (−1 581), im Handwerk (−975), in der Landwirtschaft (−162) und im öffentlichen Dienst (−30) zu verzeichnen. Nur im Bereich der Freien Berufe (+246) und in der Hauswirtschaft (+9) wurden mehr Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger eingestellt als ein Jahr zuvor.

Die Top Ten der Ausbildungsberufe wird in Nordrhein-Westfalen von Kaufleuten dominiert: Bei den weiblichen Auszubildenden befanden sich unter den Top Ten-Platzierungen 2012 sieben – bei den männlichen vier – kaufmännische Berufe. Frauen wählten am häufigsten eine Ausbildung zur Verkäuferin, während bei den Männern Kraftfahrzeugmechatroniker auf Platz eins der am häufigsten gewählten Ausbildungsberufe lag. (IT.NRW)

 

 

Nachhaltigkeit bewegt die Lebensmittelbranche

Das Thema Nachhaltigkeit bewegt die Lebensmittelbranche. Und das sowohl auf Unternehmens- als auch auf Produktebene. Der ZNU-Standard „Nachhaltiger Wirtschaften Food“, den das Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) der Universität Witten/Herdecke gemeinsam mit dem TÜV Rheinland Cert und mit Praxispartnern aus Handel und Industrie entwickelt hat, findet zunehmend Resonanz in der Lebensmittelwirtschaft.

Dr. Axel Kölle (l.) und Dr. Christian Geßner (r.)
Dr. Axel Kölle (l.) und Dr. Christian Geßner (r.)

„Viele Unternehmen haben erkannt, dass die Strukturierung ihrer zum Teil sehr vielfältigen Nachhaltigkeitsaktivitäten und die externe Zertifizierung der systematischen Weiterentwicklung des Themas einen konkreten Mehrwert im Dialog mit den Anspruchsgruppen bieten, in erster Linie für die eigenen Mitarbeiter und die Handelspartner“, so die beiden Gründer und Leiter des ZNU, Dr. Christian Geßner und Dr. Axel Kölle. „Wir freuen uns darauf, den ZNU-Standard ab sofort der gesamten Branche zur Verfügung stellen zu können“, so die ZNU-Beiräte Hans-Günter Trockels, Philip Dean Kruk-De la Cruz und Dr. Michael Raß. In der nun beendeten Pilotphase haben bereits zahlreiche Unternehmen aus dem ZNU-Partnernetzwerk den standortbezogenen Standard erfolgreich durchlaufen.

Hierzu zählen zuallererst die vier Unternehmen Kuchenmeister, Brandt, Teutoburger Ölmühle und Söbbeke, die alle in diesem Jahr bereits das Überwachungsaudit bestanden haben. In 2013 haben sich darüber hinaus die Bitburger Braugruppe (Standorte Bitburg, Wernesgrün und Lich), Ritter Sport, Wiesenhof (Standort Holte) und VION (Standort Buchloe) erfolgreich der Auditierung des TÜV Rheinland unterzogen. „Der ZNU-Standard hilft uns dabei, die ehrgeizigen Ziele, die wir uns gesteckt haben, umzusetzen und zu kommunizieren“, betont Jan Niewodniczanski, Geschäftsführer Technik der Bitburger Braugruppe. Zahlreiche weitere Unternehmen (u.a. Agrarfrost, erlenbacher, IDB Kerrygold, Kanne, Steinhaus, Sweet Tec, ültje, Bahlsen und iglo) werden sich in den kommenden Monaten nach dem ZNU-Standard zertifizieren lassen.

„Für uns ist es wichtig, dass unser Standard neben den Prozessen auch die Produkte und deren „Hot-Spots“ entlang der Wertschöpfungskette beleuchtet und so insgesamt Anstöße zu nachhaltiger Verbesserung fordert und fördert“, so Geßner. Neben dem nachhaltigen Wandlungsprozess auf Unternehmensebene – unter dem Motto „Denken, Handeln; Messen; Kommunizieren“ – betont der ZNU-Standard insbesondere die Früherkennung und die Stakeholder-Orientierung. Mit dem ZNU-Standard „Nachhaltiger WirtschaftenFood“ ist nun erstmals ein Instrument auf dem Markt, das alle für die Branche relevanten Nachhaltigkeitsanforderungen bündelt und auch für KMU anwend- und überprüfbar macht. „Unser Ansatz ist es, bestehende Systemzertifizierungen wie die 14001 oder auch Produktsiegel zu berücksichtigen und nicht das Rad zum fünften Mal neu zu erfinden“, so Kölle.

Dies gilt auch für die Einbindung von etablierten Zertifizierungsgesellschaften in den Unternehmen. Interessierte Zertifizierer können im November erstmalig eine fundierte Schulung rund um den ZNU-Standard besuchen, um somit – neben dem Entwicklungspartner TÜV Rheinland – für die Audits zugelassen zu werden.

Weitere Informationen unter:
www.uni-wh.de/znu

 

Stagnation im Wärmemarkt

Die Energiewende im deutschen Wärmemarkt kommt nicht in Schwung. Dies verdeutlicht die vom Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e .V. (BDH) und vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks Zentralinnungsverband (ZIV) vorgelegte Auswertung über den energetischen Zustand der Heizungsanlagen in Deutschland.

„75 Prozent der in Deutschland installierten 20 Millionen Heizungsanlagen verbrauchen zu viel Energie“, so Manfred Greis, Präsident des BDH. „Bei der gegenwärtigen jährlichen Austauschrate von drei Prozent braucht es 30 Jahre, um den veralteten Bestand energetisch auf Vordermann zu bringen.“

„Die Lethargie im Wärmemarkt hält nunmehr seit gut fünf Jahren an und ist für die Energiewende im Heizungskeller kontraproduktiv“, so Hans-Günther Beyerstedt, Präsident des ZIV.

Die aktuelle Absatzstatistik des BDH zeigt zwar beim Austausch alter Gaskessel hin zu effizienten Gas-Brennwertgeräten eine verhaltene Dynamik (Austauschrate zirka drei Prozent). Düster sieht es hingegen bei der zweitgrößten Wärmeerzeugerkategorie, den Ölkesseln, aus. Von den sechs Millionen in Deutschland installierten Ölkesseln sind gerade einmal zirka sieben Prozent auf dem Stand der Technik, der effizienten Öl-Brennwerttechnik. Die Austauschrate bei den Ölkesseln sank in den vergangenen zwei Jahren von ehemals zirka zwei bis drei Prozent auf nunmehr nur noch ein Prozent. Hier wird es also gut ein Jahrhundert dauern, bis alle alten Kessel auf den Stand der Technik gebracht werden.

„Wenn alte Gas- oder Heizölkessel weiter betrieben werden, verschenkt der Betreiber Einsparpotenziale von bis zu 40 Prozent“, so Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH. „Die Energiewende im Heizungskeller findet damit praktisch nicht statt und Klima- sowie Ressourcenschutzziele der Bundesregierung können nicht erreicht werden“, so Lücke.

Kurz vor der Wahl fordern der BDH und der ZIV die Politik auf, unabhängig von der künftigen Regierungskonstellation das Thema ernsthaft aufzugreifen. Immerhin entfällt gut ein Drittel des deutschen Endenergieverbrauchs auf die Heizung und Warmwasserbereitung in Gebäuden. Würden die hier liegenden CO2-Minderungs- und Energieeinsparpotenziale beschleunigt gehoben, könnten gut 13 Prozent des deutschen Energieverbrauchs eingespart werden.

Noch nicht berücksichtigt hierbei sind die ebenfalls hohen Potenziale durch Maßnahmen an der Gebäudehülle. Damit der seit gut eineinhalb Jahrzehnten blockierte deutsche Modernisierungsmarkt in Schwung kommt, fordern die beiden Verbände eine verlässliche, unbürokratische und attraktive Politik der Anreize, zum Beispiel durch steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten.

Link: www.bdh-koeln.de

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