Eine offene und transparente Kommunikation ist für die deutsche Landwirtschaft unabdingbar. So war allenthalben auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin unisono von Vertretern der Ernährungs- und Agrarbranche zu hören. Wie diese Kommunikation mit Hilfe sozialer Netzwerke gelingen kann, zeigte das erste Perspektivforum des Deutschen Bauernverbandes (DBV) „Neues im Netz – Soziale Netzwerke heute und morgen“.
„Wir brauchen Kommunikation mit Verbrauchern“, unterstrich Werner Schwarz, Vizepräsident des DBV. Die unterschiedlichsten Möglichkeiten, die die sozialen Netzwerke bieten, könnten und sollten genutzt werden, um das Image des einzelnen Landwirtes und des gesamten Berufsstandes zu verbessern.
Soziale Netzwerke sind inzwischen alltäglich geworden und in unser Denken und Handeln übergegangen, so Professor Maren Hartmann von der Universität der Künste in Berlin, die über Visionen der Kommunikation referierte. Das können auch Landwirte nutzen, um Konsumenten zu erreichen, sie zu informieren, mit ihnen Erfahrungen auszutauschen oder aber auch wichtige Themen überhaupt in die Öffentlichkeit zu bringen.
Über „Teilen“ und „Liken“ von Nachrichten, Informationen und Meldungen werden Zielgruppen erreicht, die über klassische Medien kaum zu erreichen sind. Journalisten nutzen die sozialen Netzwerke zu Recherchezwecken. Themen, die über den Kurznachrichtendienst Twitter über sogenannte Hashtags zu einem großen „Tweet“-aufkommen führen, kommen so auch in die klassischen Printmedien. „Über soziale Netzwerke kann man klassische Medien ‚zwingen‘, ein Thema aufzugreifen“, so die Erfahrung von Alexander-Georg Rackow, Redakteur von BILD am Sonntag.
Über soziale Netzwerke werden aber nicht nur Themen transportiert, auch zum Imageaufbau oder zur Imageverbesserung sind sie bestens geeignet, ist Frank Schroedter überzeugt, Unternehmensberater für Kommunikation. Einzelne Landwirte, die bereits über Twitter kommunizieren, haben bereits erreicht, dass ihre Themen auch von Nichtlandwirten diskutiert werden. Smartphones sind bestens geeignet, schnell und direkt mit anderen zu kommunizieren. Zum Imageaufbau gehören laut Schroedter immer auch Menschen. Landwirte haben etwas zu erzählen, sie stehen für ihre Arbeit. Das können sie nutzen, z. B. in dem sie sogenannte „Selfies“, also Fotos von sich selbst, ihrer Arbeit, ihren Tieren schnell und direkt ins Netz stellen. „Jeder Tag der offenen Tür findet sich künftig auf Youtube wieder“, so seine Botschaft und „aktiv kommunizieren lohnt sich“.
Renate Kessen, www.aid.de