Noch vor fünfzehn Jahren war Rapsöl in der heimischen Küche weitestgehend unbekannt. Inzwischen ist es das mit Abstand beliebteste Speiseöl in Deutschland, informiert die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP). Jeder Bürger hat im Jahr 2012 rund 0,9 Liter Rapsspeiseöl verbraucht. Insgesamt gingen 74,4 Millionen Liter über die Ladentheke. Das entspricht einem Marktanteil von knapp 39 Prozent. Sonnenblumenöl lag mit einem Anteil von 31 Prozent (59,7 Mio. l) auf dem zweiten Platz, gefolgt von Olivenöl mit immerhin 18 Prozent (34,4 Mio. l).
Rapsöl ist besonders gesund – vor allem für Herz und Kreislauf, da es ein sehr ausgewogenes Fettsäuremuster hat. Es enthält zu rund 60 Prozent einfach ungesättigte Ölsäure und zu knapp 30 Prozent mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie alpha-Linolensäure. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind lebensnotwendig, da der Körper sie nicht selbst herstellen kann.
In der Küche ist Rapsöl vielseitig verwendbar. Das raffinierte Öl ist bis zu einer Temperatur von 180 °C hitzestabil und daher zum Kochen, Backen, Dünsten, Braten und Frittieren geeignet. Es ist geschmacks- und geruchsneutral und unterstreicht das Aroma von frischen Zutaten. Für Salatdressing und Marinade, Dipp und Pesto ist das kaltgepresste Rapsöl mit dem nussigen Geschmack ideal. Mit einem Marktanteil von nur 11 Prozent ist es noch wenig verbreitet.
Raps ist die wichtigste heimische Ölpflanze. Sie wird auf rund 1,4 Millionen Hektar Fläche angebaut. Die Erträge können auf sehr guten Standorten bis zu 5 Tonnen pro Hektar erreichen. Bei einem Ölgehalt von rund 43 Prozent können daraus über 2.000 Liter Rapsöl erzeugt werden. Es wird zu Speiseöl oder zu Biodiesel weiterverarbeitet. Da das Rapsöl einen hohen Eiweißgehalt hat, entstehen bei der Ölgewinnung auch noch große Mengen Futtermittel wie Rapskuchen und Rapsschrot.