Legalisierter Raub – Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte Osthofen

Blick in die Ausstellung bei der Erstpräsentation im Goldsaal des hr 2002 Foto: hr
Blick in die Ausstellung bei der Erstpräsentation im Goldsaal des hr 2002
Foto: hr

„Legalisierter Raub. Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen und Rheinhessen 1933 – 1945“ heißt eine Ausstellung des Fritz Bauer Instituts und des Hessischen Rundfunks (hr), die auf Einladung der Gedenkstätte KZ Osthofen am Donnerstag, 16. Januar, um 18 Uhr in der Gedenkstätte (Ziegelhüttenweg 38, D-67574 Osthofen) eröffnet wird. Dr. Carsten Kühl, Minister der Finanzen des Landes Rheinland-Pfalz, hat die Schirmherrschaft für die Präsentation übernommen. Die Ausstellung wird von der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz und dem Förderverein Projekt Osthofen e. V. in der Gedenkstätte in Osthofen bei Worms bis 5. Juni 2014 gezeigt.

Die mit Unterstützung der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst entstandene Ausstellung beschäftigt sich mit den Gesetzen und Verordnungen, die ab 1933 auf die Ausplünderung jüdischer Bürger zielten. Sie stellt die Beamten der Finanzbehörden vor, die die Gesetze in Kooperation mit weiteren Ämtern und Institutionen umsetzten, und sie erzählt von denen, die Opfer dieser Maßnahmen wurden: von jüdischen Familien aus Mainz, Osthofen, Eich, Bodenheim und Alzey, aber auch aus Frankfurt, Wiesbaden, Groß-Gerau, Dornheim und Sprendlingen.

Die Ausstellung zeigt, wie das „Dritte Reich“ durch die Reichsfluchtsteuer, zahlreiche Sonderabgaben und schließlich durch den vollständigen Vermögenseinzug sowohl an denen verdiente, die in die Emigration getrieben wurden, wie an jenen, die blieben, weil ihnen das Geld für die Auswanderung fehlte oder weil sie ihre Heimat trotz allem nicht verlassen wollten. Nach den Deportationen kam es überall zu öffentlich angekündigten Auktionen aus „jüdischem Besitz“: Tischwäsche, Möbel, Kinderspielzeug, Geschirr, Lebensmittel wechselten die Besitzer.

Zur Ausstellungseröffnung sprechen Wolfgang Faller, Direktor der Landeszen-trale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, und Dr. Carsten Kühl, Minister der Finanzen des Landes Rheinland-Pfalz und Schirmherr der Ausstellung.
Katharina Stengel, Fritz Bauer Institut, führt in das Thema der Ausstellung ein.
Helge Heynold, Hessischer Rundfunk, liest aus Dokumenten zum Thema.
Die musikalische Umrahmung übernehmen Leonie Flaksman (Violine) und Juliane Flaksman (Violoncello).

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm mit Lesungen, Vorträgen, Workshops, Film- und Theatervorführungen, Vorträgen und Spaziergängen zu historischen Orten in der Gedenkstätte KZ Osthofen, in Mainz, Worms, Gimbsheim, Oppenheim und Alzey begleitet, das in Zusammenarbeit mit den Partnern des Projekts entstand.

Die regionale Präsentation wird unterstützt von der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, dem Förderverein Projekt Osthofen e. V., der Sparkasse Worms-Alzey-Ried, der AG Juden im Alzeyer Land im Altertumsvereins Alzey und Umgebung e. V., der Anna-Seghers-Gesellschaft Berlin und Mainz e. V., dem Dominikanerkloster St. Paulus Worms, dem Evangelisches Dekanat Worms-Wonnegau, von den Evangelischen Dekanaten Alzey und Oppenheim/Fachstelle Gesellschaftliche Verantwortung, von der Evangelische Stadtkirchenarbeit Worms, vom Forum Anwaltsgeschichte e.V., von Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V. / Rhein-Main, Jugendhaus Oppenheim, Katholisches Bildungswerk Rheinhessen, Kulturdezernat der Landeshauptstadt Mainz, Landesarchiv Speyer, Landtag Rheinland-Pfalz, Museum Alzey, Museum der VG Eich in Gimbsheim, Oppenheimer Geschichtsverein e. V., Stadtarchiv Worms, Verein für Sozialgeschichte Mainz e. V., Warmaisa – Gesellschaft zur Förderung und Pflege jüdischer Kultur in Worms e. V., Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN in Mainz/Pfarrstelle für Landwirtschaftliche Familienberatung in Rheinhessen.

Die Daten der Präsentation im Überblick:

Legalisierter Raub.
Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen und
Rheinhessen 1933-1945

Eine Ausstellung des Fritz Bauer Instituts und des Hessischen Rundfunks
mit Unterstützung der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst
präsentiert von der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz und dem Förderverein Projekt Osthofen e. V.
in der Gedenkstätte KZ Osthofen
unter Schirmherrschaft von Dr. Carsten Kühl, Minister der Finanzen des Landes Rheinland-Pfalz

Ausstellungszeitraum:
Freitag, 17. Januar, bis Donnerstag, 5. Juni 2014

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag von 9 – 17 Uhr
Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 13 – 17 Uhr
(Rosenmontag, Fastnachtsdienstag, Karfreitag und Ostersonntag geschlossen)

Führungen (ab 10 Personen)
sind kostenfrei, müssen aber mindestens acht Tage vor dem gewünschten Termin vereinbart werden

Anmeldung unter:
NS-Dokumentationszentrum Rheinland-Pfalz/
Gedenkstätte KZ Osthofen
Ziegelhüttenweg 38
D-67574 Osthofen
Tel.: +49 (0) 62 42 – 91 08 10
Fax: +49 (0) 62 42 – 91 08 20
info@ns-dokuzentrum-rlp.de

Eintritt: frei

Link:
www.fritz-bauer-institut.de/
www.hr-online.de/
www.gedenkstaette-osthofen-rlp.de
www.projektosthofen-gedenkstaette.de

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