Beim „Tourismustag Münsterland“ trafen sich am 14. Oktober 2013 Experten der Reise- und Tourismusbranche, um über die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Region zu beraten. In den Räumlichkeiten des FMO Flughafen Münster/Osnabrück gaben neben Projektmanagern des Münsterland e. V. externe Fachreferenten umfangreiche Einblicke in aktuelle und kurz vor dem Abschluss stehende Förderprojekte sowie Trends für die Tourismusdestination Münsterland. Unter dem Motto „Gemeinsam(e) Ziele verfolgen“ stellten die Fachleute die Sachstände zu den touristischen Projekten zur Förderung der Region vor.
Zum Einstieg erläuterte Sabrina Seeler vom Institut für Management und Tourismus die Ergebnisse des Erlebnis.NRW-Projektes „Marktforschung“ für das Münsterland. „Das Reisegebiet Münsterland verzeichnete seit dem Jahr 2004 einen Übernachtungszuwachs von rund 37 Prozent. Deutschland und NRW können für diesen Zeitraum nur eine Verbesserung von 20 Prozent vorweisen“, gab Seeler an. Im Vergleich 2009 zu 2012 haben sich Bekanntheit, Sympathie und Besuchsbereitschaft teils deutlich verbessert.
Der Münsterland e. V. beteiligt sich aktiv an mehreren Ziel2.-Förderprojekten des Landes NRW zur Stärkung der Region, insbesondere der Kernkompetenzen Radfahren und Reiten. Nicht nur die 100 Schlösser Route lockt jährlich Tausende Radfahrer in die abwechslungsreiche Umgebung, auch die 1.000 Kilometer lange Münsterland – Reitroute wächst und erfreut sich bereits großer Beliebtheit. Die pferdefreundliche Route ist Teil des Projekts „Schritt für Schritt Parklandschaft erleben“. „Rund 800 Kilometer sind bis jetzt bereitbar, im Frühjahr 2014 ist es dann soweit und der letzte Teilabschnitt wird eröffnet“, versprach Marion Pleie, Projektmanagerin „Pferderegion“ des Münsterland e. V. Mit der Münsterland – Reitroute soll ein attraktives Angebot für Reiter aus nah und fern geschaffen und die Betriebe miteinander vernetzt werden. Auch will der Münsterland e.V. mit seinen Projektpartnern mehr Qualität und Service für Reiter und ihre vierbeinigen Begleiter bieten.
Auch für die „Radregion Münsterland“ sind die Aussichten positiv. Kerstin Clev, Projektmanagerin „Marketing und Radregion“ des Münsterland e. V. und Dr. Ralf Kaulen vom Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen aus Aachen gaben die Ergebnisse einer Studie zum Infrastrukturkonzept preis. „Das Münsterland ist eine Region mit Fahrradtradition, aber die Konkurrenz steht schon in den Startlöchern“, warnte Kaulen. „Es gilt, Handlungsbedarfe aufzuzeigen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Merkmale wie ein hoher Wiedererkennungswert bei beispielsweise Infotafeln und Schutzhütten seien eine Qualitätsanforderung an die Region.“ Hiermit lasse sich der „gute Gastgeber Münsterland“ kommunizieren und „das viele Gute unter eine Dachmarke stellen“.
Auch Hans-Joachim Gerdemann, Projektreferent Radregion betonte den Stellenwert der Wiedererkennung. „Durch diese können sich die Touristen besser orientieren“, sagte er bei der Vorstellung der Gestaltungsrichtlinien für Informationstafeln. Ein einheitliches Corporate Design sei ein wichtiges Kriterium für die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Tourismusdestination Münsterland.
Um für Radfahrer und Reiter den Aufenthalt im Münsterland noch komfortabler und besser planbar zu machen, initiierte der Münsterland e. V. mit ausgewählten Kooperationspartnern außerdem das Projekt „Das Kundeninformationssystem (KISS) – Urlaubsplanung leicht gemacht für Radfahrer und Reiter“. Die Vorstellung des Projektsachstandes übernahmen Dr. Andreas Müterthies und Oliver Buck von der EFTAS GmbH. Mit dem Online-Portal für Rad- und Reittouristen können sich diese eine individuelle Tages- und Urlaubsplanung zusammenstellen lassen. „Das flexible System ermöglicht die Verwaltung von Daten in hoher Aktualität und Qualität und lässt sich optimal und einfach in die eigene Webseite einbinden“, erläuterten sie den Gästen des Tourismustags Münsterland.
Michael Kösters, Vorstand des Münsterland e. V. gab abschließend einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen. „Wir befinden uns zwar mit unseren Förderprojekten auf der Zielgeraden. Dennoch müssen wir das Geschaffene weiter pflegen und ausbauen, wie etwa die Münsterland-Reitroute oder unser KISS. Die erstellten Konzepte, insbesondere zum Thema Infrastruktur, gilt es nun sukzessive umzusetzen. Dazu bedarf es unbedingt der Bereitstellung der nötigen personellen und finanziellen Ressourcen auf Orts-, Kreis- und Regionsebene.“