Wenn es im Bauch des Patienten zwickt, ihn unentwegt Durchfall und Verstopfung plagen, doch kein medizinischer Befund eine Erklärung zu liefern scheint, heißt die resignierende Diagnose meist: Reizdarmsyndrom. Ohne die Ursachen zu kennen, bleibt den Betroffenen meist nur eine medikamentöse Symptombekämpfung, um ihren Alltag einigermaßen beschwerdearm zu meistern. Dabei könnte die Lösung für viele Patienten möglicherweise einfach im Verzicht von bestimmten Lebensmitteln liegen. Gerade bei Durchfall-dominantem Reizdarmsyndrom liegen häufig Nahrungsmittelunverträglichkeiten, insbesondere auf fermentierbare Kohlenhydrate, vor.
Während Ärzte bekannte Formen wie Laktoseintoleranz und Zöliakie bei der Differenzialdiagnose berücksichtigen, bleiben exotischere Formen wie Fruktose-, Histamin- oder Sorbitintoleranz weitgehend unbeachtet. Besonders als gesund geltendes Obst und Gemüse kann bei empfindlichen Menschen Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Selbst wenn eine Fruchtzuckerunverträglichkeit diagnostisch ausgeschlossen wurde, können andere Zuckerverbindungen hierfür verantwortlich sein. Zuckeralkohole wie Sorbit finden sich vor allem in Kern- und Steinobst, werden aber auch als Süßungsmittel in zuckerreduzierten Produkten verwendet. Spargel, Knoblauch, Zwiebeln und Pilze enthalten Fruktane sowie Galaktane, die ebenfalls als Ursache für Beschwerden in Betracht kommen.
Bei anderen Patienten bessern sich die Symptome, wenn sie auf glutenreiche Nahrungsmittel wie Brot und Backwaren verzichten – selbst wenn keine Zöliakie vorliegt. Auch wenn die Suche nach unverträglichen Lebensmitteln mühselig erscheint, lohnt sich der langwierige Weg für viele Betroffene in Anbetracht der oft alltagsbelastenden Beschwerden.
Weitere ernährungstherapeutische Strategien erläutert die Fachinfo „Reizdarmsyndrom“, die im Onlineshop unter www.fet-ev.eu erhältlich ist.