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Vogelwelt in Deutschland

Bei jedem dritten Brutvogel sind die Bestände rückläufig

(aid) – In den vergangenen zwölf Jahren sind bei jedem dritten Vogel, der in Deutschland brütet, die Bestände zurückgegangen. Das ist ein Fazit der Studie „Vögel in Deutschland“, die das Bundesamt für Naturschutz (BfN) gemeinsam mit dem Dachverband Deutscher Avifaunisten und der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten veröffentlicht hat. Schwerpunkt ist ein nationaler Bericht über die Bestandssituation von Brutvögeln und durchziehenden sowie überwinternden Wasservögeln, der Ende 2013 im Rahmen der EU-Vogelschutzrichtlinie erstellt wurde.

In den vergangenen Jahren brüteten 305 Vogelarten in Deutschland, darunter 248 heimische, regelmäßig brütende und 24 unregelmäßig brütende Arten. 13 Arten waren ausgestorben und 20 wurden als Neozoen bezeichnet, die durch den Menschen eingeführt worden sind. Derzeit nisten hierzulande 70 bis 100 Millionen Vogelpaare im Jahr. 80 Prozent entfallen auf nur 22 Arten, wobei die häufigsten Buchfink und Amsel (je ca. 8 Mio. Paare) und Kohlmeise (ca. 5 Mio. Paare) sind.

Vor allem weit verbreitete Arten wie Feldlerche und Bluthänfling sind von den Bestandsrückgängen betroffen, betont das BfN. Das verdeutlicht, dass die Artenvielfalt vor allem in der „Normallandschaft“ geschützt werden muss. Nahezu jede zweite Art mit Bestandsgrößen von über 100.000 Paaren ist betroffen. Da geht die Biodiversität schleichend verloren. Bei vielen seltenen oder selten gewordenen Arten wie Steinkauz, Schwarzstorch und Trauerseeschwalbe ist es dagegen gelungen, mit zum Teil kostenintensiven Maßnahmen Erfolge zu erzielen.

Für überwinternde Wasservögel fällt die Bilanz insgesamt positiver aus. Zwar sind die Bestände bei 19 Prozent der Arten in den vergangenen 25 Jahren zurückgegangen, und bei einzelnen Arten wie Zwergschwan und Eisente besteht Handlungsbedarf. Bei 28 Prozent ist aber auch eine starke bis mäßige Bestandszunahme zu verzeichnen.

Für einen erfolgreichen Vogelschutz seien in erster Linie wirksamere Maßnahmen und Programme in der Fläche notwendig, resümieren die Naturschützer. Das sind insbesondere land- und forstwirtschaftlich genutzten Teile Deutschlands und der Siedlungsbereich.

Heike Kreutz, www.aid.de

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