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Land- und Forstwirte sind Motor der Energiewende

(bbv) – Heute hat die bayerische Wirtschafts- und Energieministerin Ilse Aigner den „Energiedialog Bayern“ gestartet. Zum offiziellen Start hat Aigner am Montagmittag Vertreter von 60 Verbänden und Organisationen zum Gespräch geladen. Auch der Bayerische Bauernverband und Bauernpräsident Walter Heidl gehören dieser „Plattform Energie“ an. Viele Bauern erzeugen bereits heute Erneuerbare Energie und nachwachsende Rohstoffe. Photovoltaikanlagen, Windräder und Biogasanlagen produzieren umweltfreundlichen Strom, Holz dient als nachwachsender Rohstoff als Baustoff und Wärmelieferant. „Die Land- und Forstwirte sind ein wichtiger Motor für die Energiewende“, sagte Heidl.

Eine saubere, sichere und bezahlbare Energieversorgung brauche ein breites und stabiles Fundament. „Ein verlässlicher Energiemix ist der Schlüssel für die Energiewende. Gerade dezentrale Biomasse-Anlagen können einen wichtigen Beitrag für die Versorgungssicherheit leisten und Energie dann liefern, wenn keine Windkraft oder Solarenergie zur Verfügung steht.“ Deshalb müsse die bedarfsgerechte Energieproduktion bei bestehenden Biogasanlagen gezielt gefördert und Gülle und andere landwirtschaftliche Nebenprodukte als Energielieferant genutzt werden. Auch der Einsatz von Biokraftstoffen sei ein wertvoller Beitrag – sowohl für die Energiewende, als auch für die regionale Eiweißversorgung. „Bei der Herstellung von Biokraftstoff aus Raps entsteht zu einem Drittel Öl und zu zwei Drittel hochwertiges und gentechnikfreies Eiweißfutter“, unterstrich Heidl. Bei der Erzeugung von Biokraftstoff aus einem Hektar Raps fällt als Koppelprodukt zusätzlich mehr Eiweiß an, als auf einem Hektar Eiweißfutterfläche.

Darüber hinaus bietet die heimische Ressource Holz die Möglichkeit, dass praktisch jeder Haushalt mit einem geeigneten Ofen einen direkten Beitrag zum Klimaschutz leisten und sich von importierten fossilen Energieträgern unabhängig machen. Doch das Bundes-Immissionsschutzgesetz und überzogene Grenzwerte für mittelgroße Feuerungsanlagen gefährden die thermische Nutzung von Holz. „Werden die Grenzwerte nicht an den aktuellen Stand der Verbrennungstechnik angepasst, wird der Markt für automatisch beschickte Holzheizkessel und für Scheitholzkessel zusammenbrechen“, sagt Heidl. „Der heimische und klimafreundliche Energieträger Holz müsste dann wieder durch Erdgas und Heizöl ersetzt werden.“ Das sei ganz und gar nicht im Sinne der Energiewende.

Um den Netzausbau und damit den Flächenverbrauch sowie die Kosten möglichst gering zu halten, sollten Speichertechnologien weiter erforscht und gefördert werden. Dort wo tatsächlich neue Leitungen nötig werden, müssen die Anliegen der Grundstückseigentümer und Landwirte ernst genommen werden. „Forst- und landwirtschaftliche Flächen müssen bestmöglich geschont werden und eine faire Vergütung für die beanspruchten Flächen gefunden werden“, fordert Heidl. „Zudem dürfen durch die Energiewende nicht noch zusätzliche Flächen für Ausgleichsmaßnahmen beansprucht werden – es handelt sich ja bereits um eine ökologische Maßnahme!“

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